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„The Witcher“: Das Ende von Staffel drei macht klar, warum Henry ...

The Witcher Das Ende von Staffel drei macht klar warum Henry
Dass Netflix die dritte Staffel von „The Witcher“ zweigeteilt hat, macht sie nicht besser. Geralt von Riva schwingt seine Klingen in einem lustlosen Mantel-und-Schwert-Abenteuer. Vielleicht sagt sein Darsteller Henry Cavill seinen Mitstreiterinnen und

Zeit für ein Ungeheuer. Da bewegt sich der Sandboden erst ein wenig. Und im nächsten Augenblick schon schnappt ein riesiges Maul aus der goldgelben Wüste und Ciri alias Prinzessin Cirilla alias das Löwenjunge von Cintra (Freya Allan), die allseits begehrte Heilsbringerin der Serie „The Witcher“, kann sich nur mit einem Hechtsprung zur Seite retten. Als Nächstes taucht ein Einhorn mit einem enorm spitzen Kopfspeer auf, das dann von dem nächsten Wüstengekreuch, einer Art Gigaskorpion, schwer verletzt wird. Diesmal springt Ciri auf den Rücken des Biests und erschlägt es. Monster sind wichtig, müssen sich die Autoren um „The Witcher“-Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich gesagt haben, da wird das Publikum wach.

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Ein Erwachen war auch bitter nötig, man gerät im zweiten Teil der dritten Staffel leicht etwas ins Dösen. Denn Ciri, Zentralgestalt der Fantasyserie und Schutzbefohlene des Hexers Geralt von Riva (Henry Cavill), zermürbt das Publikum mit ihrem Gejammer und Geseufze doch schon arg. „Ich brauche etwas zu essen. Ich kann nicht mehr“, sagt sie zu sich selbst.

Die einzige Unterhaltung habe ich mit meinem Unterbewusstsein geführt, und das will mich töten.

Prinzessin Cirilla von Cintra in „The Witcher“, dritte Staffel – Teil 2

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„Hab ich dir von Plötze erzählt? Sie würde dir gefallen“, langweilt sie alsbald das Einhorn mit einem Verweis auf Geralts vielseitig begabte Stute. Um dann ein bisschen zu „freudeln“: „Die einzige Unterhaltung habe ich mit meinem Unterbewusstsein geführt, und das will mich töten.“ Dämonen tauchen auf: „Fuck! Fuck! Fuck! Was für ein Scheißloch!“, zetert Ciri.

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An den ungastlichen Ort kam Ciri nach einem Duell Schwert gegen geschmiedeten Stock, das Geralt mit dem Druidenzögling und jüngst als Oberbösewicht entlarvten Vilgefortz von Roggeveen (Mahesh Jadu) geführt hatte und das – nun, es gibt Auflagen von Netflix, so gut wie keine Details über die Geschichte zu verraten – sagen wir, nicht so endete wie erwartet. Während Geralt im Urwald von Brokilon Wunden leckt, gehen die Dinge in der Zauberhauptstadt Aretusa (auch hierüber soll nichts berichtet werden) drunter und drüber, was Yennefers (Anya Chalotra) Kräfte bindet. Gerüchte machen dann die Runde, Ciri sei nach Nilfgaard unterwegs. Also ins Reich des Bösen. Nicht auszudenken!

Langweilig wird es zumindest ihr in der Wüste nicht: Bei der ihr Schicksal beklagenden Cirilla (Freya Allan) schauen demnächst ein paar Monster vorbei.Langweilig wird es zumindest ihr in der Wüste nicht: Bei der ihr Schicksal beklagenden Cirilla (Freya Allan) schauen demnächst ein paar Monster vorbei.

Langweilig wird es zumindest ihr in der Wüste nicht: Bei der ihr Schicksal beklagenden Cirilla (Freya Allan) schauen demnächst ein paar Monster vorbei.

© Quelle: Jay Maidment

Man würde sich ja ganz locker über die Verbote von Netflix hinwegsetzen, weil es – wie seit den 68ern bekannt – verboten ist, zu verbieten. Aber man kann so recht nicht erkennen, wie all dieses staksige Nach- und Nebeneinander, dieser grobe Handlungssteinbruch, diese hastigen, wirren Storyschnipsel, Mikroszenen in irgendeine elegante, knappe Form zu gießen wären. Der Leser bekäme eine fransige Hirnrinde davon. Verlegen wir uns auf anderes.

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Dass hier Handlungsorte überdeutlich nach Kulissenschieberei aussehen, fast wie in den Sechzigerjahren, als Captain Kirk und Mister Spock sich auf Pappmascheeplaneten beamen ließen. Dass die Kamera gern gekippte Perspektiven zeigt, um Action ins Spiel zu bringen. Oder in einem Stakkato von fünf Perspektiven unnötigerweise ausführt, wie der redanische Geheimdienstchef Sigismund („Outlander“-Star Graham McTavish) einen Schluck aus seiner Pulle nimmt und dabei „Jemand muss dafür bezahlen“, raunt. Wenn Geralt in die Garde von Nilfgaard-Herrscher Emyhr (Bart Edwards) fährt, scheppert es, als wäre die Blechbüchsenarmee vom Augsburger Puppenkistengeneral Don Blech am Rollen. Es scheint oft, als folgten die Serienmacher Eingebungen des Augenblicks.

Hier werden Pathos und Plattheiten zuhauf gereicht

Und es quillt das gesprochene Wort: Pathos, Plattes und Weisheiten, über die man besser nicht zu lange nachdenkt, wie die von Geralt: „Das Leben findet einen Weg, mich zum Handeln zu zwingen.“ Oder die von Magieerzmeisterin Tissaia (MyAnn Buring): „Eines der ersten Dinge, die wir über das Chaos wissen, ist, dass es immer Konsequenzen hat.“ Vielleicht wäre es konsequent, wenn chaotische Serien keine vierte Staffel bekämen.

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Es ist, als hätte sich ein Vergessenszauber über das „Witcher“-Team gelegt, als hätten sie keinen Schimmer mehr, wie man eine Geschichte aufregend dramatisiert, sie spannend macht und spannend hält. Schlimmer waren wohl nur die erzählerischen Rossbreiten der siebten Staffel der Zombieade „Fear of The Walking Dead“ mit Colman Domingo als nervtötendem Diktator eines von Untoten belagerten Hochhauses.

Auf der Suche nach Ciri wird Geralt sein Gesicht wandeln

Als Geralt dann zu den Worten „Ich werde Ciri retten!“ sein Schwert gürtet, glaubt der Zuschauer, ihn grüße das Murmeltier. Déjà vu – das hatten wir doch schon satt. „Ich weiß in meinem Herzen, dass du Ciri finden wirst“, bestätigt Yennefer ihren Witcher.

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Mag sein, dass sie recht hat. Nur sieht der dann nicht mehr aus wie Henry Cavill, sondern wie Liam Hemsworth. Und wir ahnen auch, warum der Brite abschnallt und Geralts Klingen an den Australier weiterreicht. Mag Ciri noch zu retten sein, die Serie ist es nicht mehr. „Im Immergleichen liegt der Untergang“, fällt einem dazu ein. Das könnte doch glatt eine Figur aus „The Witcher“ gesagt haben.

„The Witcher“, Staffel 3, Teil 2, von Lauren Schmidt Hissrich, mit Henry Cavill, Freya Allan, Anya Chalotra, MyAnn Buring, Joey Batey, Mimi Ndiweni, Mahesh Jadu, Mecia Simson (ab 27. Juli bei Netflix)

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