Ghetto ballert den Zett zum Sieg
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An diesem Mittwochabend rückt Jesper Frödén für den angeschlagenen Derek Grant zurück ins Lineup. Der Schwede fällt sogleich auf, ist er doch nominell der zweitbeste Scorer im Team und darf deshalb im Gewand des PostFinance Topscorers für Schlagzeilen sorgen. Tatsächlich lässt er auf den feurigen Mantel Taten folgen, überlässt die Showbühne zuerst anderen Teamkollegen: Denis Malgin und Sven Andrighetto. Die beiden Publikumslieblinge und Ausnahmespieler orchestrieren die ZSC Lions im ersten Abschnitt in Richtung Vollerfolg und sorgen für hohen Unterhaltungswert.
Effizienz und Augenweide
Im ersten Abschnitt glänzen die ZSC Lions besonders mit Effizienz. Sieben Torschüsse erspielen sie sich, davon finden zwei den Weg ins Tor und an Damiano Ciaccio vorbei. Bevor die Fans jedoch jubeln dürfen, vergehen ein bisschen mehr als 11 Minuten. Dann hat Sven Andrighetto die Übersicht und findet auf dem zweiten Pfosten den alleinstehenden Denis Malgin. Der Künstler an der Scheibe hat gar noch Zeit diese anzunehmen, um dann cool zu verwandeln. Ciaccio macht sich zwar ultralang und am Ende doch vergebens. Auch beim 2:0 nach einer Viertelstunde hat er das Nachsehen. Diesmal vollendet der «Zehnder» Andrighetto in Überzahl gleich selbst. Im Slot dreht er sich gekonnt zwischen den Abwehrspielern hindurch und schiebt am rechten Schoner vorbei – Balsam für die Powerplay-Seele der ZSC Lions. Es gibt in diesem Startdrittel zwar auch gute Chance der Gäste, aber so richtig ins Spiel finden sie bis zur Schlusssirene nicht. Der «klassische» KO-Schlag gelingt den Zürchern dann kurz nach Wiederbeginn im Mitteldrittel. Comebacker Jesper Frödén schraubt sein Punktekonto weiter hoch und erzielt mit seinem 13. Saisontor das 3:0 für die ZSC Lions. Spätestens nach diesem Tor ist jegliche Hoffnung bei den Jurassiern weg. Es folgen einige Minuten Specialteams im Mitteldrittel, ohne dass dabei auf beiden Seiten etwas Zählbares herausschaut.
Ab in den Winkel
Kaum zurück aus der zweiten Pause, gelingt zu einem weiteren psychologisch wichtigen Zeitpunkt den Limmatstädtern ein Tor – und was für eins! Erneut können Bayers’ Leute im Powerplay agieren und ihr Können unter Beweis stellen. Es sind gerade Mal 79 Sekunden gespielt im letzten Akt, da zimmert Sven Andrighetto unnachahmlich die Scheibe in den rechten oberen Winkel. Click, Clack, Boom! Unhaltbar für Ciaccio, dessen verdutzter Blick hinter der Maske Bände spricht. Sein Gegenüber Simon Hrubec feiert derweil einen Shutout an diesem Abend. Er hält seinen Kasten sauber und bedankt sich insbesondere für die geblockten Schüsse bei seinen Kollegen. Die wiederum haben dies sicherlich gern getan, gibt’s nach einen Shutout doch Donuts auf Nacken des Goalies. Bravo ZSC! Am Freitag empfangen die Lions das Team aus Fribourg.
(Marko Filipovic)