Vatertag: Polizei in Niedersachsen erwartet viel Trubel

Stand: 26.05.2022 09:58 Uhr

Nach zwei Jahren Corona-Pause erwartet die Polizei in Niedersachsen, dass am heutigen Vatertag viele Feiernde mit Bollerwagen und Alkohol losziehen. Deswegen will sie heute verstärkt kontrollieren.

Die Polizei in Niedersachsen rechnet mit Nachholbedarf. Da es kaum noch Corona-Beschränkungen gibt, geht etwa die Polizei Hannover von einem Andrang wie vor der Corona-Pandemie aus. Aus Erfahrung wissen die Beamten eigenen Angaben zufolge, dass es dabei nicht immer friedlich zugeht. Deshalb werden heute landesweit Sondereinsatzteams, zusätzliche Streifen und die sieben niedersächsischen Einsatzhundertschaften unterwegs sein.

Gifhorn: Glasflaschen und Hochprozentiges verboten

Die Polizei kennt die neuralgischen Punkte, an denen sich Feiernde am Vatertag treffen und an denen es potenziell zu Auseinandersetzungen kommt. Daher sind einige Orte heute ganz abgesperrt, an anderen gilt ein Glasbehältnisverbot - wie etwa auf den Schlosswiesen und am Tankumsee in Gifhorn. Darüber hinaus dürfen auf den Schlosswiesen keine branntweinhaltigen Getränke mitgenommen oder konsumiert werden. Das Verbot gilt bis Freitagmorgen um 7 Uhr. Wer bereits alkoholisiert ist, darf das Gelände am Tankumsee gar nicht betreten.

Einschränkungen für Feiernde in Stadt und Region Hannover

In der Landeshauptstadt Hannover gilt ebenfalls ein Glasflaschenverbot im Maschpark. Dort darf auch nicht gegrillt werden. Glasflaschen und Gläser sind auch auf der Badeinsel im Steinhuder Meer verboten. In Steinhude darf zudem auf öffentlichen Plätzen keine laute Musik abgespielt werden, Grillen ist dort ebenfalls untersagt. Die Polizei hat außerdem angekündigt, nicht nur an den beliebten Ausflugzielen wie Maschsee, Ihmewiesen, Georgengarten und Plätzen in der Innenstadt sehr präsent zu sein. Auch die Touren im Umland wolle man im Blick behalten - zum Beispiel am Deister. Die Beamten weisen zudem darauf hin, dass individuelle Verkehrsmittel wie Fahrrad oder E-Scooter nach Alkoholkonsum besser stehen bleiben sollten.

Vermehrt Kontrollen in Hildesheim, Sperrung in Alfeld

In Hildesheim nimmt die Polizei den Hohnsensee, die Tonkuhle und die Jahnswiese verstärkt in den Blick und holt sich dafür Hilfe von der Bereitschaftspolizei. Man erwarte viele Feiernde und jede Menge Alkohol - das führe zu typischen Straftaten, sagte ein Polizeisprecher. Die Stadt Alfeld sperrt den Himmelbergturm. An vergangenen Vatertagen hatten Feiernde Gegenstände heruntergeworfen. Für Hameln und das Emsland hat die Polizei angekündigt, besonders den Jugendschutz im Blick zu behalten.

Landkreis Lüneburg sperrt Inselsee

Im Landkreis Lüneburg ist der Inselsee in Scharnebeck an Himmelfahrt erneut komplett abgesperrt - dort waren in der Vergangenheit oft Müllberge und Glasscherben liegen geblieben. Strenge Regeln gelten zudem für die Ilmenau, die Luhe und die Lopau: Um die Natur zu schonen, ist dort Kanufahren genauso verboten wie laute Musik und Baden an inoffiziellen Stellen. Drei Landschaftswarte des Landkreises kontrollieren, ob sich alle daran halten.

Polizei in Oldenburg will Bootsfahrer verstärkt kontrollieren

Auch die Polizei in Oldenburg und Ostfriesland setzt heute ein erhöhtes Aufgebot an Einsatzkräften ein. Sie werde neben den üblichen Hotspots - etwa dem Matjesfest in Emden, die Party am Drögen Hasen in Oldenburg und Ausflugszielen wie dem Kukelorum in Aurich - auch die zahlreichen Bootsfahrenden auf den Kanälen, Flüssen und Seen im Blick haben.

Die Beamten der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta zeigen verstärkt an den bekannten Ausflugszielen Präsenz. Bei Straftaten werde konsequent eingeschritten, und neben einem drohenden Ermittlungsverfahren könnten auch Platzverweise ausgesprochen werden, hieß es im Vorfeld. Die Dorfpartie im Museumsdorf Cloppenburg mit erwarteten 20.000 Gästen und das Festival "Tante Mia tanzt" in Vechta mit 23.000 Besuchenden will die Polizei dabei besonders im Blick behalten.

Größeres Polizeiaufgebot in Salzgitter, Peine und Wolfenbüttel

Die Polizei Salzgitter will mit einem größeren Polizeiaufgebot in Salzgitter, Peine und Wolfenbüttel Präsenz zeigen. In den Jahren vor der Corona-Pandemie seien einige Feiernde nach übermäßigem Alkoholkonsum aggressiv geworden. Die Folge seien Streitigkeiten, aber auch Straftaten wie Körperverletzungen gewesen. Die Polizei will deshalb in diesem Jahr an den Orten, an denen sich solche Vorfälle in der Vergangenheit häuften, präsent sein, um dort frühzeitig auf Konflikt-Situationen eingehen zu können. Verstöße sollen konsequent geahndet werden.

Alkoholverbot in Wolfsburg, Glasbehältnisverbot in Braunschweig

Im Wolfsburger Allerpark gilt bis heute Abend um 22 Uhr ein Alkoholverbot.Außerdem ist Grillen dort nur an fünf ausgewiesenen Stellen erlaubt. In Braunschweig sind Glasbehältnisse im Prinz-Albrecht- und Heidbergpark heute bis 24 Uhr verboten.In der Vergangenheit seien Glasflaschen am Vatertag oft zerstört worden, hieß es.

GdP appelliert an Feiernde: friedlich bleiben

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen appelliert an alle Feiernden, sich auch im ausgelassenen Zustand an geltende Regeln zu halten und friedlich zu bleiben. "Körperliche und verbale Aggressionen gegen Polizeikräfte im Rahmen von Kontrollen oder anderen Einsätzen stellen immer einen Angriff gegen die demokratische Grundordnung dar", heißt es von der Gewerkschaft der Polizei.