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Gloten/Sirnach: Grossbrand im Industriegebiet – Dicker Rauch über ...

GlotenSirnach Grossbrand im Industriegebiet  Dicker Rauch über
In einer Industriehalle in Sirnach ist am Donnerstagmorgen ein Brand ausgebrochen. 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort. Es gab acht Verletzte und einen Sachschaden in Millionenhöhe. Beim betroffenen Gebäude handelt es sich um das Transportun

Gloten bei Sirnach

Grossbrand im Industriequartier neben der A1: Acht Verletzte, ein Millionenschaden und ein zerstörtes Lebenswerk

In einer Industriehalle in Sirnach ist am Donnerstagmorgen ein Brand ausgebrochen. 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort. Es gab acht Verletzte und einen Sachschaden in Millionenhöhe. Beim betroffenen Gebäude handelt es sich um das Transportunternehmen von René Stäheli.

In Sirnach im Industriegebiet hat ein Gewerbegebäude gebrannt. Beim Grossbrand entstand Sachschaden in Millionenhöhe.

In Sirnach im Industriegebiet hat ein Gewerbegebäude gebrannt. Beim Grossbrand entstand Sachschaden in Millionenhöhe.

Bild: Kapo Thurgau

Dicke, schwarze Rauchschwaden steigen über dem Industriegebiet in Sirnach hoch. Der Gestank von Rauch, Schwefel und verbranntem Gummi liegt in der Luft. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Polizei, des Rettungsdiensts und der Feuerwehr sind vor Ort. Am Donnerstagvormittag ist im Industriegebiet ein Feuer ausgebrochen.

Gemäss Matthias Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, ging um kurz nach 10 Uhr die Meldung eines Vollbrands im Industriegebiet in Sirnach ein. Sogleich begab sich ein Grossaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst an den Ort des Brands. Insgesamt bekämpften 150 Einsatzkräfte von fünf Feuerwehren den Brand und konnten verhindern, dass das Feuer auf umliegende Gebäude übergriff.

Das betroffene Gebäude war hingegen nicht mehr zu retten. Nach aktuellen Schätzungen von Matthias Graf liegt der Sachschaden in Millionenhöhe.

Quelle: BRK News

Acht verletzte Personen, darunter eine Polizistin

Beim betroffenen Gebäude handelt es sich um das Transportunternehmen von René Stäheli, in dem auch andere Firmen eingemietet sind. Im oberen Bereich des Gebäudes befindet sich ein Wohnbereich, welcher nicht mehr bewohnbar ist.

Gemäss Kapo-Mediensprecher Matthias Graf gibt es acht verletzte Personen – sieben Mitarbeiter und eine Polizistin. Ein 20-jähriger Mann musste ins Spital gebracht werden, die restlichen Personen wurden vor Ort medizinisch versorgt. Bei allen Betroffenen besteht der Verdacht auf Rauchgasvergiftung.

Nach 13 Uhr teilt Matthias Graf den anwesenden Journalisten in Sirnach mit, dass der Brand in der Zwischenzeit unter Kontrolle gebracht werden konnte. Weil im Innern des Gebäudes gefährliche Stoffe lagern, bestand zwischenzeitlich Explosionsgefahr. Diese konnte mittlerweile entschärft werden. Jedoch ist das Gebäude weiterhin einsturzgefährdet. Matthias Graf bestätigt, dass der Löscheinsatz auch kurz vor 17 Uhr noch andauert und weiterhin Einsatzkräfte vor Ort sind. In der Nacht wird es eine Feuerwache geben.

Bild: Kapo Thurgau

Die Tochter konnte noch die Katze aus dem Gebäude retten

Das Feuer wurde von Sandro Ehrbar der benachbarten Ehrbar Umzüge AG um kurz vor 10 Uhr entdeckt. Um diese Zeit habe er gesehen, dass bei der Firma Stäheli Rauch aus dem Kamin komme. Vor Ort habe Ehrbar entdeckt, dass auch aus dem unteren Bereich der Firma Rauch kam. Er sagt: «Ich habe mit Marc Stäheli, dem Sohn, einen Lastwagen aus dem Gebäude und in Sicherheit gebracht. Janine ging hoch in die Wohnung und hat die Katze gerettet. Danach haben wir auf das Eintreffen der Feuerwehr gewartet.» Ehrbar vermutet, dass viele Fahrzeuge betroffen seien, die nicht mehr brauchbar sind. Auch ihm geht der Brand nahe: «Wir sind hier eine Familie, der Vorfall ist auch für uns emotional. Wir unterstützen die Familie Stäheli, so gut wir können.»

Die Tochter von René Stäheli steht am Donnerstagmorgen weinend zwischen Einsatzkräften der Feuerwehr und Polizei. «Das ist meine Kindheit», sagt sie und deutet in Richtung des Brandes. «Das Lebenswerk meiner Eltern, alles wofür sie gearbeitet und gekämpft haben.»

René Stäheli selbst sagt gegenüber «Blick»: «Mein ganzes Lebenswerk ist zerstört. Dabei trage ich nicht einmal die Schuld, es hat bei einem Untermieter gebrannt.» Der 68-Jährige hat das Unternehmen vor 50 Jahren vom Grossvater übernommen. Vom Brand erfuhr er durch seinen Sohn. Als das Feuer ausbrach, war Stäheli in Bern als Chauffeur unterwegs. Nun will er noch seine letzten drei Kunden beliefern. Stäheli sagt: «Schliesslich ist der Kunde König. So hat es mir mein Grossvater beigebracht und ich bin Chauffeur mit Herz und Blut.»

Beim Grossbrand wurden acht Personen verletzt, darunter eine Polizisten. Bei allen Betroffenen gilt der Verdacht auf Rauchgasvergiftung.

Bild: BRK News

Die Brandursache ist bisher noch unklar. Der Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei Thurgau hat die Ermittlungen aufgenommen. Gemäss Matthias Graf wurden bereits am Donnerstagnachmittag erste Mitarbeitende zum Brand befragt.

Nach Eintreffen der Einsatzkräfte wurden Anwohnende und Mitarbeitende der benachbarten Firmen aus Sicherheitsgründen evakuiert. Während der Löscharbeiten war zudem die Wilerstrasse zwischen Sirnach und Wil gesperrt. Die Feuerwehr erstellte eine Umleitung. Zudem begleitete ein Funktionär des Amts für Umwelt die Löscharbeiten. Für die Gewässer und das Trinkwasser besteht durch den Grossbrand keine Gefahr.

Am Vormittag entsandte der Gefahrenwarndienst Alert Swiss eine Warnung an die lokale Bevölkerung via Push-Benachrichtigung: Der Brand führe zu starker Rauchentwicklung und einem starken, unangenehmen Geruch. Es müsse mit der Freisetzung giftiger Stoffe gerechnet werden. Anwohnerinnen und Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Laut Matthias Graf konnte in der Zwischenzeit auch die Swiss-Alert-Meldung aufgehoben werden.

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