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EM 2024: Schweiz Deutschland 1:1 nach Toren von Ndoye und ...

EM 2024 Schweiz Deutschland 11 nach Toren von Ndoye und
Dank einem Tor von Dan Ndoye in der ersten Halbzeit dürfen die Schweizer lange auf eine Überraschung gegen den EM-Gastgeber hoffen. Im Achtelfinal werden sie auf der rechten Seite wegen einer Sperre auf einen wichtigen Spieler verzichten müssen.

Dank einem Tor von Dan Ndoye in der ersten Halbzeit dürfen die Schweizer lange auf eine Überraschung gegen den EM-Gastgeber hoffen. Im Achtelfinal werden sie auf der rechten Seite wegen einer Sperre auf einen wichtigen Spieler verzichten müssen.

Dan Ndoye, nach rund einer halben Stunde Torschütze zum 1:0.

Dan Ndoye, nach rund einer halben Stunde Torschütze zum 1:0.

Spada / AP

Manchmal entscheiden Zentimeter über den Ausgang eines Fussballspiels. In der 84. Minute steht der eingewechselte Schweizer Offensivspieler Ruben Vargas minimal im Abseits, bevor er das vermeintliche 2:0 für sein Team gegen den EM-Gastgeber Deutschland erzielt. Kurz darauf, es läuft bereits die Nachspielzeit, ist der eingewechselte deutsche Stürmer Niclas Füllkrug ganz knapp nicht im Offside, als ihm mit einem wuchtigen Kopfball das Tor zum 1:1-Schlussresultat gelingt.

Und so dürfen die lange Zeit enttäuschenden Deutschen am Ende eines erstaunlichen Abends in Frankfurt doch noch über den Gruppensieg jubeln. Und die Schweizer schleichen trotz einer vorzüglichen Darbietung enttäuscht vom Platz. Wer hätte das gedacht?

Wie wird Yakin auf den Ausfall von Widmer reagieren?

Weiter geht die EM-Reise für die Schweizer als Gruppenzweite am Samstag mit dem Achtelfinal in Berlin gegen den Zweiten der Gruppe B – vermutlich Italien oder Kroatien, eventuell Albanien. Aussenseiter werden sie nach der über weite Strecken glänzenden Leistung gegen Deutschland nicht sein. Allerdings wird der rechte Aussenspieler Silvan Widmer nach seiner zweiten Verwarnung an dieser Europameisterschaft gesperrt fehlen.

Einen anderen Fussballer mit Routine auf dieser Position hat Murat Yakin nicht im Kader, und so darf man gespannt sein, wie der Schweizer Nationaltrainer die rechte Seite besetzen wird. Im WM-Achtelfinal gegen Portugal vor anderthalb Jahren in Katar hatte der Ausfall des damals kranken Widmers für erhebliche Turbulenzen gesorgt – bei der 1:6-Niederlage gab sein Ersatz Edimilson Fernandes keine gute Figur ab.

Der Schweizer Trainer Murat Yakin hat seine Mannschaft auch gegen Deutschland gut eingestellt.

Martin Meissner / AP

Der Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte vor dem Match gegen die Schweizer gesagt, dass der dritte EM-Gegner sein Team deutlich stärker fordern werde als Schottland und Ungarn bei den souveränen deutschen Siegen (5:1 und 2:0). Seine Prognose erwies sich am Sonntagabend als korrekter, als ihm lieb sein konnte.

Angetrieben von einem vorerst stimmungsvollen Publikum begann Deutschland zwar spielfreudig und rasant, insbesondere Jamal Musiala sorgte mit seinen flinken, eleganten Bewegungen für Gefahr. Aber die Schweizer versteckten sich nicht. Es war bald zu erkennen, dass sie den favorisierten Gegner hoch und damit früh angreifen wollten, mit einer klaren Organisation und mit viel Laufbereitschaft und Biss.

Für den Künstler Xherdan Shaqiri hatte es bei dieser intensiven Spielweise keinen Platz im Schweizer Team. Vier Tage nach seinem grandiosen Tor beim 1:1 gegen Schottland wurde er durch Fabian Rieder ersetzt, der bereits nach zehn Sekunden mit einem Foulspiel ein erstes Zeichen setzte.

Rieder ist ein Spieler, den der Schweizer Coach Yakin sehr schätzt, weil der frühere YB-Regisseur über Spielintelligenz und Passsicherheit verfügt – und dank ausgezeichneten Umschaltwerten jederzeit in der Lage ist, auch ein hohes Tempo mitzugehen. Yakin vertraut Rieders Talenten derart, dass er den 22-Jährigen trotz einer sehr komplizierten Saison beim französischen Klub Rennes an die EM mitgenommen und in den ersten beiden Spielen in der Schlussphase eingewechselt hatte.

Fabian Rieder (hier gegen Jonathan Tah) hat sich nach seiner Nomination für die Startelf gut geschlagen.

Kai Pfaffenbach / Reuters

Gegen Deutschland stand Rieder im achten Länderspiel zum zweiten Mal in der Startelf – wie bei seinem für viele ebenfalls sehr überraschenden Einsatz an der WM in Katar in der Vorrunde gegen Brasilien (0:1). Erneut setzte Yakin gegen einen Turnierfavoriten auf den Allrounder mit den Spezialfähigkeiten.

Und Rieder enttäuschte seinen Trainer nach einem nervösen Beginn nicht. Er nervte die Deutschen mit seiner Aufsässigkeit, hatte in Ballbesitz meistens eine konstruktive Lösung bereit und war an der Entstehung des Schweizer Führungstors entscheidend beteiligt. Erst half Rieder mit, den Ball zu erobern, ehe er Remo Freuler mit einem Steilpass lancierte. Dessen Hereingabe beförderte Dan Ndoye in der 28. Minute spektakulär ins Tor, als er sich robust gegen Jonathan Tah durchsetzte.

Goalie Sommer im Glück

Das 1:0 für die Gäste, die in Frankfurt offiziell Heimrecht genossen, hatte sich nicht abgezeichnet, es war aber auch nicht gestohlen. Die Deutschen waren optisch überlegen, passten sich den Ball zuweilen fein hin und her, fanden aber in der ersten Halbzeit selten eine Lücke in der stabilen Schweizer Defensive. Und als sie nach etwas mehr als einer Viertelstunde Spielzeit doch getroffen hatten, wurde das Weitschusstor Robert Andrichs durch den Videoschiedsrichter wegen eines Foulspiels von Musiala an Michel Aebischer aberkannt.

Das Eingreifen des Videoschiedsrichters war das Glück des Schweizer Goalies Yann Sommer, der bei Andrichs Abschluss schlecht ausgesehen hatte. Ein paar Minuten später und nach Ndoyes Tor wuchsen die konzentrierten und selbstbewussten Schweizer alle gefühlt noch einmal fünf Zentimeter, was sich auch für Sommer nicht als Nachteil erwies.

Die Deutschen dagegen leisteten sich nach dem Rückschlag überraschend viele Fehler, auch dem Ballverteiler Toni Kroos unterliefen in dieser Phase ungewohnte Patzer. In der zweiten Halbzeit fehlte es Deutschland weiter lange Zeit an Entschlossenheit und an Ideen, um die nach wie vor solidarischen und kämpferischen Schweizer ernsthaft zu gefährden. Bis in die 92. Minute – und bis zu Niclas Füllkrugs Kopfballtor.

Niclas Füllkrug feiert seinen Treffer zum 1:1.

Georgi Licovski / EPA

Schweiz - Deutschland 1:1 (1:0)Frankfurt. - 46 685 Zuschauer. - Schiedsrichter: Orsato (ITA). - Tore: 28. Ndoye 1:0. 92. Füllkrug 1:1.Schweiz: Sommer; Schär, Akanji, Rodriguez; Widmer, Freuler, Xhaka, Aebischer; Ndoye (65. Amdouni), Rieder (65. Vargas); Embolo (65. Duah).Deutschland: Neuer; Kimmich, Rüdiger, Tah (61. Schlotterbeck), Mittelstädt (61. Raum); Andrich (65. Beier), Kroos; Musiala (76. Füllkrug), Gündogan, Wirtz (76. Sané); Havertz.Bemerkungen: 17. Tor für Deutschland nach Video-Überprüfung zurückgenommen (Foul). Verwarnungen: 25. Ndoye, 38. Tah (im nächsten Spiel gesperrt). 66. Xhaka. 81. Widmer (im nächsten Spiel gesperrt).

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