Klage und Vorwürfe sexuelle Belästigung, Mobbing ...
"Ich gehe sehr offen mit meiner Sexualität um und wie ich mich selber ausdrücke, aber ich kann nicht dulden, dass Leute das benutzen, um mich zu jemandem zu machen, der ich nicht bin." Für sie sei nichts wichtiger, als Respekt gegenüber Frauen. Auch wüsste sie genau, wie es sich anfühle für seinen Körper verurteilt zu werden - aus diesem Grund würde sie niemals eine Angestellte dafür kritisieren oder ihr kündigen.
"Ich bin verletzt, aber ich werde das nicht meine gute Arbeit, die ich geleistet habe, überschatten lassen."
Lizzo Instagram
Nachdem die Vorwürfe gegen Sängerin Lizzo laut geworden sind, hat sich auch Regisseurin Sophia Nahil Allison geäußert. Sie war im Jahr 2019 mit der Sängerin unterwegs, um an der Dokumentation "Love Lizzo" zu arbeiten - beendete die Zusammenarbeit aber nach nur zwei Wochen. Die Gründe dafür nennt sie auf ihrem Instagram-Account in einer Story.
"Ich wurde von ihr respektlos behandelt und sah, wie arrogant, egoistisch und unfreundlich sie ist." Außerdem wirft sie ihr vor, ein "extrem giftiges und feindseliges Arbeitsklima" zu schaffen, welches "die Arbeit und Autorität anderer schwarzer und brauner Frauen untergräbt".
Das untermauert sie durch den Hinweis auf den Regisseur, der Schlussendlich die Regie bei der Dokumentation führte - "ein weißer Cis-Mann".
Die Berichte der Tänzerinnen zu lesen, hätte ihr bewusst gemacht, wie gefährlich die Situation war. Mittlerweile sei sie froh, ihrem Instinkt vertraut und die Zusammenarbeit vorzeigt beendet zu haben.
Drei ehemalige Tänzerinnen der US-Sängerin Lizzo haben eine Klage eingereicht. Die Vorwürfe umfassen "sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung", wie die Anwaltskanzlei der Klägerinnen erklärt. Die Vorfälle sollen sich zwischen 2021 und 2023 ereignet haben.
Weiter heißt es in der Erklärung, dass zwei der Tänzerinnen zuvor entlassen worden seien, während die dritte "wegen eines entsetzlichen Verhaltens" gekündigt habe.
In der Klageschrift, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, wird von einem Vorfall in Amsterdam berichtet. Nach einem Konzert sollen Lizzo und ihr Team eine Sex-Show im Rotlichtviertel der Stadt besucht haben.
Dort habe die Sängerin laut Klageschrift einen Sprechchor eröffnet, der eine der Tänzerinnen dazu gedrängt haben soll, die Brüste einer nackten Frau in einem Club zu berühren. Um die Gesänge zu beendet, hätte die Tänzerin nachgegeben und der Anweisung Folge geleistet.
Weiter behaupten die Tänzerinnen, von Lizzo wegen Gewichtszunahmen kritisiert und beschimpft worden zu sein.
Nicht nur die Sängerin selbst, auch ihre Produktionsfirma "Big Grrrl Big Touring" und die Chefin ihres Tanzteams sollen an den Vorfällen beteiligt gewesen sein. Weiße Manager der Firma hätten den Tänzerinnen zufolge "den schwarzen Mitgliedern des Teams" immer wieder Faulheit und mangelnde Professionalität vorgeworfen. Gegen Mitglieder des Teams, "die nicht schwarz sind", seien dergleichen Vorwürfe nicht erhoben worden.
Die Tanzleiterin wird beschuldigt, häufig sexuelle Kommentare abgegeben und ihren christlichen Glauben propagiert zu haben. Insbesondere was vorehelichen Sex betrifft.
In ihren Songs und den sozialen Medien präsentiert sich Lizzo als eine Frau, die für Themen wie Body Positivity, Selbstliebe, soziale Gerechtigkeit und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen einsteht. In einem Interview mit refinery29 sagte sie: "Ich will zeigen, dass sich gerade schwarze Frauen [...] verwirklichen und glücklich sein können."
Auch ihre Songs kreisen häufig um diese Themen. In ihrem Song "Tempo" singt sie: Thick thighs save lifes (auf Deutsch: Dicke Oberschenkel retten Leben). Außerdem postet sie regelmäßig freizügige, unbearbeitete Bilder von sich selbst, um sich gegen Fat-Shaming einzusetzen.
Die nun aufgekommenen Vorwürfe gegen die Sängerin zeichnen einen Widerspruch zu ihrem bisherigen öffentlichen Auftreten und den Themen, für die sie als öffentliche Person und Sängerin bekannt ist.