Alexander Zverev siegt trotz Satzverlust bei Australian Open Sport
Nun ist es doch passiert!
Tennis-Star Alexander Zverev (27) hat bei den Australian Open in Melbourne seinen ersten Satz verloren. Im Achtelfinale gegen den Franzosen Ugo Humbert (26) siegt der Hamburger aber dennoch 6:1, 2:6, 6:3, 6:2 und steht damit am Dienstag im Viertelfinale gegen den Amerikaner Tommy Paul (27).
Nach dem Match gibt es den Höhepunkt des Abends. Court-Interviewerin Andrea Petkovic (37) versagt die Stimme. Zverev: „Deine Stimme ist weg, du hast zu viel Party gemacht.“ Die Ex-Spielerin kontert: „Ich habe zu viel für dich geschrien.“
Dann stellt sie die Frage, dass Diabetiker Zverev bei der Kontrolle seines Blutzuckers sehr schnell sei. Zverev: „Ich bin schnell auf dem Tennisplatz, aber nur auf dem Tennisplatz.“ Dazu zwinkerte er mit den Augen und Freundin Sophia Thomalla (35) wurde auf der Videowall eingeblendet. In Zweideutigkeiten ist Zverev schon titelreif.
Als es ernsthaft weiterging, sagt er: „Ich bin extrem glücklich, mit nur einem Satz-Verlust im Viertelfinale zu stehen. Vor einer Woche war ich noch unsicher, wie es wird, nun will ich noch drei Matches spielen“, sagt Zverev. Das hieße Finale am kommenden Sonntag.
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Dieser Tag im Melbourne Park, er ist der heißeste bislang bei Temperaturen bis 35 Grad auf dem Court. Bedingungen, die Zverev eigentlich mag. Schon beim Einspielen drei Stunden zuvor hatte er mit Platz 10 einen völlig in der Sonne liegenden Court, auf dem es kein Fleckchen Schatten gibt.
Und so schickt sich der Olympiasieger von 2021 auch an, die Sache gegen Humbert schnell zu erledigen. Zuletzt standen sich beide im Masters-Finale von Paris-Bercy im Oktober gegenüber, das der Deutsche 6:2, 6:2 gewann. Diesmal heißt es nach 27 Minuten 6:1.
Im zweiten Satz präsentierte sich Alexander Zverev ratlos
Foto: Jaimi Joy/REUTERS
Der Favorit ist gegen die Nummer 14 der Welt in allen Belangen überlegen, sein Spiel nahezu perfekt. Umso unverständlicher die Wende im zweiten Durchgang. Nun geht bei Zverev so gut wie gar nichts mehr. Der erste Aufschlag kaum vorhanden, zwei Break-Chancen zum 2:0 nicht genutzt, das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Humbert lag schon am Boden.
Doch Zverev schlampt mit den Chancen und das verunsichert ihn. Humbert spielt auch besser, bekommt immer mehr Selbstbewusstsein. Die langsamen Aufschläge des Linkshänders um die 150 km/h, die weit nach außen gespielt ein Ass nach dem anderen ergeben, entnerven die Nummer 2 der Welt. So geht der Satz folgerichtig 2:6 verloren.
Alexander Zverev steht zum vierten Mal im Viertelfinale von Melbourne. Von den Deutschen schaffte das nur Boris Becker
Foto: MARTIN KEEP/AFP
Zum Glück stabilisiert sich Zverev über seinen Aufschlag schnell wieder. Nach und nach sieht der French-Open-Finalist auch wieder beim Service seines Gegners Land, sodass er nach sechs vergebenen Break-Chancen die siebte im dritten Satz nutzt und 6:3 gewinnt.
Der Start in Satz vier hätte dann nicht besser sein können. Ein schnelles Break, das Sicherheit geben sollte. Doch dann plötzlich Husten-Anfälle beim Seitenwechsel. Hat Deutschlands bester Tennisspieler sich etwas eingefangen?
In einer Woche will Zverev König Alexander sein
Foto: Lukas Coch/AAP/dpa
Zumindest merkt man seinem Spiel nichts an. Zverev bringt das Match hoch konzentriert zu Ende. Nach 2:16 Stunden verwandelt er seinen ersten Matchball zum 6:2. Nun geht's gegen Paul. Die Bilanz lautet 0:2.
Zverev: „Ich habe Tommy nie geschlagen, aber wir haben jahrelang nicht gegeneinander gespielt. Auch er hat sich entwickelt. Ich spiele hoffentlich besser als in der ersten Woche.“