Raspadori bügelt Osimhens Fehlschuss aus: Napoli schlägt auch ...

Kein Halten mehr: Giacomo Raspadori war der Schnellste nach dem Elfmeter-Fehlschuss - und deshalb der Matchwinner. IMAGO/IPA Sport

Nach dem befreienden 6:1-Sieg in Sassuolo wollte die SSC Neapel zu Hause gegen Juventus unbedingt nachlegen. Zunächst lud der Meister die Bianconeri aber beinahe ein: Nach Oliveras Ballverlust köpfte Vlahovic eine butterweiche Chiesa-Hereingabe per Kopf nur knapp vorbei (10.). Napoli hatte zwar mehr Ballbesitz, zielstrebiger präsentierten sich aber die Gäste, die blitzschnell nach vorne spielten. Chiesas feinen Steckpass wollte Vlahovic mit einem gefühlvollen Chip aus spitzem Winkel veredeln, der Pfosten hatte etwas dagegen (34.).

Kvaratskhelias feine Direktabnahme sitzt

Danach fand auch Napoli immer besser die Lücke im Deckungsverbund der Alten Dame. Dem Dauerstress stetig anrollender Angriffe konnte sich Juve in Minute 42 dann nicht mehr erwehren: Eine abgewehrte di-Lorenzo-Flanke landete bei Kvaratskhelia, der sie aufs kurze Eck knallte. Weil Cambiaso die Direktabnahme abfälschte, kam Szczesny nicht mehr hin und konnte den Rückstand so nicht verhindern (42.).

Diesen hätte Vlahovic ausgleichen können, doch freistehend vor dem Tor zirkelte er die Kugel neben das Gehäuse (45.). Insgesamt war es nicht die Hälfte des serbischen Angreifers, der zudem noch seine fünfte Gelbe Karte sah und damit gegen Atalanta Bergamo fehlen wird.

Vlahovic betreibt Chancenwucher

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zunächst unterhaltsam, Cambiaso schoss drüber (53.), Vlahovic scheiterte an Meret (61.). Dann aber verflachte die Partie.

In der Schlussphase waren es die Bianconeri, die, immer wieder von Chiesa angetrieben, die Initiative ergriffen und nach zuvor vielen ausgelassenen Chancen auch trafen: Chiesa jagte einen Flachschuss stramm ins lange Eck zum 1:1 (81.).

Joker spielen eine Hauptrolle

Kurz zuvor hatten auch viele Wechsel den Spielfluss gebremst. Unter anderem kamen Raspadori bei Napoli (65.) und Nonge bei Juve (76.). Beide sollten die entscheidenden Akteure der folgenden Minuten werden.

Noch keine zehn Minuten auf dem Platz traf der 18-jährige Nonge in seinem erst zweiten Serie-A-Spiel Osimhen im Strafraum von oben auf dem Knöchel - Schiedsrichter Maurizio Mariani entschied nach VAR-Hinweis und Sichtung der Bilder auf Elfmeter (86.). Diesen schoss der Gefoulte allerdings schwach, Szczesny parierte. Weil Raspadori den Sprint der Nachsetzenden gewann und die Kugel ins linke Kreuzeck jagte, reichte es für Napoli allerdings doch noch zum zweiten Sieg in Serie (88.).

Beinahe hätte Rugani wie vor einer Woche beim 3:2 gegen Frosinone in der Nachspielzeit nochmal zugschlagen, doch beim Schuss des Defensivspielers zeigte sich das Hauptproblem der Bianconeri an diesem Sonntagabend: Sie brachten schlicht zu wenig aufs Tor - auch die letzte Aktion nicht (90.+2).

Damit bleibt der Dreier gegen Frosione der einzige Juve-Sieg aus den vergangenen sechs Spielen. Am Montagabend hat Tabellenführer Inter gegen Genua die Chance, bereits 15 Punkte zwischen sich und die Verfolger zu legen.