Champions Hockey League: ZSC Lions gewinnen Titel
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Eishockey
Die ZSC Lions gewinnen die Champions Hockey LeagueDer Pokal der Champions Hockey League bleibt ein weiteres Jahr in Schweizer Besitz. Die ZSC Lions gewinnen vor Heimpublikum den Final gegen Färjestad aus Schweden 2:1 und beerben Genf-Servette. Sven Andrighetto glänzt als Doppeltorschütze.
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Die Spieler des ZSC Lions lassens ich vor den eigenen Fans feiern.
Bild: Ennio Leanza / Keystone (Zürich, 18. 2. 2025)
Es war alles angerichtet in Zürich-Altstetten für den angekündigten Eishockey-Leckerbissen zwischen den beiden derzeit stärksten Teams Europas. Die Arena mit 12’000 Zuschauern ausverkauft, Playoff-Stimmung lag in der Luft, und mit Ari «Sulo» Sulander war sogar die Goalie-Legende des ZSC aus Finnland angereist. Der Finne, der die Lions 2009 im Vorgänger-Wettbewerb sensationell zum Titelgewinn gehext hatte, präsentierte dem Publikum vor Spielbeginn die silberne Siegertrophäe, bevor er selbst im Beisein zahlreicher früherer Teamkollegen auf der Tribüne Platz nahm.
Doppelter Andrighetto und Pfosten-Glück
Die ZSC-Helden aus früheren Tagen sahen einen munteren Beginn mit einem ZSC, der sich einige guten Chancen erspielte. Doch Geering (3.), Balcers (6.), Frödén (7.) und Grant (14.) scheiterten allesamt. Und da sich Simon Hrubec im ZSC-Tor bei den Abschlüssen der Gäste gewohnt sicher zeigte, rechneten viele damit, dass das Startdrittel torlos endet.
Doch dann schlug Sven Andrighetto ein erstes Mal zu. Der Topskorer der Champions Hockey League erwischte den kanadischen Gästegoalie Maxime Lagacé gut zwei Minuten vor der ersten Pause mit einem Backhand-Schuss zwischen den Beinen.
Kurz nach Spielhälfte bewies der frühere KHL- und NHL-Stürmer erneut seine Klasse, als er nach einem Querpass von Rudolf Balcers per Direktabnahme mit seinem zehnten Tor in der laufenden Champions-League-Kampagne auf 2:0 erhöhte und damit die Nerven der Zürcher Anhänger etwas beruhigte.
Denn Färjestad präsentierte sich auf Augenhöhe, war dem Ausgleich näher als der ZSC dem zweiten Tor. Doch das Wettkampfglück war nicht auf Seite der Schweden, die gleich dreimal - in der 24., 34. und 46. Minute - einen Pfostenschuss verzeichneten und zum Ende des zweiten Drittels sogar fast eineinhalb Minuten in doppelter Überzahl spielen konnten. Der 1:2-Anschlusstreffer fiel dann knapp neun Minuten vor Schluss durch Per Aslund im Powerplay doch noch.
Danach musste der ZSC nach einer weiteren Strafe bange Minuten überstehen, bis der viel umjubelte Sieg feststand.
Keine Freinacht - trotzdem Party?
Der Titelgewinn des Schweizer Meisters ist sportlich hoch einzuschätzen, und er ist verdient. Von 13 Spielen verloren die Zürcher nur eines. In der K.o.-Phase deklassierten sie Spengler-Cup-Finalist Straubing 7:1, holten gegen den deutschen Meister Eisbären Berlin im Hin- wie auch im Rückspiel einen 0:3-Rückstand auf und schalteten im Halbfinal mit einem Gesamtskore von 9:4 Titelverteidiger Genf-Servette aus.
Die Spieler der ZSC Lions feiern den Titel.
Bild: Ennio Leanza / Keystone (Zürich, 18. 2. 2025)
Eine Freinacht in der Stadt Zürich wie beim zehnten Meistertitel im letzten April gab es indes nicht. Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions, versicherte im Vorfeld jedoch, dass die Arena so lange geöffnet bleibt, wie Besucher da sind. Ob die Mannschaft bis tief in die Nacht feiern wird, darf bezweifelt werden, schliesslich steht dem ZSC in der heimischen Meisterschaft ein happiger Endspurt in der Qualifikation bevor. Ab Samstag müssen die Zürcher innerhalb von nur acht Tagen fünf Spiele bestreiten, eine Herausforderung, die volle Konzentration erfordert.