Abschaffung Eigenmietwert: Steuererleichterung oder Mogelpackung?

Publiziert18. Februar 2025, 12:14
Eure Meinung: Abschaffung Eigenmietwert: «Eine Mogelpackung der Regierung»
Die Abschaffung des Eigenmietwerts könnte für viele Wohneigentümer eine Steuererleichterung bedeuten. In den Kommentaren diskutiert die Community über Fairness und mögliche Folgen.

Darum gehts
Für die Besteuerung von selbst genutztem Wohneigentum hat das Parlament einen neuen Reformvorschlag.
Der Eigenmietwert soll wegfallen.
Wird die Vorlage angenommen, könnten manche Eigentümer stark profitieren, während andere wenig davon haben.
Die Community diskutiert eifrig über die Reform.
Während einige die Abschaffung als notwendig ansehen, stehen andere ihr skeptisch gegenüber.
Eine neue Vorlage behandelt die mögliche Abschaffung des Eigenmietwerts. Während Wohneigentümer durch diesen Wegfall erheblich sparen könnten, sind damit auch Einschränkungen bei Steuerabzügen für Sanierungen und Unterhaltsarbeiten verbunden. Mehr zum Thema liest du hier im Originalartikel. Die Community ist sich nicht einig, was sie von einer Abschaffung halten soll. In diesem Kommentarartikel fassen wir die Meinungen und Argumente der Leserinnen und Leser zusammen.
«Absolute Ungerechtigkeit»
Viele Userinnen und User sprechen sich für die Abschaffung der Steuer aus, so etwa User The-X-Files: «Der Eigenmietwert ist ein völliger Quatsch und gehört auf jeden Fall abgeschafft.» Auch Lecram57 sieht es so: «Steuern auf effektivem Einkommen und Vermögen bezahlen: Ja. Steuern auf fiktivem Einkommen: Nein. Also weg mit der Steuer für einen fiktiven Eigenmietwert!»
Repter hinterfragt das Konzept an sich: «Die Frage ist nicht, wer gewinnt oder verliert, sondern ob es fair ist, ein fiktives Einkommen – oft einfach von der Gemeinde bestimmt und nicht mal gescheit berechnet – zu versteuern.» In eine ähnliche Richtung argumentiert User mirisonne: «Man muss das Eigentum ja schon als Vermögen versteuern und dann noch obendrauf der Eigenmietwert als Einkommen. Das ist absolute Ungerechtigkeit.»
Abschaffung des Eigenmietwerts
«Auf dem Tisch liegt nun ein kompletter Systemwechsel», erklärt Freddy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz. Falls der Vorschlag an der Urne durchkommt, könnte ein Wohneigentümer, der ausser seiner selbst bewohnten Liegenschaft keine weiteren Immobilien besitzt, in Zukunft keinerlei Schuldzinsabzüge mehr vornehmen.
Zudem könnte er auch einen Grossteil der Unterhaltsabzüge nicht mehr von den Steuern abziehen. Allerdings müsste er auch keinen Eigenmietwert mehr versteuern – auch nicht für seine Ferienwohnung.
«Dafür dürfen die Kantone in Zukunft eine Objektsteuer auf Ferienwohnungen erheben, die sie zumindest teilweise für die Steuerausfälle entschädigt», so Hasenmaile.
Lebenselixier betont einen weiteren positiven Aspekt: «Gerade für Rentner wäre es doch eine Entlastung.» Auch Userin TanjaEgger priorisiert das Wohl der älteren Bevölkerung: «Das Allerwichtigste ist doch, dass kein Rentner oder Witwe mehr das Haus verkaufen muss, weil sie die Steuern in den Ruin treiben!»
«Wie sollen Sanierungen finanziert werden?»
Doch nicht alle Leserinnen und Leser sehen die Abschaffung des Eigenmietwerts als positiv. Madamsel66 merkt etwa skeptisch an: «Wenn Sanierungsarbeiten oder Neuanschaffungen von Geräten oder sonst was kommen, darf man das nicht mehr bei den Steuern abziehen? Das ist doch wieder eine Mogelpackung der Regierung.»

Sanierungsarbeiten können durch diese Vorlage nicht mehr versteuert werden.
IMAGO/Wilhelm MierendorfLeser ErnstR warnt ebenfalls vor Problemen bei Sanierungen: «Wenn bei Rentner und Rentnerinnen Sanierungs- oder Unterhaltsarbeiten anfallen, was gerade bei älteren Liegenschaften kommen wird, ist die vorgeschlagene Lösung definitiv problematisch. Viele bekommen schon Probleme mit Banken, wenn es um bestehende Hypotheken im Alter geht. Wie sollen dann noch Sanierungen finanziert werden?»
«Lohnt sich nicht»
Ricardo75 warnt vor möglichen unerwarteten negativen Folgen: «Es besteht die Gefahr, dass nachher viele Erneuerungen an Anbieter gehen, die besonders günstig sind und bar bezahlt werden. Der Staat wird dann viel mehr gegen die Schwarzarbeit tun müssen!»
Für Mieterinnen und Mieter könnte die Reform problematische Auswirkungen haben, wie Mainstreamkonform feststellt: «Als Mieter kann man eine Wohnung kaum noch bezahlen. Wer kann dafür sein, Hauseigentümer zu entlasten? Zudem erhält das Gewerbe viele Aufträge, weil Unterhaltskosten steuerlich abgezogen werden können.»
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.