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Dank Sieg gegen Roter Stern Belgrad: Young Boys überwintern ...

Dank Sieg gegen Roter Stern Belgrad Young Boys überwintern
Der Schweizer Meister braucht in der Champions League viel Spielglück und siegt, obschon der Gegner beste Torchancen hat. Der Sieg bedeutet den dritten Gruppenrang. Somit geht’s für YB nächstes Jahr in den Sechzehntelfinals der Europa League weiter.

Der Schweizer Meister braucht in der Champions League viel Spielglück und siegt, obschon der Gegner beste Torchancen hat. Der Sieg bedeutet den dritten Gruppenrang. Somit geht’s für YB nächstes Jahr in den Sechzehntelfinals der Europa League weiter.

Lewin Blum bejubelt seinen Treffer zum 2:0.
Lewin Blum bejubelt seinen Treffer zum 2:0.

Peter Schneider / AP

Hinterher liest sich das gut, formidabel sogar. YB liegt gegen Roter Stern Belgrad bereits in der Pause 2:0 in Führung, hat den dritten Platz in der Gruppenphase der Champions League und damit das Überwintern im Europacup zum Greifen nahe, und hoch oben auf der Tribüne beginnt sich dazu der Schatzmeister über nicht weniger als 2,8 Millionen Euro zu freuen, die allein der Erfolg in einem Match der Königsklasse einbringt. Alles gut also? Ja, in der Statistik.

Am Ende gewinnen die Young Boys im ausverkauften Wankdorf gegen Roter Stern tatsächlich 2:0, und dies in einem Match, in dem sich die Serben ein deutliches Chancenplus erspielten. Aus ihrer Sicht bleibt kaum zu fassen, dass sie an diesem Abend ohne Torerfolg bleiben. Das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen – auch in Anbetracht dessen, dass sie dem dritten Gruppenrang mit einem Remis nähergekommen wären als YB.

YB leistet sich viele Eigenfehler

Über Spielglück können sich die Berner gegen Roter Stern Belgrad nicht beklagen. Sie leisten sich Eigenfehler, die schon im ersten Teil mindestens ein Gegentor zur Folge haben müssten. Sie zeigen eine durchzogene Leistung, wanken bisweilen und sind auf allerhand angewiesen. Eigenes Spielglück, gegnerische Verzweiflung, die mit Spielpech, aber auch mit Unvermögen begründet werden muss.

Sie stützen sich zum Beispiel auf den Torhüter Anthony Racioppi, der sich zuerst einen schlimmen Abspielfehler leistet, ähnlich, wie ihm das schon im letzten Meisterschaftsspiel gegen den FC Zürich (1:3) widerfahren ist. Doch Racioppi bügelt den Fehler mit einer prächtigen Abwehr wieder aus. Der Goalie ist mit bestem Timing auch zur Stelle, als der gegnerische Stürmer Osman Bukari nach einem schweren Fehler des YB-Verteidigers Loris Benito allein auf das YB-Tor zuläuft – und am hechtenden Racioppi scheitert.

Die These ist nicht gewagt, dass sich Bukari auf einem Naturrasen den Ball nicht ein kleines Stück zu weit vorgelegt hätte. Doch die Szene fügt sich ins Spielgeschehen ein. Die Berner haben viel auf ihrer Seite, hüben wie drüben, und sie erkämpfen sich von Beginn weg die Vorlage und geben sie nicht mehr aus der Hand. Das ehrt sie. Die 1:0-Führung nach wenigen Minuten ist ein Eigentor, und Lewin Blum doppelt noch vor dem Ablauf der ersten halben Stunde mit dem 2:0 nach, nur Minuten nachdem auf der anderen Seite Bukari vergeblich allein davongerannt ist.

Ist das Spielglück aufgebraucht?

So kann es gehen, auch in einem Spiel, in dem es um ein paar Millionen und um die Qualifikation für die entscheidende Phase der Europa League auf der nächstunteren Stufe geht. Der Match gegen Roter Stern Belgrad ist für YB indessen kein Farbtupfer, abgesehen von der Statistik, der erhebliche Bedeutung zukommt. Es ist harte Kost für die Gäste. Allein in der 57., 61. und 63. Spielminute notieren Beobachter drei Ausrufezeichen. Aber nicht wegen YB.

Pfostenschuss für Roter Stern, nächste Topchance für Roter Stern, noch eine. Und noch eine. Und noch ein Ausrufezeichen. Die Fussballgöttin trägt an diesem kalten Abend die Farben Gelb und Schwarz. Steht den Bernern das Glück weiterhin so bei, ist ein Sturm durch die Europa League zu erwarten. Aber vielleicht ist das Glück auch zu sehr strapaziert. Sie haben viel davon in Anspruch nehmen müssen. Aber wen kümmert’s?

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