Indonesien: Behörden geben nach heftigem Vulkanausbruch ...

Nach mehreren heftigen Ausbrüchen des Vulkans Ruang im Sangihe-Archipel in Indonesien warnen Behörden vor einem möglichen Tsunami. Wie die Nachrichtenagentur «dpa» berichtet, hatte der Vulkan in den vergangenen Tagen mehrmals bis zu 3000 Meter hohe Wolken aus Asche und Gestein ausgespuckt.

Weil nun Teile der Vulkaninsel durch die Eruptionen ins Meer zu stürzen drohen, wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen und tausende Bewohner der Insel sowie Anwohner im Westen und Südwesten der Nachbarinsel Tagulandang wurden in Sicherheit gebracht. Die Behörden richteten im Umkreis von sechs Kilometern eine Sperrzone ein. Vulkanausbrüche hätten das Potenzial, verheerende Tsunamis auszulösen, sagte ein Sprecher des staatlichen Zentrums für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG) laut der indonesischen Nachrichtenagentur «Antara». Diese würden verursacht, wenn Flanken des Vulkans – oder im schlimmsten Fall der ganze Berg – einstürzten. Meterhöhe Flutwellen gehören zu den möglichen Folgen.

Die Behörden warnen Menschen in Küstennähe zur Vorsicht, da glühendes Gestein ins Meer stürzen könnte. Dem Sprecher des Katastrophenschutzes zufolge seien auf Tagulandang bereits Einwohner durch herabfallende Asche und Steine verletzt worden.

Der Flughafen in Manado, der der Provinzhauptstadt von Nord-Sulawesi, wurde am Donnerstag geschlossen. Wie die Fluglinien Malaysia Airlines, AirAsia und Batik Air mitteilten, wurden auch Flüge zwischen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und den Bundesstaaten Sarawak und Sabah auf der Insel Borneo sowie andere Verbindungen in der Region gestrichen.

Letzter Ausbruch liegt über 20 Jahre zurück

Es wäre nicht das erste Mal, dass auf einen Ausbruch des Ruang ein Tsunami folgen würde. 1871 hatte ein Ausbruch einen bis zu 25 Meter hohen Tsunami ausgelöst. Auf der fünf Kilometer entfernten Nachbarinsel Tagulandang starben rund 400 Menschen. Der letzte Ausbruch des Vulkans liegt über 20 Jahre zurück: 2002 stieg eine riesige Säule aus Asche von dem Vulkan auf. «Was die Tsunami-Bedrohung angeht, so haben wir aus der Geschichte gelernt», sagte Heruningtyas Desi Purnamasari vom Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG).