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Unwetter in Italien: Spitäler unter Wasser, 900 Evakuierte

Unwetter in Italien Spitäler unter Wasser 900 Evakuierte
In der norditalienischen Region Emilia-Romagna regnet es seit Stunden ohne Pause: Viele Gebiete wurden evakuiert, der Zugverkehr teilweise eingestellt. Eine Übersicht der Lage.

Publiziert16. Mai 2023, 17:15

Unwetter in Italien: Menschen retten sich auf die Dächer – «die Wetterlage ist ernst»

In der norditalienischen Region Emilia-Romagna regnet es seit Stunden ohne Pause: Viele Gebiete wurden evakuiert, der Zugverkehr teilweise eingestellt. Eine Übersicht der Lage.

von Karin Leuthold

In der Region Emilia-Romagna gilt am 16. Mai 2023 Alarmstufe Rot. Viele Gebiete wurden überschwemmt.

20 Minuten
Darum gehts
  • In Norditalien zieht Zyklon Minerva über Land.

  • In vielen Gebieten mussten Menschen ihre Häuser verlassen.

  • Auch am Mittwoch bleibt die Lage angespannt.

Zyklon Minerva peitscht derzeit über Italien: In mehreren Gebieten der nördlichen Region Emilia-Romagna gilt die Alarmstufe Rot, am Voltre, einem Nebenfluss des Ronco, wurde der historische Höchststand von 1,82 Meter bereits überschritten. An einigen Messstationen der Flüsse Idice, Samoggia, Savio, Marzeno, Voltre, Marecchia, Pisciatello, Ausa, Uso und Montone sei bereits am frühen Dienstagnachmittag der hydrometrische Schwellenwert überschritten worden. Über 900 Menschen wurden in der Region Emilia-Romagna evakuiert, weitere Evakuierungen von überschwemmungsgefährdeten Gebieten sind im Gange.

Ein Überblick über die Lage in den gefährdeten Gebieten:

Cesena:

Am Dienstagabend ist im Zentrum der Stadt Cesena der Fluss Savio über die Ufer getreten. Das Wasser dringt langsam durch die Strassen. Wie ein Video der Feuerwehr zeigt, sitzen Menschen auf den Dächern ihrer Häuser fest. Rettungsteams sind im Einsatz.

Gemeinde Riccione:

«Die Situation in der gesamten Gemeinde ist ernst», schrieb die Verwaltung von Riccione auf Facebook. Unterführungen und Brücken seien blockiert und nicht passierbar, viele Strassen nicht befahrbar. Der Zivilschutz rate der Bevölkerung, ihre Häuser nicht zu verlassen. 

Das Erdgeschoss der Notaufnahme des Spitals Ceccarini in Riccione ist vollständig überflutet. Der Katastrophenschutz koordiniert die Evakuierungen. 

Gemeinde Pesaro:

Auch in Pesaro sei die Situation kritisch, gab Bürgermeister Matteo Ricci auf Facebook bekannt. Der Bach Genica trat an mehreren Stellen aus und verursachte Überschwemmungen. Ausserdem kam es in verschiedenen Gebieten der Gemeinde zu zahlreichen Erdrutschen, die die Durchfahrt von Strassen blockierten. In den nächsten Stunden werden weitere Niederschläge erwartet. Es stünden im Moment alle Teams des Zivilschutzes von Pesaro, der Feuerwehr und der Polizei im Einsatz.

Bologna:

In Pianoro und in Monterenzio bei Bologna ereigneten sich zwei Erdrutsche. Aufgrund des schlechten Wetters wurde der Zugverkehr auf mehreren Strecken eingestellt. In Bologna und Umgebung bleiben am Mittwoch alle Schulen geschlossen. 

Der Fluss Ravone ist inzwischen über die Ufer getreten, meldet der Nachrichtensender RAI. Zugangsstrassen mussten von den Behörden gesperrt werden.

Gemeinde Rimini:

Alle Telefonzentralen der Feuerwehr sind seit Dienstagmorgen überfüllt mit Hilferufen von Menschen, die in überfluteten Unterführungen festsitzen oder wegen überschwemmter Keller. In Rimini bleiben auch am Mittwoch alle Schulen geschlossen. 

Gemeinde Ravenna:

In Ravenna kam es zu zwei weiteren Erdrutschen auf einer Hauptstrasse in Zattaglia. Mehrere Hundert Freiwillige des Zivilschutzes sind in dem Gebiet im Einsatz. Die Helfer bereiten sich für einen langen Einsatz vor: Laut Wetterprognosen wird es im zentralen Teil der Region Emilia-Romagna bis Mittwochnachmittag weiter regnen.

Gemeinde Faenza:

Wegen weiter steigender Flüsse und des kontinuierlichen Regens fordert die Gemeinde Faenza die Bevölkerung auf, in die oberen Stockwerke ihrer Häuser zu gehen. Wer dazu nicht in der Lage sei, wird gebeten, den Notruf zu wählen. Die Stadtverwaltung hat die Evakuierung der Bewohner in den überschwemmungsgefährdeten Gebieten angeordnet, 450 Personen zogen bereits vorläufig zu Verwandten oder Freunden.

Kroatiens Küstenregion steht ebenfalls unter Wasser

Das Unwetter richtet auch in Kroatien grosse Schäden an. Heftige Regenschauer führten in der Region rund um die Touristenstadt Zadar zu schweren Überschwemmungen. Armee und Rettungskräfte stehen bereits seit Tagen im Dauereinsatz, pumpen überflutete Häuser aus und füllen Sandsäcke. In manchen Orten werden innerhalb weniger Stunden hundert Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Der Wasserstand des Flusses Zrmanja erreichte am Dienstag mit 302 Zentimetern einen historischen Höchstwert. Im kleinen Dorf Gračac fielen in den vergangenen fünf Tagen bis zu 425 Liter Regen pro Quadratmeter. Die kroatischen Behörden verhängten den Ausnahmezustand und entsendeten eine grosse Anzahl an Soldaten und weiteren Hilfskräften in die Region. Aufgrund der Wetter-Prognosen werden in der Region Hochwasserschutzmassnahmen durchgeführt. Vor allem aus den Flüssen Save, Kupa und Una werden in den kommenden Tagen weitere grosse Wasserwellen erwartet. 

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