Unterwasser-Vulkan im Inselstaat Tonga löst Tsunami im Südpazifik aus
Der Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga hat in weiten Teilen des Pazifiks zu Tsunami-Warnungen geführt. Für ganz Tonga wurde am Samstag eine Tsunami-Warnung herausgegeben, wie das örtliche Wetteramt mitteilte. Lokale Medien berichteten, Flutwellen hätten nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai Grundstücke auf der Hauptinsel Tongatapu überschwemmt. Es habe Asche geregnet und Telefonverbindungen seien ausgefallen. Das Ausmaß der Schäden war am späten Abend (Ortszeit) demnach zunächst unklar.
Medienberichten zufolge wurde Tongas König Tupou VI. aus dem Königspalast in der Hauptstadt Nuku'alofa in Sicherheit gebracht. Der australischen Wetterbehörde zufolge wurde in der Stadt eine 1,2 Meter hohe Welle beobachtet. Auch die Behörden weiterer Pazifik-Staaten gaben Tsunami-Warnungen heraus, darunter Fidschi, Samoa und Neuseeland. Menschen wurden aufgefordert, von Küstengebieten fernzubleiben. Laut der Nachrichtenseite Matangi Tonga wurden alle Flüge in Tonga gestrichen.
Für Amerikanisch-Samoa hob der der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) die Tsunami-Warnung wieder auf. Der Vulkan-Ausbruch führte demnach zu einem Tsunami. Anhand der vorliegenden Daten sei davon auszugehen, dass die Tsunami-Gefahr vorbei sei, es aber noch zu Schwankungen des Meeresspiegels kommen könne, hieß es weiter.
Der Vulkan war erst am Freitag ausgebrochen. Er habe am Freitag Asche, Dampf und Gas bis zu 20 Kilometer in die Luft geschleudert, teilte die Geologiebehörde von Tonga (TGS) mit. Örtlichen Behörden zufolge wurden am Vortag nur kleine Tsunami-Wellen von bis zu 30 Zentimetern registriert. Der Vulkan ist seit 2009 immer wieder aktiv. Jedoch war die jüngste Eruption laut TGS sieben Mal stärker als der vorherige Ausbruch. Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo'ou (auch als Falcon Island bekannt). Mehrere Satelliten filmten die Explosion am Samstag.