Lukas Hutecek: „Ich habe gerne die Verantwortung auf dem Feld“
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Lukas Hutecek ist hart im Nehmen. Immer wieder kracht er mit seinem stattlichen Körper in die Verteidigung des Gegners. So wird er es auch am Dienstag machen, wenn Österreich mit dem Duell gegen Nordmazedonien (ORF 1, 15.30 Uhr) die Hauptrunde eröffnet. Mit dem letzten langen Schritt und dem späten Wurf bringt er die Verteidiger immer wieder zum Verzweifeln und provoziert Strafen. Nicht selten ist das mit schmerzenden Griffen verbunden und dennoch spielt der Niederösterreicher durch. Das tut er nicht nur, wenn es sein muss, sondern weil er es auch mag. Liebt. „Ich spiele immer gerne und wenn der Trainer sagt, dass ich rausgehen soll, sage ich oft: Es geht eh. Wenn ich über 60 Minuten gehen muss, dann gehe ich über 60 Minuten und für dieses Team macht man das auch gerne und geht an die Grenzen.“ Robust sei er schon als junger Spieler gewesen, sagt er und fügt lachend hinzu: „Spatzen habe ich schon, aber das hindert mich nicht daran, weiterzugehen, weiterzumarschieren.“ Selbst die Platte, die im November in der linken Hand nach einer Mittelhandfraktur verschraubt ist, hindert ihn nicht, voll zu spielen.
Der 24-Jährige ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Österreicher. Der Lemgo-Legionär trifft die Entscheidungen auf dem Feld und das in Abwesenheit von Mykola Bilyk zum Großteil alleine. Verantwortung zu übernehmen, ist ihm nicht fremd. „Seitdem ich klein bin, habe ich gerne die Verantwortung auf dem Spielfeld. Ich bin mir meiner Rolle sehr bewusst und das ist es auch, was mir beim Handballspielen am meisten Spaß macht. Verantwortung zu haben, wichtige Entscheidungen zu treffen. Deswegen liebe ich Handball. Es ist für mich weniger Druck, mehr ein gutes Gefühl.“ Am Flügel etwa, in der lauernden Position am äußeren Ende des Feldes, würde er sein Glück nicht finden. „Ich habe gerne den Ball in den Händen, leite das Spiel.“
Die Ausfälle sind auch eine Chance
Dass mit Mykola Bilyk sein genialer Partner im Aufbau und mit Janko Božović und Boris Zivkovic die beiden rechten Aufbauspieler fehlen, stellt auch ihn vor neue Herausforderungen. „Diese Ausfälle sind auch Chancen für andere Spieler, die Verantwortung zu übernehmen. Die Last, die die drei getragen haben, muss jetzt auf andere Schultern verteilt werden. Da muss jeder seinen Teil dazu beitragen, dass es funktioniert.“ Hutecek war sich sicher, dass seine Kollegen diese Last auch tatsächlich annehmen und tragen können. „Ich bin generell jemand, der positiv und guter Dinge ist. Darum habe ich mir gedacht, dass es funktionieren wird. Da bin ich auch selbstbewusst genug, dass ich wusste, dass ich mit ihnen Lösungen finden werde und wir das gemeinsam hinbekommen.“
Mit dem Trainer verbindet ihn ein festes Band. „Ich würde fast sagen, wir sind Freunde. Das ist eine Beziehung auf Augenhöhe und wir teilen uns die Gedanken einfach mit. Sind dabei ehrlich. Wenn ich denke, dass er einen Sch.... redet, dann sage ich es ihm. Vielleicht nicht vor der Mannschaft, aber ich sage ihm, was ich mir denke.“ Umgekehrt ist es freilich nicht anders. „Wir haben ein ehrliches und offenes Verhältnis und das ist mit dieser kleinen Truppe, mit dem engen Kader sehr wichtig. Wir müssen noch enger zusammenstehen und uns austauschen. Es ist eine von ,Pajos‘ größten Qualitäten, dass er es schafft, eine Mannschaft zu formen und jedem Spieler Sicherheit zu geben. Das macht ihn aus.“