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GNTM-Kilian Kerner offenbart: Stefanie Graf hat mein Leben gerettet

GNTMKilian Kerner offenbart Stefanie Graf hat mein Leben gerettet
Kilian hätte bereits im Alter von elf Jahren eine Therapie benötigt, doch damals redete man nicht über sowas. Stattdessen fand er Trost in seinem Idol.

DAS geht unter die Haut

Ängste, Mobbing, Traumata! Kilian Kerner offenbart: Stefanie Graf hat mein Leben gerettet

Für Kilian Kerner geht ein Traum in Erfüllung: Er arbeitet jetzt mit Stefanie Graf zusammen

Für Kilian Kerner geht ein Traum in Erfüllung

Robin Kater www.robinkater.com +49 151 270 984 20

11. April 2024 um 09:21 Uhr

von Marigona Sulejmani

Was haben Modedesigner Kilian Kerner und Tennislegende Stefanie Graf gemeinsam?

Richtig, ihr großes Herz! Bald ist es wieder soweit: Die Berlin Fashion Week öffnet im Februar wieder ihre Fashion-Türen. Und auch Kilian Kerner wird seine neue Kollektion präsentieren. Doch dieses Jahr mit einem besonderen Projekt – und einer ganz besonderen Frau an seiner Seite. Ein Interview.

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So will Kilian Kerner seinem großen Idol, Stefanie Graf, danken

Kilian Kerner ist nicht nur ein gern gesehener „Germany’s Next Topmodel“-Juror, sondern – und vor allem – ein erfolgreicher Designer. Jedes Jahr präsentiert er seine neuesten Kreationen auf der Berliner Modewoche – auch 2024. Doch eine Sache wird im Februar anders sein.

Kilian wird mit seiner Modenschau Geld für das Projekt „HonigHelden“, der von Stefanie Graf gegründeten, gemeinnützigen Stiftung „Children for Tomorrow“ sammeln. Die Initiative wurde ins Leben gerufen, um traumatisierten Flüchtlingskindern zu helfen. Für Kilian eine echte Herzensangelegenheit. Denn: Auch er hat in seiner Kindheit schwerste Traumata erlebt. Mit uns hat der 44-Jährige über genau diese gesprochen und erklärt, warum ihm das Projekt „HonigHelden!“ so viel bedeutet.

Kilian hätte bereits als Kind eine Therapie benötigt, doch damals sprach man nicht über diese Dinge. Therapie gab es nicht. Dabei ist es so wichtig, Traumata so früh wie möglich zu erkennen und an ihnen zu arbeiten. Sie sind unumgänglich, wenn man ein gesundes und erfolgreiches Leben haben möchte. Und das weiß der Designer heute auch.

RTL: Kilian, warum bedeutet Ihnen das Projekt „HonigHelden!“ so viel?

Kilian Kerner: „Ich beobachte die Arbeit von ‘Children for Tomorrow’ seit 1998, seit sie angefangen haben, dadurch, dass ich halt schon immer Stefanie Graf-Fan war. Für mich ist heute klar: Ich lebe mit meinen Traumata, habe sie sehr gut verarbeitet und sie spielen heute in meinem Leben eine absolut untergeordnete Rolle und bin ein sehr glücklicher Mensch. Aber ich habe meine Therapie erst mit 21 Jahren angefangen, dabei hätte ich sie schon als Kind gebraucht. Früher hatniemand über diese Sachen geredet. Und genau das macht ‘HonigHelden!’. Durch dieses Projekt können Therapien in der Schule und in Bildungszentren stattfinden. In die Flüchtlingsambulanzen von ‘Children for Tomorrow’ kommen die älteren Kinder und Jugendlichen. Weil es aber so wichtig ist, Traumata früh zu erkennen und dann eine Therapie zu starten, haben sie sich gefragt: ‘Wie kommen wir an die jüngeren Kinder ran?’ Und dann sind sie darauf gekommen: ‘In derSchule.’ In vielen Kulturen ist es ja auch so, dass Therapie etwas ist, was gar nicht stattfindet oder etwas Negatives ist. Aber die Schule ist in sehr vielen Kulturen etwas ganz Wichtiges, , Honig ist etwas Süßes, das kennt jeder, genauso wie Helden.“

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RTL: Sie waren schon immer Stefanie Graf-Fan. Wie ist es, mit ihr zusammenzuarbeiten?

Kilian Kerner: „Ich habe Stefanie 1985 Tennis spielen sehen bei einem Turnier in Berlin (also nicht live, sondern im Fernseher) und ich war wirklich von der ersten Minute an so fasziniert, dass ich zu meiner Mutter gesagt habe ‚Ich möchte ihr T-Shirt haben, ich möchte ihren Schläger haben und ich möchte jetzt Tennis spielen‘. Das war meine Reaktion bei diesem Finale, das sie damals verloren hatte, gegen Chris Evert. Ich war dieser Frau direkt gnadenlos verfallen. Und jetzt kam es zu diesem so beeindruckenden Treffen. Sie ist herzlich und hat so eine tolle Aura. Sie hat etwas ganz Beruhigendes. Stefanie Graf hat mich wirklich durch meine ganze Kindheit getragen, durch meine ganze Jugend. Ich habe sie einfach extrem bewundert, wie sie mit all dem umgegangen ist. Sie wirkte immer so auf dem Boden geblieben. Und auch als bei ihr schlimme Sachen passiert sind, habe ich mir gedacht: Wenn sie das schafft, dann kann ich das auch. Sie hat mir sehr viel Kraft gegeben. Und jetzt kann ich etwas zurückgeben. Ihr auch einfach ‘Danke, auch wenn du nie etwas gewusst hast, du hast du mir sehr geholfen’, sagen.“

RTL: Apropos Schule. Wie war die Schulzeit für Sie?

Kilian Kerner: „Für mich war die Schule der schlimmste Ort meines Lebens. Mein Trauma ist sehr früh entstanden und ich habe das gar nicht richtig realisiert. War aber schon ein eigensinniges Kind manchmal. Und habe mich halt immer in Tennis geflüchtet. Für mich gab es drei Anker: Stefanie Graf, Tennis und Nena. Und das waren alles so Fluchtpunkte. Und wenn ich zum Beispiel Tennis gespielt habe, habe ich gar nicht dort gespielt, wo ich gespielt habe, sondern war in Wimbledon und habe um das Finale gespielt (lacht). Das war für mich eine Hilfe. Und dann bin ich in die fünfte Klasse gekommen. Ich war ganz klein und sah aus wie ein Mädchen. Das war wirklich nicht witzig. Zudem, dass ich zuvor schwere Traumatisierung erlebt hatte, war ich in der Schule das komplette Opfer. Also ich wurde verprügelt und ich war immer die ‘Schwuchtel’ und da sind so unschöne Sachen passiert, die das Ganze nochmal verstärkt haben. Und gerade deswegen berührt mich ‘Honighelden!’ so sehr, weil sich darum gekümmert wird, dass Schule ein Safe Space ist.“

RTL: Aber sollte die Schule nicht immer ein „Safe Space“ sein?

Kilian Kerner: „Mal abgesehen davon, dass ich das deutsche Schulsystem teilweise sehr kritisiere. Ja klar, die Schule hat einen Bildungsauftrag und keinen Heilungsauftrag, aber gerade in diesen Zeiten, wo Mobbing auch sehr groß ist, sollte das deutsche Schulsystem – egal ob Flüchtlingskinder oder nicht – sich ein Beispiel an ‘HonigHelden!’ nehmen und eine Therapeutin oder einen Therapeuten in der Schule haben, um Traumata zu erkennen. Weil bei mir war es so: Ich war immer still, ich war immer leise und irgendwann in der Pubertät war es so, dass ich ganz schlimm wurde. Ich habe die Lehrer teilweise sogar verbal angegriffen. Es sind nicht immer die Lauten, die Hilfe benötigen. Es sind oft auch die Ruhigen.“

RTL: Und wie ging es dann für Sie weiter?

Kilian Kerner: „Mit 21 war die Zeit, in der es bei mir so richtig bergab ging. Ich habe ganz starke Depressionen bekommen. Ich war dann auf einer Schauspielschule und wir mussten eine Selbstdarstellung machen und hatten drei Monate dafür Zeit. Und in dieser Zeit hat sich alles gelöst. Die Traumata meiner Kindheit sind nach oben gekommen. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens und da ist alles hochgekommen. Zusätzlich zum Trauma kam das Mobbing. Das hat mein Selbstbewusstsein natürlich noch mehr ruiniert gehabt. Und dann ist es auch so gewesen, dass ich kaum in die Schauspielschule gehen konnte. Ich hatte ganz starke Depressionen, habe nicht mehr geschlafen, ich hatte Angststörungen. Ich habe zugenommen und habe gar nicht mehr auf mich geachtet. Hab auch viel Scheiße gebaut. Ich war auch leicht kaufsüchtig. Aber mit 21 als Student, hat man auch nicht so viel Geld und dann habe ich Schulden gemacht. Ich brauchte einfach irgendwas, weil ich nicht mehr klargekommen bin. Ich musste mir was kaufen, weil ich es sonst gar nicht anders ertragen hätte. Und ich glaube, dann hat es so sieben Monate gedauert, bis ich dann einen Arzt aufgesucht habe. Ich bin dann für mehrere Monate in eine Traumatologie-Station gekommen und das hat mein Leben gerettet. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich da nicht hingekommen wäre. Meine damalige Therapeutin hat mir damals definitiv das Leben gerettet und sie legte den Grundstein dafür, dass ich heute einglücklicher Mensch bin.“

RTL: Gibt es etwas, das Sie heute anders machen würden?

Kilian Kerner: „Wenn heute jemand sagen würde ‘du könntest auf einen Knopf drücken und das alles wäre niemals passiert’, würde ich ‘nein’ sagen, weil, wer weiß, ob ich heute so unfassbar ehrgeizig wäre und besessen von meinem Job. Früher wollte ich mich immer beweisen. Heute weiß ich: Ich muss mir selber gar nichts mehr beweisen. Ich wäre nicht der, der ich heute bin, wenn mir das alles nicht passiert wäre. Damals waren meine drei Anker immer Nena, Tennis und Stefanie Graf. Und jetzt: Meine Karriere hat mit Nena angefangen, dann habe ich eine Tennis-Kollektion gemacht und jetzt das Projekt mit Stefanie Graf, die mir so geholfen hat – und kanngleichzeitig etwas zurückgeben und dafür kämpfen, dass es traumatisierte Kinder heute leichter haben werden, als ich es hatte. Das ist ein ganz großes Geschenk.“

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Sollten Sie selbst Depressionen haben, suchtkrank oder von Suizidgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über Ihre Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Wenn Sie schnell Hilfe brauchen, dann finden Sie unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

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