Graubünden ist Schweizer Twint-Meister
Lange fristete mobiles Bezahlen in der Schweiz ein Nischendasein. Das hat sich in den letzten zwei Jahren geändert, wie eine Studie der Hochschule Luzern zeigt. So sind inzwischen bereits 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung über 15 Jahren beim derzeit meistgenutzten Anbieter Twint registriert. Auch die Zahl der Transaktionen habe sich 2020 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht – alleine im September verbuchte Twintüber zehn Millionen Transaktionen.
Gemäss einer Mitteilung der Hochschule wurden für die Studie Daten der Schweizerischen Nationalbank und anonymisierte Daten der Schweizer Bezahl-App Twint ausgewertet. «Mobiles Bezahlen ist in der Zwischenzeit in der breiten Bevölkerung angekommen und dürfte zukünftig stark an Bedeutung gewinnen», lässt sich Studienautor Andreas Dietrich von der Hochschule Luzern zitieren.
Die Bündner vertrauen auf mobiles BezahlenDie Studie zeigt weiter auf: In Bezug auf Verkaufsstellen, die Twint akzeptieren, ist der Kanton Graubünden schweizweit der am besten erschlossene.Auf 1000 Einwohner gebe es über 30 solcher Verkaufsstellen.
Die höchste Dichte gebe es aber generell eher in bevölkerungsarmen Kantonen, heisst es weiter. So befinden sich in den Top 7 dieser Statistik nur zwei Kantone, welche deutlich überdurchschnittlich dicht besiedelt sind – Zug und Zürich.
Zukunftsprognose«Die Anzahl der Transaktionen aller Anbieter wird sich in nächster Zeit weiter erhöhen», ist sich Studienautor Dietrich sicher. Er geht davon aus, dass bis im September 2022 monatlich rund 30 Millionen Transaktionen via Mobile Payment schweizweit getätigt werden.
Das ergäbe für das Jahr 2021 insgesamt rund 240 Millionen und im Jahr 2022 circa 390 Millionen Transaktionen. Dies entspräche im privaten Zahlungsmarkt in Bezug auf die Anzahl der Transaktionen einem «Marktanteil» von rund neun Prozent. Damit werde das Bezahlen via Smartphone aus seiner Nische herausgetrieben, wie es in der Mitteilung heisst. (reb)