Martin Laciga ist tot
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Todesfall
Beachvolleyball-Pionier Martin Laciga ist totMartin Laciga, ein Pionier des Schweizer Beachvolleyballs, ist im Alter von 48 Jahren verstorben. Dies bestätigt Swiss Volley. Der Seeländer litt an schweren Depressionen.
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Bild: Mario Gaccioli
Martin Laciga beendete 2013 im Alter von 38 Jahren seine Karriere. Anhaltende gesundheitliche Beschwerden zwangen den im Kanton Fribourg wohnhaften Berner zu du diesem Schritt. Danach war der Seeländer unter anderem Gründungsmitglied des BeachIN in Ins und begleitete internationale Top-Events wie Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften als Co-Kommentator des Schweizer Radio und Fernsehens SRF.
Die letzten Wochen waren geprägt von einer akuten schweren Depression, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Lacigas letzte Worte: «Ich wollte nur spielen und Freude haben. Für diesen Kampf hatte ich keine Kraft mehr.» Martin Laciga starb am Dienstag im Alter von 48 Jahren. «Ich bin zutiefst bestürzt und traurig über die Nachricht. Martin Laciga hat als Spieler, Trainer, vor allem aber als grossartiger Mensch seine Spuren hinterlassen und Entscheidendes zur Entwicklung des Beachvolleyball Sports beigetragen. Sein grosser Wille, sein Engagement und seine Herzlichkeit habe ich immer sehr geschätzt», wird Philippe Saxer, CEO von Swiss Volley, in einer Mitteilung zitiert.
Im WM-Final und dreimal an Olympischen SpielenGemeinsam mit seinem Bruder Paul galt Martin Laciga als helvetischer Pionier der Sportart. Zwischen 1995 und 2004 bildeten die Söhne tschechischer Immigranten ein ebenso schweigsames wie erfolgreiches Duo. Das Tandem holte 1998 bis 2000 dreimal in Folge EM-Gold, dazu 1999 WM-Silber, gewann fünf Turniere der World Tour und führte als erstes aus Europa die Weltrangliste an.
Laciga nahm mit zwei verschiedenen Partnern (Paul Laciga sowie Jan Schnider) dreimal an Olympischen Spielen teil, dazu an sieben Welt- und acht Europameisterschaften. Die mit Abstand erfolgreichste Partnerschaft war jene mit Bruder Paul. Einen Turniersieg auf der World Tour realisierte Martin Laciga mit Markus Egger (2005 in Stare Jablonki). Nach dem verletzungsbedingten Karrierenende Eggers tat sich Martin Laciga ab 2006 erst mit Jan Schnider (zwei komplette Saisons), dann mit Jefferson Bellaguarda (2) und für die letzten beiden Jahre mit Jonas Weingart zusammen.
Negative Höhepunkte in Lacigas langer Karriere waren ohne Zweifel zwei bittere Niederlagen an Olympischen Spielen. 2000 in Sydney verloren die Lacigas als Topfavoriten im Viertelfinal gegen die Portugiesen Maia/Brenha trotz 11:6-Führung noch 11:15. Acht Jahre später in Peking lag Martin Laciga, diesmal zusammen mit Jan Schnider, im Tiebreak des Achtelfinals gegen die späteren Olympiasieger Rogers/Dalhausser 6:0 voraus - und schied dennoch aus. (sda/rem)