Phänomen am Nachthimmel: Elon Musk dimmt seine Starlink-Satelliten
Von fast überall auf der Welt konnte man das Spektakel beobachten. Auch in der Steiermark und Kärnten beobachteten Leser das Phänomen. Eine Kette von Satelliten überstrahlte die Sterne und sorgte unter Beobachtern für Verwunderung und Kritik. Jetzt dimmt Elon Musk seine Starlink-Satelliten.
15.07 Uhr, 23. April 2020
Auch einige unserer Leser wunderten sich, als die Kette von Satelliten am Samstag über Westeuropa hinweg zog. Sie war gut sichtbar am Himmel und überstrahlte die Sterne. Bei der leuchtenden Kette handelte es sich nicht etwa um unbekannte Flugobjekte, sondern um eine Gruppe von Satelliten aus Elon Musks Starlink-Vorhaben. Ziel des groß angelegten Projekts: Starlink soll für bessere Internetqualität sorgen, besonders an Orten, die bisher schlecht versorgt waren. Nach Abschluss des Projekts sollen 12.000 Satelliten im All unterwegs sein. Bisher sind es nur 420, die in bisher sieben Durchgängen in den Himmel geschossen wurden. Auch gestern starteten 60 Satelliten in ihre Mission.
Starlink will deliver high speed broadband internet to locations where access has been unreliable, expensive, or completely unavailable
— SpaceX (@SpaceX) April 22, 2020
Die Idee, die Erde aus dem All mit Internet zu versorgen ist keine neue, doch bisher scheiterte es immer an der langen Signallaufzeit, also der Zeit, die das Signal braucht, bis es aus dem All auf der Erde angekommen ist. Im Gespräch mit der Tagesschau erklärt StarX-Ingenieurin Lauren Lyons warum das bei Starlink anders ist:
Das Starlink-System ist eine Konstellation aus ganz vielen Satelliten, die die Erde in einer viel niedrigen Umlaufbahn - nämlich in 550 Kilometer Höhe - umkreisen und den gesamten Globus abdecken.
Anders als Musks Satelliten-Schwarm flogen sie bisher in deutlich größerer Höhe: Sie kreisen über 35.000 Kilometer entfernt von der Erde durchs All.
Unter Astronomen sorgten die Satelliten für Besorgnis: Sie hatten schon länger vor den Konsequenzen des Großprojekts von Elon Musk für die Sternenbeobachtung gewarnt. Die hellen Lichter würden für Probleme bei der Himmelsbeobachtung sorgen. Auch Hobby-Astronomen teilten im Netz ihre Bilder, auf denen die Starlink-Satelliten gut zu sehen sind.
Hier ein Stack mit allen Satellitenspuren. Die schwächeren/fast unbeleuchteten #Starlink Sats sind weniger gut zu sehen, dafür gibts ne Menge mittelhelle Starlink-Spuren (ca. 6-7 mag). Die Satelliten auf dem 550 km Zielorbit werden ungefähr diese Helligkeit haben! pic.twitter.com/nQBjfQkpST
— ✌️ Andreas Schnabel ☀️ | #FreeAssange ☄️ (@astrofan80) April 23, 2020
Der amerikanische Unternehmer reagierte jetzt und reduziert die Helligkeit der Satelliten. Grund für die Helligkeit war Musik zufolge der Winkel der Solarpanele, die auf den Geräten angebracht sind. Man ändere jetzt den Winkel, teilte er via Twitter mit. Zusätzlich setze man eine Art “Sonnenschirm” ein, um Reflektionen zu vermindern.
Thanks! We are taking some key steps to reduce satellite brightness btw. Should be much less noticeable during orbit raise by changing solar panel angle & all sats get sunshades starting with launch 9.
— Elon Musk (@elonmusk) April 22, 2020
Für alle. die das Technik-Schauspiel am Firmanent verpasst haben - hier gibt es die Satellitenkette am Himmel zum Nachschauen: