Barefoot Mallorca: Das Hotel von Til Schweiger hat Resort-Feeling

Auch wenn die Baleareninsel übersichtlich scheint: Man schafft es kaum, während seinen Kurzferien möglichst alle der schönen Ecken Mallorcas zu besuchen – vor allem wenn man die Insel zum ersten Mal besucht und dabei auch etwas Erholung finden will. Für den einwöchigen Erstbesuch entschied man sich also spontan für den Ort Portocolom im Südosten Mallorcas.

Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt Palma geht es bequem und günstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln los. Knapp eineinhalb Stunden dauert die Busfahrt mit einmal Umsteigen im schönen Ort Felanitx.

Portocolom ist ein Fischerort und liegt am grössten Naturhafen der balearischen Insel. Im Vergleich zum Klischeebild anderer Fischerdörfer im Mittelmeerraum vermittelt das Ortsbild aber keine kitschige Postkartenromantik, ist aber auch nicht mit charakterlosen Massentourismus-Blöcken verschandelt.

Vielmehr ist das übersichtliche Gebiet rund um den Hafen mit seinen dreigeschossigen Bauten schlicht gehalten, und die nahe Umgebung bietet einige schöne Naturecken zum Erkunden. Hier wohnen nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische. Das gibt dem Ort einen angenehm unspektakulären und authentischen Anstrich. Hier kann man gut ein paar Tage verbringen, ohne dass einem langweilig wird.

Besonders erholsam ist ein Aufenthalt im komfortablen und geschmackvoll eingerichteten «Barefoot»-Hotel. Im Sommer 2022 eröffnete es die deutsche Arcona-Hotelgruppe in Partnerschaft mit Schauspieler Til Schweiger, der unter dem Namen «Barefoot» eine Lifestyle-Marke mit Interior und Bekleidung, ein Hamburger Deli-Restaurant und ein weiteres Hotel am Tegernsee betreibt.

Jenes auf Mallorca führt der Schweizer Oliver Kunz, der seit 17 Jahren auf der Insel lebt. Der Bau nistet sich diskret im Wohnquartier in Hafennähe ein, die weiss getünchte Fassade ist stellenweise begrünt und vermittelt Resort-Feeling à la Miami. Im Foyer und auch im Rest des Hauses herrscht hingegen die so typische wie beliebte Mallorca-Ästhetik. Erdige Naturtöne werden mit skandinavischen Designelementen im Hygge-Flair gepaart.

Im Bauch des Hauses findet man neben dem Foyer auch den Spa mit vier kleinen Wasserbecken, Sauna, Dampfbad und Yoga-Nische. Es ist eine überschaubare Oase, um etwa nach einer kurzen Morgenwanderung in den Tag zu starten oder nachmittags an kühleren Tagen in der Zwischensaison abzuschalten.

Eine Etage höher befindet sich das Herzstück der kompakten Anlage: das Pooldeck mit Terrasse, Lounge-Ecken, Bar und dem Frühstücksrestaurant. Ein separates Restaurant mit Innenhof und Ausblick zur Bucht liegt auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Der Look ist auch hier schlicht und entspannt mondän.

Viele Balkons sind auf das Herzstück des Hauses ausgerichtet. Der einlullende Klangteppich aus Loungemusik trägt ausserdem zum Feriengefühl bei. Kürzlich diente die Resortanlage auch als Filmkulisse für einige Til-Schweiger-Szenen eines Hollywood-Streifens sowie für das Musikvideo für «Manta Manta Zwoter Teil».

Aussicht auf die Bucht mit kleinem Strand haben nur ein paar wenige der insgesamt 60 Zimmer. Sie verteilen sich auf den Geschossen beim Pooldeck, eine Etage höher oder auch im gegenüberliegenden Restauranttrakt. Mit neun verschiedenen Kategorien – von Einzelzimmern bis zu Suiten, entweder mit oder ohne Balkon, Terrasse oder Gartenteil – bietet das Haus aber eine Vielzahl an Optionen. 16 Zimmer haben ein Jacuzzi, sechs davon sind auf dem Dach.

Unser Zimmer ist von guter Grösse: Gleich am Eingang ist das Waschbecken mit grosser Ablage, daneben WC und Dusche. Hinter einem Vorhang befindet sich der gut bemessene Kleiderschrank. Der Schlafraum ist nicht allzu gross, bietet aber genug Luft und Platz für einen kleinen Schreibtisch, zwei Sessel, ein Tischchen und das schöne Bett.

Die weiche, leicht aufgeraute Leinenwäsche und das Kopfteil aus kunstvollem Makramee sind so gemütlich, dass man hier nicht nur an faulen Tagen einfach liegen bleibt.

Gross ist das Fenster zum kleinem Balkon mit Blick auf das Pooldeck im Innenhof. Es gibt eine private Wendeltreppe, die zu einem Dachterrassenteil mit Liegebett, Sitzecke und einem Jacuzzi führt. Alles hier ist geschmackvoll, nicht übermässig protzig oder überschwänglich, aber dennoch auf einen hohen Komfort und gutes Wohlgefühl ausgerichtet.

Gleiches gilt bei der Verpflegung: übersichtlich und von allem genug, aber nicht erdrückend viel – sei es am Frühstücksbuffet oder abends im Restaurant. Das Dinner ist mit fast simplen und doch gut zubereiteten Speisen ausgewogen – auch im Preis. Eine Vorspeise (etwa Miesmuscheln an Tomaten-Meeresfrüchte-Sauce oder kleine Pouletkeule mit Reis) kostet 8 Euro, eine Hauptspeise (etwa gebratener Fisch mit Gemüse) kostet 22 Euro.

Abschliessend kann gesagt werden: Das Preis-Leistungs-Verhältnis (ein Doppelzimmer gibt es ab 150 Euro in der Nebensaison bis zirka 500 Euro in der Hauptsaison) stimmt im «Barefoot»-Hotel dank Ausstattung und Lage. Äusserst angenehm sind «Look» und «Feel» des Interieurs. Was in vielen Lifestyle-Hotels gerne mal generisch oder aufdringlich wirkt, stört hier nicht. Es wird nicht unnötig Platz verschwendet, und es gibt keinen Firlefanz, sondern der Fokus liegt auf dem Wesentlichen. Besonders in Erinnerung bleibt zudem das angenehme Hausklima mit den jungen, freundlichen englischsprachigen Mitarbeitenden.

Barefoot Hotel, Calle de la Pinta 34, ES 07670 Mallorca / Portocolom; Tel. +34 871 620 225; DZ ab 150 Euro.