Jetzt ist es fix: Ardon Jashari wechselt nach Belgien
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FC Luzern
Jetzt ist es fix: Ardon Jashari wechselt zum FC Brügge – für 6 Millionen EuroLange suchte FCL-Captain Ardon Jashari einen neuen Klub: In diesem Sommer wechselt der 21-Jährige für die Klubrekordablöse nach Belgien.
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Ardon Jashari verabschiedet sich im Sommer vom FC Luzern.
Bild: Philipp Schmidli / Keystone
Am Mittwochabend bestätigten sich die Gerüchte, wonach der 21-jährige Mittelfeldspieler Ardon Jashari zur neuen Saison hin vom FC Luzern zum FC Brügge in die belgische Jupiler Pro League wechselt. Der zweifache Schweizer A-Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2022 in Katar hat beim Tabellenvierten aus Belgien einen Vierjahresvertrag mit Gültigkeit bis Sommer 2028 unterschrieben.
Dem Vernehmen nach zahlt der FC Brügge rund 6 Millionen Euro Ablöse. Klubrekord für den FC Luzern: Zwei Millionen mehr als für Flügelspieler Ruben Vargas, 25. Der inzwischen 41-fache Schweizer Internationale wechselte vor knapp fünf Jahren für vier Millionen Euro zum Bundesligisten FC Augsburg.
Ardon Jashari zeigt nach der Vertragsunterschrift in Belgien sein zukünftiges FC-Brügge-Leibchen mit der Nummer 30.
Bild: Instagram Ardon Jashari/Club Brugge
Nur wird für Jashari vorläufig nichts aus einem Bundesliga-Engagement. Dabei hatten diverse Vereine Interesse am technisch starken Linksfuss: Allen voran der SC Freiburg, Hoffenheim, Mönchengladbach und der VfB Stuttgart bemühten sich um die Dienste des FC-Luzern-Juwels aus Baar, dessen Eltern aus Nordmazedonien stammen.
Wie bei den Verhandlungen mit dem FC Bologna und Atalanta Bergamo ging es immer wieder um die Ablöse. Mehr als fünf Millionen Euro wollten die Klubs nicht für einen Spieler des FCL zahlen. Das hatte bestimmt damit zu tun, dass das Fussball-Aushängeschild der Zentralschweiz auf europäischer Ebene noch keine Stricke zerrissen hat.
Aufs FCB-Wechsel-Theater folgt das Captain-Theater
Auch in der laufenden Saison blieb es dabei: Für Jashari war es die Premiere im internationalen Klubfussball, er bestritt in der Conference-League-Qualifikation drei Spiele; nach dem 1:1 gegen die Schweden von Djurgarden folgte das Aus gegen die Hibernians (1:3, 2:2) aus Schottland. Im ersten Match in Stockholm gegen Djurgarden (2:1) fehlte er noch, nachdem er erfolglos einen Transfer zum FC Basel forciert hatte.
Der Zuger in Diensten des FCL hätte beim FCB rund dreimal mehr verdient als bei seinem Ausbildungsklub. Ähnlich wie sein Vorbild in der Nationalmannschaft, Leverkusen-Profi Granit Xhaka, scheut sich Jashari nicht, den Unmut der Leute auf sich zu ziehen.
Ardon Jashari ist für Mario Frick «der geborene Führungsspieler».
Bild: Pius Amrein
Via dieser Zeitung forderte er die Luzern-Verantwortlichen auf, mit Basel zu verhandeln und er kritisierte das Handeln von Sportchef Remo Meyer. Die Reaktion des FCL kam für einmal schnell: Meyer und Präsident Stefan Wolf erklärten, dass man einen Grundsatzentscheid gefällt habe und Leistungsträger per sofort nicht mehr zu Ligakonkurrenten ziehen lasse. Jashari musste zudem seine Captainbinde abgeben.
Nur vier Monate nach dem peinlichen Cup-Aus in Delémont bestimmten Trainer Mario Frick und Remo Meyer, dass Jashari das «Bändeli» von Max Meyer wieder zurückerhielt. Frick betonte damals zu Recht: «Ardon ist der geborene Führungsspieler.» Der Liechtensteiner hatte Jashari schon mit 19 im Juni 2022 zum jüngsten FCL-Captain aller Zeiten gemacht.
Jupiler Pro League ist für viele Spieler ein Sprungbrett
Der Charakter eines Führungsspielers mit positiver Ausstrahlung und enormen Willen sowie Selbstvertrauen dürfte neben der fussballerischen Klasse und dem Entwicklungspotenzial auch der Grund gewesen sein, dass der FC Brügge Jashari aus dem bis Sommer 2026 laufenden Vertrag herauskaufte und für die nächsten vier Saisons verpflichtete. Er wird beim neuen Klub die Nummer 30 tragen, in Luzern trug er zuerst ebenfalls die 30, ehe er vor knapp zwei Jahren die 6 übernahm. Beim FCL absolvierte der aktuelle U21-Nationalspieler bis heute 93 Pflichtpartien, dabei erzielte er 9 Tore und elf Assists.
Zwar wurde für Jashari nichts aus Benfica Lissabon, Porto oder West Ham, doch der Transfer zum 18-fachen belgischen Meister dürfte ein guter nächster Schritt sein: Die Jupiler Pro League wird von Europas Topklubs mit Interesse verfolgt.