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„The Taste“-Finale: Warum sich der Zweitplatzierte wie der heimliche Sieger fühlte

The TasteFinale Warum sich der Zweitplatzierte wie der heimliche Sieger fühlte
Typisch deutsche Gerichte, mit japanischer Handwerkskunst gefertigt: Das ist nur eine der – nahezu unmöglichen – Aufgaben, die beim „The Taste“-Finale (Sat.1) auf der Karte stehen. Am Ende freut sich der unterlegene Kochcoach fast noch mehr als

„Und was ist mit mir?“, erinnert Angelina Kirsch bei der Verkostung der Löffel­ergebnisse jeder Runde, bei der es zum Finale der Jubiläums­staffel von „The Taste“ um nichts weniger als ein Auto, diverse „smarte“ Küchengeräte, ein Kochbuch mit dem eigenen Konterfei auf dem Cover und 50.000 Euro geht. Die Sorge, dass sie zu kurz kommt, braucht die charmante Moderatorin jedoch nur kulinarisch zu fürchten. Ansonsten ist sie ein Fels der Fröhlichkeit in einem sterilen Studio voller Nervosität (Kandidaten), Drillmaster­attitüden (Coaches) und hektischer Betriebsamkeit.

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„Ich seh dich nicht rennen“, fährt Frank Rosin den 18-jährigen Kochazubi Tobi aus München an, als der einmal nicht zwischen Kochinsel und Vorratsregal hin- und herwetzt: „Bleib gefälligst im Moment!“ – „Alles völlig versaut bei dir“, kommentiert der kokett schlecht gelaunte Tim Raue („Das ist schon ein harter Ritt“) den Arbeitsplatz von Profikoch Christian aus Berlin, auf dem die Werkzeuge nicht wirklich rechtwinklig zueinander arrangiert sind.

„Eigelb ins Kartoffelpüree? Ich brech zusammen!“, macht Alexander Herrmann die Rezeptidee von Hairstylist Robin („Hat meine Oma immer so gemacht“) nieder, während Namensvetter Kumptner aus Wien Kandidatin Theresa (20) die Röstzwiebeln gleich im Akkord zubereiten lässt: „Schneiden, melieren, ausbacken, das machen wir jetzt, bis die Farbe stimmt.“

„Der Ton ist schon rau“

Nachdem Fiesheit nicht mehr die hervorstechendste Eigenschaft in TV-Jurys ist – von einigen mehr oder weniger unrühmlichen Ausnahmen abgesehen – , darf bei „The Taste“ nach wie vor getriezt werden. Allen, die jedoch schon mal eine Profiküche von innen erlebt haben, dürfte dieser Ton („Ich will einen verf... perfekten Kartoffelsalat“) jedoch geläufig sein.

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„Der Ton ist schon rau, aber vor und nach dem Kochen haben wir uns wieder lieb“, beschreibt Robin (29) die Beziehung zwischen ihm und Coach Alexander Herrmann. „Schon anstrengend“, ergänzt seine Teamkollegin Victoria (28) lapidar. „Ich überhöre das einfach und mache weiter“, erklärt Tobi seine Strategie mit Meister Rosin.

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Fernöstliche Verschmitztheit und hanseatischer Stoizismus kommen von den beiden berühmten Gastjuroren, die die winzigen Servierlöffel in der Final­runde vor Mammut­aufgaben stellen. „Klassische deutsche Gerichte mit japanischer Handwerkskunst zubereitet“, fordert Tohru Nakamura von den sieben verbleibenden Kandidatinnen und Kandidaten und sorgt damit nicht nur bei Alexander Herrmann für Verwirrung: „Was jetzt, Sashimi von der Bratwurst?“ Nein, eine „zelebratorische“ Haltung bei der Herstellung, weiß Tausendsassa Tim Raue sofort. Beim etwas profanen Motto seines Schützlings Christian – Kartoffelsalat – wird er folgerichtig gleich poetisch: „Ich möchte Welten aus Gelb.“ Hilfreich ergänzt durch „Bloß nicht zu fancy!“.

Profikoch Jari gewinnt die Jubiläumsstaffel

Bei Tohru gewinnt dann eher die Frische des Ansatzes: Vielleicht ganz gut, dass die auf den Seychellen lebende Victoria (28) noch nie etwas von „Finkenwerder Scholle“ gehört hat. Beim Speckschneiden und Anrühren der Krabbenmayonnaise liegt ihr Alexander Herrmann fast im Kragen – mit Erfolg.

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Nicht nur Amateurin Victoria, auch Teamkollege und Frisiermeister Robin zieht in die Endrunde, gemeinsam mit Kochprofi Jari (35) aus Konstanz. Der spricht viel von „Technikspielen“ und „Signature-Moves“, hantiert mit Fruchtkaviar und Wildgewürz-Panko-Crunch und „zieht“ Soßen. Robin hingegen schwärmt von Omas Küche, arrangiert Nudeln mit Pilzsauce und ernennt das ausgeschiedene Kochküken Theresa zur Assistentin.

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Am Schluss der Blindverkostung durch die Coaches nimmt Koch und Familienvater Jari („Mein Sohn ist mein erster Stern“) den Pokal, das Geld und die ausführlich beworbenen Sachpreise mit nach Hause. Als heimlicher Sieger aber fühlt sich Alexander Herrmann. Der fränkische Starkoch hat Tränen in den Augen: „Toll, dass meine beiden Hobbyköche so weit kamen. So gerührt war ich seit zehn Jahren nicht mehr.““

Gefasster verlässt das weiterhin sieglose „The Taste“-Urgestein Frank Rosin die Staffel, die vorerst seine letzte ist. Der Ruhrpott-Sternekoch wird sein Engagement in der Sat.1-Show aus Gründen des Zeitmangels beenden. Als Nachfolger ist der vor allem fürs ZDF aktive Nelson Müller im Gespräch.

RND/Teleschau

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