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Xavier Naidoo gesteht "Irrwege" ein und entschuldigt sich

Xavier Naidoo gesteht Irrwege ein und entschuldigt sich
Sänger Xavier Naidoo hat in einer Videobotschaft auf Youtube zugegeben, sich in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben. Anlass für seinen Sinneswandel sei der Krieg in der Ukraine.

Stand: 20.04.2022 10:09 Uhr

Sänger Xavier Naidoo hat in einer Videobotschaft auf Youtube zugegeben, sich in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben. Anlass für seinen Sinneswandel sei der Krieg in der Ukraine.

"Ich melde mich heute bei euch, weil ich zu etwas Stellung beziehen möchte", mit diesen Worten beginnt das Video, das Sänger Xavier Naidoo am Dienstag bei Youtube veröffentlicht hat. "Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage", sagte der 50-Jährige in dem etwas mehr als dreiminütigen Clip mit dem Titel "#OneLove".

Xavier Naidoo weist Rassismus-Vorwürfe zurück

Er sei von Verschwörungserzählungen "geblendet" gewesen, habe diese nicht genug hinterfragt und sich zum Teil "instrumentalisieren" lassen. "Das habe ich leider jetzt erst erkannt. Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue", sagte der aus Mannheim stammende Musiker weiter. Xavier Naidoo trat in den vergangenen Jahren mit sogenannten Reichsbürgern auf, verbreitete Theorien der QAnon-Bewegung und machte umstrittene Äußerungen zu der Corona-Pandemie. Textzeilen brachten ihm Rassismus-Vorwürfe ein, die der Sänger selbst zurückwies.

Ukraine-Krieg habe seinen Sinneswandel bewirkt

Gegen Kritik, er stünde rechtsextremen Verschwörungserzählungen nahe, wehrte er sich in der Vergangenheit. Im Dezember 2021 urteilte das Verfassungsgericht in Karlsruhe, dass eine Vortragsrednerin ihn als Antisemiten bezeichnen durfte. Xavier Naidoo begründete seinen Sinneswandel nun mit dem Krieg in der Ukraine. Seine Frau kommt aus der Ukraine. "Die Gewalt, die Menschenverachtung, die Tatsache eines Krieges, der gar nicht weit von uns entfernt ist, haben mich schockiert und tief erschüttert", so Naidoo. Er habe aus dem Land Familie und Freunde herausholen müssen, weil dort "Angst und Schrecken" herrschten. Das Leid habe ihn tief bewegt: "Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte".

Er habe viel mit Betroffenen gesprochen - und sich kritischen Fragen zu Äußerungen von sich stellen müssen, wofür er sehr dankbar sei. "Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe." Ihm sei bewusst geworden, dass er seine Familie, Freunde und Fans mit "verstörenden Äußerungen irritiert und provoziert habe, für die ich mich entschuldigen möchte", sagte Naidoo. Wegen umstrittener Aussagen des Sängers hatte sich der NDR 2016 entschieden, die Nominierung Naidoos für den Eurovision Songcontest in Stockholm zurückzuziehen.

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | 20.04.2022 | 08:00 Uhr
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