Filmkritik zu «Bridget Jones: Mad About the Boy» ‒ Fucking Fuck!
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Bridget Jones und ihr Füdli sind Kult: Die ewige Singledame, die das Besondere in einem Mann sucht und sich dabei durch ihre Missgeschicke stets selbst übertrifft, ist von der Kinoleinwand kaum mehr wegzudenken.
Entsprechend bleiben die weihnachtlichen Turkey-Currey-Büffets ihrer Mutter in Erinnerung, wo sich Bridget zufolge die gefährlichsten Perversen Englands versammeln und sich dabei als Freunde ihrer Eltern ausgeben. Doch gerade dort trifft Jones unverhofft auf ihre Planschbecken-Bekanntschaft Mark Darcy wie auch seinen pfiffigen Rentierpulli. Aus anfänglicher Abneigung, beziehungsweise chronischer Inkompatibilität wird letztendlich doch noch die grosse Liebe: Denn Mark ist weder ein Irrer noch ein Perverser. Vielmehr entpuppt er sich als Sexgott der besonderen Art. Kurzum: Mark ist das unerwartete Wunder, das Bridgets Singledasein beendet.
Wie wir gleich zu Beginn des vierten Teils erfahren, ist Bridget nach dem Tod von Mark nun wieder Single. Und im vierten und letzten Teil der Reihe ist es auch eine weitere peinliche Situation, die den Anfang vom Ende der Einsamkeit von Renée Zellwegers Titelfigur markieren könnte: Die Single-Königin bleibt hier festgekrallt an einem Baumstamm hängen. Ebendies ruft geradezu nach einer spektakulären Rettungsaktion, die, wie sollte es auch anders sein, von einem jungen Schönling namens Roxter ausgeführt wird.
Es ist so schnell klar, dass auch dieser Film lieber auf bekannte Wege und Motive setzt anstatt auf Neues. Wie einst der von Patrick Dempsey gespielte «Dating-Gott» Jack springt nun auch «Adonis» Roxter mit nacktem Oberkörper zugunsten einer weiteren Heldentat in ein Schwimmbecken. Hierbei sorgt auch dieser für entsprechendes Entzücken bei den anwesenden Ladys. Auch Bridget lässt sich von Roxters jugendlichem Charme bezirzen und verliert sich zunehmend im Liebeshimmel. Damit macht sie letztendlich dieselben Fehler wie in der Vergangenheit. Glücklicherweise meldet sich jedoch ihr Selbstwertgefühl zurück. In diesem Augenblick erkennt sie (erneut im Schneefall), wer wirklich zu ihr gehört und dass das, was sie gesucht hat, schon immer da war.
Obwohl einem so vieles bekannt vorkommt, kann Bridget Jones: Mad About the Boy nicht an die Spontanität, Ausgelassenheit und Frechheit seiner Vorgänger anknüpfen. Stattdessen setzt der Film auf Sentimentalität. Dies ist im Falle von Darcys Tod zwar verständlich, jedoch auch verwirrend: Denn eine ungewohnte, latente Schwere macht sich breit, die dem Schlusslicht der Reihe den Wind aus den Segeln nimmt.