Sieger, Etappen, Kurioses: Alles zur Tour de Suisse 2022
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Zwischen dem 12. und 19. Juni findet die diesjährige Tour de Suisse statt. Wer holt sich die Etappensiege? Wer gewinnt die Gesamtwertung? Wie sehen die Etappen aus? Hier erfahren Sie alles zur Landesrundfahrt.
Inhaltsverzeichnis
![Diesmal sind bei der Tour de Suisse 21'000 Höhenmeter zu bewältigen.](/thumb/phpThumb.php?src=https%3A%2F%2Fimg.chmedia.ch%2F2022%2F06%2F12%2F178dd8a3-a805-4bd5-9803-a9165139c426.jpeg%3Fwidth%3D654%26height%3D367%26fit%3Dbounds%26quality%3D75%26auto%3Dwebp%26crop%3D3712%2C2086%2Cx232%2Cy485&w=728&hash=6ede9105be9d6853454cc04862128108)
Wochenblatt Birseck Dorneck / Sam Buchli
Die Tour de Suisse ist das grösste und bedeutendste Radrennen in der Schweiz, das seit 1933 ausgetragen wird. Die Tour gilt als wichtigstes Etappenrennen im Strassenradsport unterhalb der «Grand Tours» Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta a España.
Die diesjährige Ausgabe der Männer findet vom 12. - 19. Juni 2022 statt und führt von Küsnacht nach Vaduz. Auf die Fahrer warten 1340 km über acht Etappen verteilt, insgesamt müssen über 20'000 Höhenmeter überwunden werden. Zahlreiche Teams nutzen die Tour de Suisse als Vorbereitung für die Tour de France, die am 1. Juli beginnt. Bei den Männern sind 19 Schweizer mit dabei, unter anderem das Schweizer Nationalteam mit sieben Fahrern.
Die Tour de Suisse Women findet vom 18. - 21. Juni 2022 statt und führt von Vaduz in die Lenzerheide. Die Frauen müssen vier Etappen über knapp 300 km bei über 4'500 Höhenmetern absolvieren.
In den vergangenen zwei Jahren ging das Coronavirus auch an der Tour de Suisse nicht spurlos vorbei. 2020 musste die Tour ganz abgesagt werden, im Jahr darauf waren keine Zuschauer im Start- und Zielbereich zugelassen. In diesem Jahr sind, wie bei vielen anderen Sportevents in der Schweiz, Zuschauer wie gewohnt zugelassen.
Die Teams haben die Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis gegen Covid-19 testen zu lassen. Ausserdem sollen die Teams bei den Mahlzeiten in verschiedenen Räumen bleiben. Zudem stehen laut David Loosli, dem sportlichen Direktor der Tour de Suisse, Einzelzimmer zur Verfügung, damit sich die betreffenden Personen bei einem positiven Coronafall isolieren können.
Wie sieht der Etappenplan aus?In acht Etappen legen die Fahrer 1339,6 Kilometer und 21’185 Höhenmeter zurück. Keinen Halt macht die Tour de Suisse in der Westschweiz:
12. Juni, 1. Etappe: Küsnacht – Küsnacht, 178 km 13. Juni, 2. Etappe: Küsnacht – Aesch, 199 km 14. Juni, 3. Etappe: Aesch – Grenchen, 177 km 15. Juni, 4. Etappe: Grenchen – Brunnen, 191 km 16. Juni, 5. Etappe: Ambri – Novazzano, 193 km 17. Juni, 6. Etappe: Locarno – Moosalp, 180 km 18. Juni, 7. Etappe: Ambri – Malbun, 196 km 19. Juni, 8. Etappe: Vaduz – Vaduz, Einzelzeitfahren, 25,6 km
Es wird erwartet, dass die diesjährige Ausgabe eine der schwersten der letzten Jahre sein wird. Sportdirektor David Loosli meint: «Insbesondere die zweite Etappe nach Aesch und die darauffolgende Etappe durch den Jura sind nebst den Bergankünften auf der Moosalp und in Malbun als sehr schwer einzustufen.»
Wie sieht die Tour de Suisse der Frauen aus?Im vergangenen Jahr fand erstmals eine Tour de Suisse Women über zwei Etappen statt. In diesem Jahr sind vier Etappen, also doppelt so viele wie im Vorjahr, geplant. Diese finden vom 18. Juni bis 21. Juni statt. Die ersten zwei flachen Etappen über insgesamt 71.6 km führen durch die liechtensteinische Hauptstadt Vaduz, die dritte und vierte Etappe führt über das Bündnerland. In den letzten zwei Etappen sind insbesondere die Bergspezialistinnen gefragt.
18. Juni, 1. Etappe: Vaduz - Vaduz, 46 km, 650 Höhenmeter 19. Juni, 2. Etappe: Vaduz - Vaduz, 25.6 km, 140 Höhenmeter, Zeitfahren 20. Juni, 3. Etappe: Vaduz - Chur, 124 km, 1'423 Höhenmeter 21. Juni, 4. Etappe: Chur - Lantsch/Lenz, 100 km, 2'293 Höhenmeter
Wo kann man die Tour de Suisse schauen?Die Tour de Suisse wird auch in diesem Jahr live vom Schweizer Fernsehen (SRFzwei und SRFinfo) übertragen. Die ersten sieben Etappen werden ab 14:00 übertragen, die achte (Zeitfahren) ab 15:00. Auch die Tour de Suisse der Frauen wird vom SRF live übertragen.
Wer sind die Favoriten auf den Gesamtsieg?Erfreulicherweise darf man sich aus Schweizer Sicht berechtige Hoffnungen auf einen Schweizer Sieg bei den Männern und den Frauen machen. Bei den Frauen ist die 30-jährige Bernerin Marlen Reusser der grösste Schweizer Trumpf. Sie wird vor allem in den ersten flachen Etappen gefordert sein und muss dort möglichst viel Zeit herausholen. Bei den Männern gehört der 25-jährige Gino Mäder zum engen Favoritenkreis, zuletzt belegte er den zweiten Schlussrang bei der Tour de Romandie.
Neben Mäder ist der 22-jährige Belgier Remco Evenepoel ein weiterer grosser Anwärter auf den Gesamtsieg, in dieser Saison hat er bereits acht Etappensiege errungen. Auch mit dem gleichaltrigen Geraint Thomas ist zu rechnen, ausserdem ist der russische Tour-de-Romandie-Sieger Alexander Vlasov ebenfalls gut in Form.
Wer sind die bisherigen Gesamtsieger?2021: Richard Carapaz (Ecuador)2020: Wegen Coronapandemie abgesagt2019: Egan Bernal (Kolumbien)2018: Richie Porte (Australien)2017: Simon Spilak (Slowenien)2016: Miguel Angel Lopez (Kolumbien)2015: Simon Spilak (Slowenien)2014: Rui Costa (Portugal)2013: Rui Costa (Portugal)2012: Rui Costa (Portugal)2011: Levi Leipheimer (USA)2010: Fränk Schleck (Luxemburg)2009: Fabian Cancellara (Schweiz)2008: Roman Kreuziger (Tschechien)2007: Wladimir Karpets (Russland)2006: Jan Ullrich (Deutschland) *später aberkannt2005: Aitor Gonzalez (Spanien)2004: Jan Ullrich (Deutschland)2003: Alexander Winokourow (Kasachstan)2002: Alex Zülle (Schweiz)2001: Lance Armstrong (USA) *später aberkannt2000: Oscar Camenzind (Schweiz)1999: Francesco Casagrande (Italien)1998: Stefano Garzelli (Italien)1997: Christophe Agnolutto (Frankreich)1996: Peter Luttenberger (Österreich)1995: Pawel Tonkow (Russland)1994: Pascal Richard (Schweiz)1993: Marco Saligari (Italien)1992: Giorgio Furlan (Italien)1991: Luc Roosen (Belgien)1990: Sean Kelly (Irland)1989: Beat Breu (Schweiz)1988: Helmut Wechselberger (Österreich)1987: Andrew Hampsten (USA)1986: Andrew Hampsten (USA)1985: Phil Anderson (Australien)1984: Urs Zimmermann (Schweiz)1983: Sean Kelly (Irland)1982: Giuseppe Saronni (Italien)1981: Beat Breu (Schweiz)1980: Mario Beccia (Italien)
Welche Teams und Fahrer sind 2022 dabei?Bei den Frauen sind 22 Schweizerinnen mit dabei, darunter Jolanda Neff (Olympiasiegerin), Sina Frei und Linda Indergand, allesamt Medaillengewinnerinnen an den Olympischen Spielen in Tokio im Cross Country. Insgesamt gehen 110 Athletinnen aus 19 Teams (drei aus der Schweiz) an den Start.
Bei den Männern sind 19 Schweizer mit dabei, unter anderem das Schweizer Nationalteam mit sieben Fahrern. Die grössten Schweizer Trümpfe sind Gino Mäder, Marc Hirschi sowie Stefan Küng. Es nehmen 22 verschiedene Teams an der diesjährigen Tour de Suisse teil. Folgende Fahrer werden voraussichtlich an den Start gehen:
Bora-hansgrohe (GER)
Felix Grossschartner (AUT), Marco Haller (AUT), Sergio Higuita (COL), Anton Palzer (GER), Maximilian Schachmann (GER), Aleksandr Vlasov (RUS), Frederik Wandahl (DEN)
Human Powered Health (USA)
Kristian Aasvold (NOR), Chad Haga (USA), Ben King (BEL), Gavin Mannion (USA), Kyle Murphy (USA), Joey Rosskopf (USA), Keegan Swirbul (USA)
AG2R Citroën Team (FRA)
Clément Berthet (FRA), Clément Champoussin (FRA), Benoît Cosnefroy (FRA), Nicolas Prodhomme (FRA), Bob Jungels (LUX), Michael Schär (SUI), Larry Warbasse (USA)
Astana Qazaqstan Team (KAZ)
Leonardo Basso (ITA), Manuele Boaro (ITA), Yevgeniy Gidich (KAZ), Dmitriy Gruzdev (KAZ), Sebastian Henao (COL), Alexey Lutsenko (KAZ), Gianni Moscon (ITA)
Bahrain Victorious (BHR)
Yukiya Arashiro (JPN), Filip Maciejuk (POL), Gino Mäder (SUI), Johan Price-Pejtersen (DEN), Hermann Pernsteiner (AUT), Stephen Williams (GBR), Edoardo Zambanini (ITA)
Cofidis (FRA)
Tom Bohli (SUI), Davide Cimolai (ITA), Bryan Coquard (FRA), José Herrada (ESP), Ion Izagirre (ESP), Rémy Rochas (FRA), Davide Villella (ITA)
EF Education EasyPost (USA)
Alberto Bettiol (ITA), Jonathan Klever Caicedo (ECU), Michael Valgren (DEN), Neilson Powless (USA), Jonas Rutsch (GER), Tom Scully (NZL)
Groupama FDJ (FRA)
Matteo Badilatti (SUI), Antoine Duchesne (CAN), Stefan Küng (SUI), Quentin Pacher (FRA), Thibaut Pinot (FRA), Sébastien Reichenbach (SUI), Jake Stewart (GBR)
Ineos Grenadiers (GBR)
Omar Fraile (ESP), Daniel Felipe Martinez (COL), Thomas Pidcock (GBR), Luke Rowe (GBR), Geraint Thomas (GBR), Dylan van Baarle (NED), Adam Yates (GBR)
Intermarché Wanty Gobert Matériaux (BEL)
Alexander Kristoff (NOR), Andrea Pasqualon (ITA), Simone Petilli (ITA), Adrien Petit (FRA), Baptiste Planckaert (BEL), Domenico Pozzovivo (ITA), Georg Zimmermann (GER)
Israel Premier Tech (ISR)
Patrick Bevin (NZL), Jakob Fuglsang (DEN), Reto Hollenstein (SUI), Hugo Houle (CAN), Daryl Impey (ZAF), Krists Neilands (LAT), Michael Woods (CAN)
Jumbo Visma (NED)
Robert Gesink (NED), Rohan Dennis (AUS), Sepp Kuss (USA), Sam Oomen (NED), Timo Roosen (NED), Tosh van der Sande (BEL)
Lotto Soudal (BEL)
Philippe Gilbert (BEL), Matthew Holmes (GBR), Andreas Kron (DEN), Sylvain Moniquet (BEL), Brent van Moer (BEL)
Movistar Team (ESP)
Alex Aranburu (ESP), Ivan Garcia Cortina (ESP), Johan Jacobs (SUI), Nelson Oliveira (POR), Einer Augusto Rubio (COL), Gonzalo Serrano (ESP), Albert Torres (ESP)
Quick-Step Alpha Vinyl Team (BEL)
James Knox (GBR), Kasper Asgreen (DEN), Tim Declercq (BEL), Remco Evenepoel (BEL), Fausto Masnada (ITA), Ilan van Wilder (BEL), Louis Vervaeke (BEL)
Team BikeExchange Jayco (AUS)
Jack Bauer (NZL), Kaden Groves (AUS), Damien Howson (AUS), Jan Maas (NED), Michael Matthews (AUS), Cameron Meyer (AUS), Dion Smith (NZL)
Team DSM (NED)
Cees Bol (NED), Nico Denz (GER), Nikias Arndt (GER), Sören Kragh Andersen (DEN), Andreas Leknessund (NOR), Thymen Arensman (NED), Casper Pedersen (DEN)
Trek Segafredo (USA)
Gianluca Brambilla (ITA), Dario Cataldo (ITA), Markus Hoelgaard (NOR), Alexander Kamp (DEN), Simon Pellaud (SUI), Quinn Simmons (USA), Otto Vergaerde (BEL)
UAE Team Emirates (UAE)
Diego Ulissi (ITA), Rui Costa (POR), Alessandro Covi (ITA), Marc Hirschi (SUI), Marc Soler (ESP), Joel Suter (SUI), Matteo Trentin (ITA)
Alpecin Fenix (NED)
Floris de Tier (BEL), Silvan Dillier (SUI), Michael Gogl (AUT), Jimmy Janssens (BEL), Xandro Meurisse (BEL), Stefano Oldani (ITA), Jay Vine (AUS)
TotalEnergies (FRA)
Maciej Bodnar (POL), Mathieu Burgaudeau (FRA), Lorrenzo Manzin (FRA), Daniel Oss (ITA), Paul Ourselin (FRA), Peter Sagan (SVK), Anthony Turgis (FRA)
Schweizer Nati (SUI)
Robin Froidevaux (SUI), Claudio Imhof (SUI), Mathias Reutimann (SUI), Lukas Rüegg (SUI), Roland Thalmann (SUI), Simon Vitzthum (SUI), Yannis Voisard (SUI)
Weshalb fährt eine Schweizer Nationalmannschaft mit?Weil die Schweiz kein Team auf Top-Niveau hat, bemühte sich Swiss Cycling lange darum, eine eigene Mannschaft stellen zu können. Die UCI willigte ein. Nun kommen wie schon 2019 und 2021 vor allem junge Fahrer von kleinen Teams zum Handkuss.
Welche Fahrer haben die meisten Siege errungen?Der italienische Rennfahrer Pasquale Fornara ist mit vier Titeln (1952, 54, 57, 58) Rekordsieger der Tour de Suisse. Hinter ihm folgen die Schweizer Ferdy Kübler und Hugo Koblet sowie der Portugiese Rui Costa mit jeweils drei Siegen. Insgesamt ist es 17 Schweizern gelungen, die Tour de Suisse zu gewinnen. Als bislang letzter Schweizer gewann Fabian Cancellara 2009 die Tour de Suisse.
In Sachen Etappensiege liegt der Slowake Peter Sagan mit 17 Siegen in Führung, dahinter folgen die Schweizer Cancellara, Koblet und Kübler mit je 11 Siegen.