Zum 1. August Festreden: von einer «Schweiz in Bewegung» und ...
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Bundespräsident Alain Berset hat in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag für eine Schweiz in Bewegung plädiert. Die 175-jährige Verfassung sei ein grosser Wurf gewesen. 1848 habe sich die Schweiz viel zugetraut. Sie solle das weiter tun.
Berset wandte sich für die Fernseh- und Radioansprache aus dem Espace Jean Tinguely in Freiburg an die Nation. Im Hintergrund war das Werk «Retable de l’Abondance occidentale et du Mercantilisme totalitaire» des Künstlers zu sehen und zu hören. Berset sagte, in Tinguelys Schaffen sei die Welt in ewiger Bewegung.
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Tinguely habe gemalt und gemalt, sei damit aber in die Sackgasse geraten, zitierte Berset seinen Landsmann. Für den Künstler sei die Bewegung der Ausweg aus der Lähmung gewesen, erst in der Bewegung habe er «es geschafft».
Als Land und Gesellschaft sei die Schweiz in einer ähnlichen Lage. Alle sehnten sich nach klaren Bildern, nach Eindeutigkeit und wollten das Land so erhalten, wie sie es kennen. Dabei malten alle und würden mit dem Bild nicht fertig. Geschafft sei es wie bei Tinguely erst, wenn die Schweizerinnen und Schweizer ihr Land als in Bewegung begriffen.
Rösti: Schweiz muss eigenen Weg gehenLaut Bersets Bundesratskollege Albert Rösti muss die Schweiz ihren eigenen Weg gehen. Als Inspiration soll jene Generation dienen, die vor 175 Jahren die Bundesverfassung entworfen habe, sagte Rösti in einer ersten 1. August-Rede in Melide im Tessin.
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«Die Schweiz hat nicht gemacht, was die anderen machten. Sondern gerade das Gegenteil. In Zeiten der Monarchien wählte sie die Demokratie», sagte der Energie- und Umweltminister. Dieser Sonderweg der Schweiz sei der Schlüssel zu ihrem Erfolg.
261 Bauernhöfe haben am Nationalfeiertag zum traditionellen 1. August-Brunch eingeladen. Nach Angaben des organisierenden Schweizer Bauernverbands (SBV) waren die Anlässe zu zwei Dritteln ausgebucht. Vom teilweise schlechten Wetter liessen sich wenige abhalten.
Wie jedes Jahr nahmen auch Mitglieder der Landesregierung an den Tafeln Platz. Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider mischte sich in Muotathal SZ unter die Gäste der Alpkäserei Lipplisbüel.
Wirtschafts- und Forschungsminister Guy Parmelin liess sich auf der Alp Seeweid in Schwarzsee FR beim Trychlerklub Spitzeflueh verköstigen. Die beiden Magistraten wurden jeweils von SBV-Vertretern begrüsst.
Aussenminister Ignazio Cassis wanderte bereits am Montag mit rund 180 Leserinnen und Lesern der «Schweizer Illustrierten» und des «L'Illustré» durch das Gotthardgebiet. Die Wanderschar liess sich auf der Alp Sorescia zu einem Tessiner Imbiss nieder.
«Klar, wir sind tüchtig, fleissig; wir arbeiten mehr als andere. Wir packen an, sind unternehmerisch; unsere Unternehmen überzeugen mit Qualität und Innovation. Aber andere sind auch fleissig, sind auch innovativ. Und trotzdem geht es uns besser», sagte Rösti. Dieses Erbe sei auch eine Verpflichtung. So etwas Wertvolles dürfe man nicht aufgeben.
Baume-Schneider auf dem «Jugend-Rütli»Die diesjährige Rede auf dem symbolträchtigen Rütli hält Elisabeth Baume-Schneider. Um 14 Uhr tritt sie ans Mikrofon. Zuhören werden ihr zahlreiche Jugendliche aus der ganzen Schweiz. Jugendverbände haben zur Teilnahme aufgerufen und das «Jugend-Rütli» organisiert.
![Wiese.](/thumb/phpThumb.php?src=https%3A%2F%2Fwww.srf.ch%2Fstatic%2Fcms%2Fimages%2F960w%2Ffa1d3f.jpg&w=728&hash=ca1edb07cdfa770c01ff5120c0da1925)
Wirtschaftsminister Guy Parmelin startete seinen Tag mit einer Rede an einem Bauernbrunch, in Schwarzsee FR. Seine zweite Bundesfeier-Ansprache hielt er in Cully VD.
Keller-Sutter ist zuversichtlichBundesrätin Karin Keller-Sutter blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Wie sie an ihrer 1.-August-Rede in Rapperswil-Jona SG sagte, könne diese Zuversicht aus Krisen gewonnen werden.
«Wir haben die Pandemie bewältigt. Wir waren in der Lage, innert Kürze Zehntausenden Menschen aus der Ukraine Schutz zu gewähren. Und wir haben im März, als die Credit Suisse am Abgrund stand, innert vier Tagen massive Schäden für unsere Volkswirtschaft und die Menschen in diesem Land verhindern können», sagte die Finanzministerin.
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Bundespräsident zum 1. August
Berset: «Aufpassen, dass wir nicht nur in Bubbles diskutieren»
01.08.2023 Mit Video
All dies zeige, dass die Schweiz handlungsfähig sei. Dies, weil das Land funktionierende Institutionen habe, und weil die Schweiz finanziell gesund sei. «Handeln, das braucht aber immer auch Mut», sagte die Bundesrätin weiter.
![Karin-Keller-Sutter mit Regenschirm und Lächeln im Gesicht](/thumb/phpThumb.php?src=https%3A%2F%2Fwww.srf.ch%2Fstatic%2Fcms%2Fimages%2F960w%2F55b2d7d.jpg&w=728&hash=76beacf0d983ae8bcae84bc5d0601cb7)
Keller-Sutter betonte ausserdem, dass die Schweiz nicht mehr die gleiche Schweiz sei wie vor 175 Jahren. Sie habe sich aber in aller Regel zum Besseren gewandelt.
Aussenminister Ignazio Cassis begeht den Nationalfeiertag in Jakarta. In einer Rede lobte er die friedliche Koexistenz verschiedener Kulturen, Sprachen, Religionen und Weltanschauungen. Diese Vielfalt hätten die Schweiz und Indonesien gemein.
Cassis verwies auf Indonesiens Motto «"Bhinneka Tunggal Ika», zu Deutsch «Einheit in Vielfalt». Es könnte ebensogut das Motto der Schweiz sein, sagte er bei einem Empfang in der indonesischen Hauptstadt.
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Indonesien seien schon heute ein Erfolg, so Cassis. Es gebe aber noch Potenzial. Die Arbeit zur Sicherung unseres Wohlstands sei nie abgeschlossen, hob er gemäss Redetext hervor.