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Das steckt hinter dem neuen BitcoinRekord nach Trumps Sieg bei
Donald Trump hat sich bereits im Sommer zum "Bitcoin-Präsidenten" erklärt, das hat wohl auch mit hohen Spenden aus der Kryptobranche zu tun. Nach seinem Wahlsieg schießen die Kurse in die Höhe

Trump-Trade

Donald Trump hat sich bereits im Sommer zum "Bitcoin-Präsidenten" erklärt, das hat wohl auch mit hohen Spenden aus der Kryptobranche zu tun. Nach seinem Wahlsieg schießen die Kurse in die Höhe

Andreas Danzer

6. November 2024, 14:22

Es war eine Wahl von außergewöhnlicher Bedeutung. In erster Linie natürlich für das weltpolitische Geschehen und globale Wirtschaftsbeziehungen. Doch dass Donald Trump der nächste Präsident der USA wird, hat auch weitreichende Auswirkungen auf den Kryptomarkt. Bereits im Sommer verlieh er sich selbst den Titel "Bitcoin-Präsident" – und seine anscheinend neu gefundene Liebe zu Digitalwährungen zeigt Wirkung.

Auf einer Bitcoin-Konferenz Ende Juli versprach Trump, er werde die USA zum weltweiten Marktführer für Kryptowährungen machen und eine nationale Bitcoin-Reserve anlegen. Der Bitcoin-Kurs sprang nach seinem Wahlsieg um neun Prozent auf ein Rekordhoch von 75.317 Dollar.
Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA/JON C

Wenige Stunden hat es gedauert, und das Krypto-Aushängeschild Bitcoin schnellte um neun Prozent auf ein Rekordhoch. Der neue Allzeithöchststand liegt der Plattform Coinmarketcap zufolge bei 75.317 US-Dollar. Ein möglicher Ansturm auf die Digitalwährungen bekam im Wahlkampf bereits die Bezeichnung "Trump-Trade". Die 75.000-Dollar-Marke galt zuletzt als psychologisch wichtige Marke, nun wurde sie zwar überschritten, aber vorerst nur für kurze Zeit. Aktuell, Stand Mittwochnachmittag, steht der Kurs bei knapp unter 74.000 Dollar.

Euphorie in der Branche

Reaktionen in der Branche fielen wenig überraschend sehr freudig aus. "Die Zukunft für Krypto hat noch nie besser ausgesehen als heute", schrieb etwa Kris Marszalek, Chef der weltweit zweitgrößten Kryptobörse Crypto.com, auf X. Von einer "Schwelle zu einer neuen amerikanischen Renaissance" sprach Tyler Winklevoss, Mitgründer der Handelsplattform Gemini. Und Eric Demuth, Chef des heimischen Branchenprimus Bitpanda, meint: "Dass Bitcoin ein neues Allzeithoch erreicht hat, ist ein klares Zeichen für die anhaltende Veränderung und Weiterentwicklung innerhalb der Finanzwirtschaft. Dies ist bereits das zweite All-Time-High in diesem Jahr, und wir könnten in den kommenden Jahren weitere sehen."

Trumps Ankündigungen

Warum spielt Trumps Wahlsieg in der Kryptobranche so eine entscheidende Rolle? Im Sommer kündigte er an, eine staatliche strategische Reserve für Bitcoin zu schaffen, ähnlich wie die bestehenden Reserven für Gold und Öl in den USA. Außerdem plant er, innerhalb der ersten 100 Tage seiner Amtszeit einen "Bitcoin- und Kryptobeirat" ins Leben zu rufen, der klare, transparente Richtlinien für die Regulierung der Branche entwickeln soll. Weiters will er Gary Gensler feuern, den Chef der Börsenaufsicht SEC. Dass das in der Praxis kaum machbar ist, sei dahingestellt. Auch dass Trump Bitcoin und andere Kryptowährungen vor drei Jahren noch als Betrug bezeichnete, schien ihn in diesem Wahlkampf nicht mehr zu interessieren. In jedem Fall gab er sich deutlich kryptofreundlicher als das demokratische Lager.

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DER STANDARD

Ein plötzlicher Sinneswandel ist bei Donald Trump weder besonders überraschend noch schwer nachzuvollziehen, wenn es um hunderte Millionen Dollar an Wahlkampfspenden geht. Daten der Website Open Secrets zeigen, dass Kryptounternehmen Trump beträchtliche Summen zur Verfügung gestellt haben. So machte etwa die sogenannte Kryptotriade, bestehend aus den Plattformen Coinbase, Ripple und Jump Crypto, insgesamt etwa 93 Millionen Dollar für Trump locker. Dazu kamen weitere 45 Millionen Dollar vom kryptoaffinen Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz. Bei der Spendenannahme gab sich Trump flexibel und akzeptierte Geld in verschiedenen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether, Dogecoin und Solana.

Kryptischer Bullrun

Der für Herbst erwartete Bullrun könnte nun tatsächlich stattfinden. "Mit dem Schwung, den Trumps Kampagne erzeugt hat, gibt es eine klare Chance für Bitcoin und die breitere Kryptowährungsbranche, unter der unterstützenden Haltung der Republikaner zu florieren. Die globale Krypto-Adoption scheint nun noch unvermeidlicher. Ein neuer Bullenmarkt steht bevor", schreibt Jean-Marie Mognetti, Geschäftsführer des europäischen Kryptoriesen Coinshares. Viele Marktteilnehmer gehen zudem davon aus, dass Trump strengere fiskalpolitische Maßnahmen einführt, um das zunehmende Schuldenproblem der USA in Griff zu bekommen – das könnte eine lockerere Geldpolitik nach sich ziehen, was digitale Vermögenswerte begünstigt.

Andere Coins profitieren

Und wenn die Zeichen bei Bitcoin auf Aufschwung stehen, wirkt sich das meist auch positiv auf zahllose andere Coins aus. Ein Blick auf die Charts zeigt, dass es auch bei Ether, Solana, Shiba Inu oder dem von Elon Musk befeuerten Dogecoin zu starken Zuflüssen gekommen ist. Die globale Marktkapitalisierung liegt aktuell bei knapp 2,6 Billionen Dollar, das entspricht einem Zufluss von 252 Milliarden Dollar innerhalb der vergangenen 24 Stunden.

Donalds Trumps Ankündigungen für den Kryptomarkt sind groß, was er wirklich umsetzt, gilt es genau zu beobachten. Eines steht jedenfalls fest: Die Fantasien vieler Marktteilnehmer, dass der Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke bis zum Jahresende durchbricht, wurden seit Dienstag wieder sehr laut. (Andreas Danzer, 6.11.2024)

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