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Credit-Suisse-CEO Thomas Gottstein tritt zurück – Ulrich Körner rückt nach

CreditSuisseCEO Thomas Gottstein tritt zurück  Ulrich Körner rückt nach
Die Talfahrt der Credit Suisse dauert an. Im zweiten Quartal verbucht die zweitgrösste Schweizer Bank einen Verlust von 1,6 Milliarden Franken. Jetzt nimmt CEO Thomas Gottstein den Hut! Der Nachfolger ist ein CS-Urgestein: Ulrich Körner.

Jetzt ist der Rücktritt von CEO Thomas Gottstein (58) fix! Nach zweieinhalb Jahren an der Spitze der Credit Suisse (CS) nimmt der Zürcher den Hut, wie die Bank am Mittwochmorgen mitteilt. Damit bestätigen sich Medienberichte vom Dienstagabend, die den Rücktritt Gottsteins bereits vorweggenommen haben.

Der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Mit Ulrich Körner (59) hat die CS eine interne Nachfolgelösung gefunden. Körner ist im März 2021 zur Credit Suisse gekommen und steht momentan der Asset Management-Division vor. Er ist ein CS-Urgestein, das zwischenzeitlich bei der UBS das Vermögensverwaltungsgeschäft geleitet hat. Der gebürtige Deutsche besitzt auch den Schweizer Pass. Bereits am 1. August löst er den scheidenden Gottstein ab.

Unschönes Abschiedsgeschenk

In einer Telefonkonferenz sagte CS-Präsident Urs Lehmann (63), der Verwaltungsrat setze in dieser Situation auf einen «der erfahrensten Banker». Dass der Chefwechsel genau jetzt kommt, hängt laut Lehmann damit zusammen, dass sich die Bank in einer «kritischen Phase» befinde.

Dies besonders mit Blick auf die Zahlen: Denn Gottstein geht mit einem unschönen Abschiedsgeschenk. Davon zeugen die Zahlen des zweiten Quartals. Tiefrot sind sie. Die CS verzeichnet einen Reinverlust von 1,6 Milliarden Franken. Es ist das dritte Quartal in Folge, das die Credit Suisse mit einem Verlust abschliesst. Im gleichen Zeitraum vor einem Jahr hatte die CS noch einen Reingewinn von 253 Millionen Franken verbucht.

CS-Boss Thomas Gottstein tritt zurück

Nachfolger ist CS-Urgestein: CS-Boss Thomas Gottstein tritt zurück(01:19)

Für seine letzte Präsentation der Quartalszahlen wählt der abtretende Chef deutliche Worte: «Unsere Ergebnisse für das zweite Quartal 2022 sind enttäuschend», lässt Gottstein mitteilen.

Tatsächlich: Rund 1,1 Milliarden Franken Verlust muss alleine die Investment-Abteilung vorsteuerlich verbuchen. Dazu kommen Rückstellungen von über einer Milliarde Franken für offene Rechtsfälle, mit denen die Credit Suisse noch immer zu kämpfen hat.

Auch CS-Präsident Lehmann nannte die aktuelle Verfassung der Bank «enttäuschend». Die Aktie der Credit Suisse ist noch gut 5 Franken wert. Halb so viel wie Anfang Jahr und ein Bruchteil dessen, was die Papiere der Bank noch vor der Finanzkrise wert waren. Das zeige die Dringlichkeit dafür, dass die Bank die Transformation vorantreiben und «Nägel mit Köpfen» machen müsse, so Lehmann.

Jetzt wird gespart

Bei der Credit Suisse soll jetzt kräftig gespart werden. Die CS hat eine «umfassende Strategieüberprüfung» – bereits die zweite innert eines Jahres – angekündigt, wobei die Kostenbasis mittelfristig auf unter 15,5 Milliarden Franken gesenkt werden soll. Das entspricht Einsparungen in der Grössenordnung von 1 bis 1,5 Milliarden Franken – ob das auch einen Stellenabbau einschliesst, liess die Bank am Mittwochmorgen unbeantwortet.

Dabei baut die Credit Suisse auf der Strategie auf, die sie bereits im November dieses Jahres angekündigt hatte: Weniger risikoreiche Geschäfte, zurück zum Kerngeschäft mit der Verwaltung von Vermögen. Dementsprechend wurden drei Milliarden Franken Kapital aus der Investment-Division abgezogen. Präsident Axel Lehmann sagt: «Unser Ziel muss es sein, eine stärkere, einfachere und effizientere Gruppe mit nachhaltigeren Erträgen zu werden.»

Dass es bei der CS bald wieder rund läuft, davon geht nicht einmal die Bank selbst aus. Sie gehe davon aus, dass das herausfordernde Wirtschafts- und Marktumfeld in den nächsten Monaten anhalten werde.

In der Investment Bank verfüge die CS zwar über eine robuste Pipeline an Transaktionen, deren Ausführung dürfte sich im aktuellen Marktumfeld jedoch als schwierig erweisen. Die Handelsaktivität war den Angaben zufolge im dritten Quartal bislang zudem weiterhin von einer schwachen Kundenaktivität geprägt. Das habe den üblichen saisonalen Rückgang im Sommer noch verschärft.

Aus heiterem Himmel kommt der Verlust nicht. Bereits im Juni hatte die Grossbank eine Gewinnwarnung herausgegeben. (ste)

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