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Strategisch wichtige Stadt: Ukraine erobert Lyman zurück

Strategisch wichtige Stadt Ukraine erobert Lyman zurück
Während Russlands Präsident Putin in Moskau die völkerrechtswidrigen Annexionen feiert, rückt die Ukraine weiter vor. Ukrainische Truppen eroberten die strategisch wichtige Stadt Lyman im Osten des Landes zurück.

Stand: 01.10.2022 19:44 Uhr

Während Russlands Präsident Putin in Moskau die völkerrechtswidrigen Annexionen feiert, rückt die Ukraine weiter vor. Ukrainische Truppen eroberten die strategisch wichtige Stadt Lyman im Osten des Landes zurück.

Russland hat nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Stadt Lyman im Gebiet Donezk in der Ostukraine aufgegeben. Damit musste Moskau eine weitere militärische Niederlage einräumen.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die ukrainischen Streitkräfte hätten im Kampf um Lyman Verluste erlitten. Die russischen Truppen seien jedoch zahlenmäßig unterlegen gewesen und hätte sich deshalb in günstigere Positionen zurückgezogen. Es sollen sich aber nach ukrainischen Angaben noch russische Soldaten in der Stadt aufhalten.

Krieg gegen die Ukraine: Russen ziehen aus Lyman ab

1.10.2022 · 17:06 Uhr

Lyman war ein wichtiger Knotenpunkt an der russischen Front für die Bodenkommunikation und die Logistik. Die Stadt liegt 160 Kilometer südöstlich von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, in der Region Donezk nahe der Grenze zur Region Luhansk. Dem ukrainischen Militär eröffnet sich nun die Möglichkeit, tiefer in Gebiet vorzudringen, das Russland erst am Freitag völkerrechtswidrig annektiert hatte. Die ukrainischen Streitkräfte waren im Rahmen einer Gegenoffensive über den Fluss Oskil vorgedrungen, bei der sie seit September weite Teile des Territoriums zurückerobert hatten.

Offenbar Tausende Russen eingekesselt

Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte ein Video im Internet, das ukrainische Soldaten an einem Denkmal am Stadtrand von Lyman zeigen soll. Die Männer in der Aufnahme schwenken ukrainische Flaggen. Die ukrainische Armee hatten die Stadt zuvor in die Zange genommen. Angriffe wurden sowohl von Westen als auch von Norden und Süden gestartet.

Unklar ist, wie viele russische Soldaten gefallen oder in Gefangenschaft gekommen sind. Denn die ukrainischen Truppen hatten nach eigenen Angaben zeitweise etwa 5000 russische Soldaten eingekesselt. Das sei der Stand am Samstagmorgen, teilte der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, mit:

Sie haben jetzt drei Handlungsmöglichkeiten: Entweder können sie versuchen auszubrechen oder sie ergeben sich. Oder sie sterben alle zusammen. Da sind von ihnen etwa 5000, eine genaue Zahl gibt es nicht.

Mit dem Fall von Lyman öffnet sich für die ukrainischen Truppen der Weg Richtung Kreminna und Swatowe. Beide Städte liegen im Gebiet Luhansk und gelten - speziell Swatowe - als wichtige Verkehrsknotenpunkte. Für den Kreml wäre dies ein verheerendes Signal. Anfang des Sommers hatte die russische Armee das Gebiet Luhansk für "befreit" erklärt.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Kadyrow fordert Einsatz von Atomwaffen

Der dem Kreml treu ergebene tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow machte einen General für den Rückzug verantwortlich, der von höheren Führungskräften im Generalstab gedeckt werde. Einzelheiten oder Beweise für seine Behauptung nannte er nicht. Kadyrow forderte als Konsequenz die russische Armee zum Einsatz von "Atomwaffen mit geringer Sprengkraft" in der Ukraine auf. Er erklärte auf Telegram:

Meiner Meinung nach sollten drastischere Maßnahmen ergriffen werden, bis hin zur Verhängung des Kriegsrechts in den Grenzgebieten und dem Einsatz von Atomwaffen mit geringer Sprengkraft.

Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien prangerte zudem die "Vetternwirtschaft" in der russischen Armee an. Diese werde "zu nichts Gutem führen", erklärte Kadyrow weiter.

Erneuter ziviler Konvoi beschossen

Unterdessen werden aus der Region Charkiw im Nordosten des Landes wieder zahlreiche tote Zivilisten gemeldet. 24 Menschen wurden nach ukrainischen Angaben beim Beschuss einer Autokolonne nahe der Stadt Kupjansk getötet. Laut der Charkiwer Staatsanwaltschaft ereignete sich der Angriff auf sieben Fahrzeuge bereits am 25. September. Die Menschen hätten versucht, sich vor russischen Angriffen in Sicherheit zu bringen, teilte der ukrainische Gebietsgouverneur Oleh Sinegubow mit: "Das ist eine Grausamkeit, die keine Rechtfertigung hat." Die Angaben zu den Toten seien vorläufig, betonte Sinegubow.

Russland wiederum warf der Ukraine vor, fliehende Zivilisten beschossen zu haben. Die Angaben beider Seiten waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Das Gebiet wird allerdings auch nach dem Rückzug der russischen Truppen, die dort im September eine schwere Niederlage hinnehmen mussten, weiter heftig beschossen. Das bestätigen auch Angaben des russischen Verteidigungsministeriums.

Bereits am Freitag waren bei dem Beschuss eines Konvois in der Region Saporischschja im Süden der Ukraine mindestens 30 Menschen getötet worden. Russland und die Ukraine machten sich auch in diesem Fall gegenseitig für die Angriffe verantwortlich.

Themen-Übersicht Krieg in der Ukraine

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