Franjo von Allmen: Ski-Talent fährt in Kitzbühel stark

Publiziert20. Januar 2024, 20:55

Auf Podestkurs liegend, fährt Franjo von Allmen kurz vor Schluss an einem Tor vorbei. Er erklärt die Situation. 

Im Zielraum wurde es plötzlich ganz still und Dominik Paris zitterte um sein Kitzbühel-Podest. Mit Franjo von Allmen machte sich ein junger Schweizer auf, dem routinierten Italiener noch den Platz auf dem Treppchen wegzuschnappen. Mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand auf den entfesselten Cyprien Sarrazin war die Startnummer 27 bei der zweitletzten Zwischenzeit plötzlich der drittschnellste Fahrer.

Dann verlor von Allmen auf der kultigen Traverse jedoch die Kontrolle und fuhr am Tor vorbei, bevor es in Richtung Zielschluss ging. Der 22-jährige Abfahrts-Youngster regte sich auf, wurde im Ziel aber dennoch mit tosendem Applaus empfangen.

Den anwesenden Journalisten gab von Allmen dann eine Erklärung zum Ausfall ab. «Die Kraftreserven sind mir ausgegangen.» Seit ein paar Tagen sei er am Kränkeln. Mal habe er Halsweh, mal sei ihm kalt und mal heiss, er fühle sich nicht bei 100 Prozent, was es auf der Streif einfach benötige.

Also zog er selber nach einem kurzen Fehler das Forfait-Out. Der Berner Oberländer, der im Super-G von Wengen heftig stürzte, ging also auf Nummer sicher. «Wenn man hier in den Netzen liegt, ist nicht klar, ob man das nächste Rennen fahren kann.» Es sei schlicht und ergreifend gescheiter gewesen, am Tor vorbeizufahren.

Doch von Allmen bewies einmal mehr mit seinem Auftritt sein grosses Talent. Auch der Stadion-Sprecher sprach von einem der «grössten Talente im Ski-Zirkus». Die nächste Chance auf eine Topplatzierung hat von Allmen kommende Woche bei den beiden Super-G-Rennen in Garmisch-Partenkirchen.