Sion-YB im Ticker: Die Young Boys wollen am Tabellennachbarn ...

LiveSion-YB 3:1 –

YB im alten Fahrwasser

Die Young Boys unterliegen in Sion 1:3. Die Berner kassieren zwei Tore nach Standards und wieder eine rote Karte. Die erste Halbzeit ist schlicht desolat.

Publiziert heute um 17:52 UhrAktualisiert vor 10 Minuten

Fedayi San geht in der 66. Minute zum Bildschirm. Das reicht den YB-Verantwortlichen, um Cheikh Niasse nochmals aus den Katakomben zu holen. Offenbar glauben wenigstens sie noch an das Wunder. Doch es ist noch nicht Weihnachten und das Wunder tritt nicht ein. San sieht, was er auf dem Feld schon gesehen hat: Niasse verliert als letzter Mann den Ball gegen Ilyas Chouaref und reisst diesen von hinten um. Klares Foul, klare Gelbe Karte. Weil Niasse in der ersten Halbzeit schon zu einem taktischen Foul greift, muss er nun den Weg in die Katakomben antreten. Zum zweiten Mal. Es ist der siebte Platzverweis der Young Boys in dieser Saison, in der so wenig zusammenpasst. Der Abend in Sion ist wie eine Zusammenfassung davon.

In der ersten Halbzeit fehlt es hinten an vielem. Vorne an noch mehr. Da ist keine erkennbare Idee, da ist kaum eine Kombination und da ist vor allem keine ernsthafte Möglichkeit. Nur zwei Abschlüsse stehen in der Statistik – sie sind die Notiz nicht wert. Drei Wechsel nimmt Joël Magnin schon zur Pause vor. Es könnten auch elf sein. So desolat treten die Young Boys in der ersten Hälfte auf.

0:3 zur Pause

Defensiv stehen die Young Boys zu offen gegen die schnellen Sittener. Immer wieder kommen sie nach Umschaltmomenten zu spät. Nach wenigen Sekunden haben die Walliser den ersten Corner. Nach zwölf Minuten führen sie 1:0, nach 14 steht es 2:0 für den FC Sion. Beide Tore fallen nach Standardsituationen. Es ist ein bekanntes Problem, aber eines das sie in Bern bis jetzt nicht lösen können. Für YB sind es die Gegentore neun und zehn nach ruhenden Bällen, nur der FC Winterthur ist in dieser Statistik noch schlechter. Captain Loris Benito hat keine Erklärung dafür. “Wenn ich eine Antwort hätte, hätten wir wahrscheinlich schon die Gegentore sechs, sieben und acht nicht bekommen”, sagt er. Benito ist einer von sieben Neuen im Vergleich zum Cupspiel gegen Schaffhausen.

Auch Trainer Joël Magnin ist nach dem Spiel bedient. Er geht noch weiter und sagt: “Nicht nur die Standards sind schlecht gewesen.” Das zeigt sich nach 28 Minuten beispielhaft. Sandro Lauper sticht unnötig aus der Abwehr heraus, das gibt Raum für Théo Berdayes, der den Ball Loris Benito zwischen den beinen durchschiebt, Chouaref trifft aus rund 18 Metern zum 3:0. Das Spiel ist da eigentlich schon entschieden. YB kassiert die dritte Niederlage gegen Sion in Folge.

Zwar steigern sich die Berner zur zweiten Halbzeit. Die Hereinnahme von Cedric Itten bringt deutlich mehr Struktur und Druck ins Offensivspiel. Doch das YB-Tor fällt erst tief in der Nachspielzeit. Irgendwie passt auch das, denn irgendwie ist da schon eine Qualität in dieser Mannschaft, aber sie zeigt sie zu wenig. Nicht nur an diesem Abend in Sion. (Gregory von Ballmoos)

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