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Schweiz – Kanada im Liveticker

Schweiz  Kanada im Liveticker
Patrick Fischers Team kassiert in Prag an der Eishockey-WM die erste Niederlage. In einem Spektakelspiel sorgt der Ausschluss Kevin Fialas für die Wende.

Die Schweiz trotzt Kanada auch physisch – das Happy End bleibt aber aus

Patrick Fischers Team kassiert in Prag an der Eishockey-WM die erste Niederlage. In einem Spektakelspiel sorgt der Ausschluss Kevin Fialas für die Wende.

Kristian KappAngelo Rocchinotti
Publiziert: 19.05.2024, 20:15Aktualisiert vor 7 Stunden
Duell im Duell: Der Kanadier Michael Bunting (links) und der Schweizer Calvin Thürkauf geraten mehrfach aneinander.

Duell im Duell: Der Kanadier Michael Bunting (links) und der Schweizer Calvin Thürkauf geraten mehrfach aneinander.

Foto: Petr David Josek (AP Photo/Keystone)

Es gibt diese Spiele, da weiss man gar nicht, wo beginnen mit der Erzählung. Ein 2:3 gegen Kanada. Die erste Niederlage der Schweizer im sechsten WM-Spiel, sie werden damit erstmals seit 2021 die Gruppenphase nicht als Erste beenden, können aber immer noch zum vierten Mal hintereinander einen Top-2-Rang erreichen. Ebenfalls erwähnenswert: Die Schweiz bleibt im vierten Spiel hintereinander ohne Gegentor bei 5-gegen-5-Hockey. Das sind die trockenen Fakten.

Doch da ist so viel mehr an diesem Abend in Prag.

Prag. – 17’268 Zuschauer.

Tore: 2. Cozens (Tavares, Mangiapane/Ausschluss Marti) 0:1. 12. Fiala (Josi, Hischier/Ausschluss Oleksiak) 1:1. 26. Loeffel (Thürkauf, Fora) 2:1. 29. (28:46) Cozens (Mangiapane, Tavares/Ausschluss Fiala) 2:2. 31. (30:39) Paul (Mangiapane, Cozens/Ausschluss Fiala) 2:3.

Strafen: 3-mal 2 Minuten plus 5 Minuten + Spieldauer (Fiala) Schweiz. 6-mal 2 Minuten Kanada.

Schweiz: Genoni; Glauser, Josi; Kukan, Siegenthaler; Loeffel, Marti; Fora; Niederreiter, Hischier, Fiala; Kurashev, Jäger, Andrighetto; Simion, Senteler, Herzog; Bertschy, Thürkauf, Scherwey; Ambühl.

Bemerkungen: Schweiz ohne Haas (verletzt), Berra, Jung (überzählig). – 30. (29:24) Binnington hält Penalty von Andrighetto. – Schweiz von 58:05 bis 60:00 ohne Goalie, mit 6. Feldspieler. – 58:25 Time-out Schweiz.

Es ist ein phasenweise grosses Spektakel mit einem wunderbaren Rahmen für das Team von Patrick Fischer. Tausende Schweizer Fans sind angereist, es herrscht in der von 17’268 Leuten gefüllten Halle Heimspiel-Atmosphäre, der Gegner wird schon beim Einlauf ausgebuht – es wird nicht das letzte Mal sein.

Der Gegner macht ernst

Die Kanadier sind gekommen, um Zeichen zu setzen. Nach 19 Sekunden liegt Roman Josi am Boden. Brandon Tanev, Arbeitsbiene und harter Checker im von vielen Technikern gespickten kanadischen WM-Team, hat den Schweizer Superstar und WM-Topskorer sofort spüren lassen: Heute nicht! Dass Kanada mit der 4. Linie in die Drittel startet, ist kein Zufall. Im zweiten Abschnitt wird Josi gar nach nur acht Sekunden erwischt, diesmal von Tanevs Linienpartner, dem 1,93-Meter-Riesen Jack McBain.

Erfreulich aus Schweizer Sicht: Wenn die Nationalmannschaft dank ihren NHL-Spielern seit Jahren spielerische Akzente auf höchstem Niveau setzen kann, dann gehört zu ihrer Entwicklung auch die Fähigkeit, dagegenzuhalten. Sie braucht an diesem Abend zwar ein paar Minuten Gewöhnungszeit, schliesslich war bislang keines der fünf WM-Spiele derart physisch. Doch dann teilen auch sie aus, lassen die Kanadier ihre Präsenz spüren – inklusive National-League-Spieler wie Tristan Scherwey, der hier im Element ist.

Gleiches gilt auch für Calvin Thürkauf – auch die Schweiz hat ihre 4. Linie, die weh tun kann. «Wir nahmen uns vor, die Checks zu Ende zu fahren und damit ihr Spiel zu zerstören. So konnten wir häufig Pucks in der offensiven Zone erobern», bilanziert der Stürmer, für den das Duell mit Kanada noch ein bisschen besonderer ist: Thürkaufs Vater ist Kanadier. «Es ist aber für alle speziell», sagt Thürkauf, «es ist jeweils unser meistbeachtetes Spiel.»

Auch dem Captain gefällt die ruppige Spielweise, auch wenn er mehrfach auf der «falschen» Seite steht. «Es ist immer sehr hart gegen Kanada», sagt Josi, «da waren auch dieses Mal viele Emotionen im Spiel.» Es gefiel ihm, wie sein Team das Spiel der Kanadier annehmen konnte: «Ich denke, es war darum auch für die Zuschauer eine attraktive Partie.»

Es entwickelt sich an diesem Abend in der Tat ein Duell, das in allen Belangen auf Augenhöhe ist. Oder zumindest fast. Kanadas 1. Powerplay-Linie mit den NHL-Stars John Tavares, Dylan Cozens, Andrew Mangiapane, Owen Power und Nick Paul bekommt die Schweiz nicht in den Griff – das Quintett erzielt alle drei Tore Kanadas: das 1:0, 2:2 und 3:2.

Schweizer Wende vor der Wende

Dazwischen drehen die Schweizer die Partie, Kevin Fiala in der ebenfalls starken ersten Überzahlformation sowie Romain Loeffel (nach nicht geahndetem Foul Calvin Thürkaufs) treffen. Kurz vor Spielmitte kommt es indes zur am Ende entscheidenden Szene: Kevin Fiala wird für einen Kniecheck gegen Cozens ausgeschlossen.

Und weil die Refs im folgenden Handgemenge aller Spieler auf dem Eis nur eine von zwei Racheaktionen sehen und ahnden, kommt Kanada zu einem drei Minuten langen Powerplay, das zwei Treffer zur Folge hat. Ärgerlich für die Schweiz: Zwischen den beiden Toren kann Sven Andrighetto zum Penalty antreten, er scheitert aber.

Die Enttäuschung nach der Niederlage: Während die Kanadier «O Canada» lauschen, wirkt der Schweizer Philipp Kurashev nachdenklich.

Die Enttäuschung nach der Niederlage: Während die Kanadier «O Canada» lauschen, wirkt der Schweizer Philipp Kurashev nachdenklich.

Foto: Urs Lindt (Freshfocus)

Ein Spektakel ist die Partie auch danach, allerdings begehen die Schweizer inmitten der grossen Intensität immer mehr Fehler. Nicht nur dank Powerplays haben die Kanadier nach ausgeglichenen ersten 20 Minuten im Mitteldrittel ein Chancenplus.

Doch die Schweizer bleiben bis am Ende dran. Im etwas ruhigeren, taktischer geprägten letzten Abschnitt zwingen sie die Kanadier zwei Mal zu Foulspielen, doch das Powerplay agiert nicht mehr derart zwingend. «Kanada spielte in jener Phase gut, wir konnten nicht mehr so viele Chancen kreieren», sagt Josi.

Nino Niederreiter kommt dem Ausgleich mit einem Ablenker am nächsten. Es ist ebenfalls der Bündner, der die letzte Ausgleichschance hat in der Schlussminute, als die Schweiz mit sechs Feldspielern Druck macht.

Letztes Gruppenspiel gegen Finnland

Es ist am Ende trotz Niederlage ein guter Test im Hinblick auf das Viertelfinalspiel am Donnerstag. Die Schweiz wird für jene Partie nach Ostrava ausweichen müssen. Zuvor trifft Fischers Team am Dienstag aber noch im letzten Gruppenspiel auf die Finnen, die womöglich noch im Fernduell mit Österreich sein werden um einen Platz in der K.o.-Phase.

Schweiz

Schweiz

2 : 3

Kanada

Kanada

Besten Dank fürs Mitlesen

Und dann ist es vorbei. Die Schweiz verliert mit 2:3

Top-Chance für die Schweiz nach einem Abschluss von Josi. Doch kein Tor.

1:16 – wieder Bully vor dem kanadischen Tor nach einem Rush von Josi über das gesamte Feld

Timeout von Patrick Fischer. Noch 1:35

Leonardo Genoni hat sein Tor verlassen. 1:55 vor Ende des 3. Drittels. Bully im Drittel der Kanadier

Die Schweiz übersteht diese heikle Phase, doch nun rennt dem Team die Zeit davon

Auch das noch. Strafe gegen Dario Simion. Es kommt zu einer 2-gegen-1-Situation mit Kurashev. Simion sucht den Pass, statt direkt abzuschliessen, und hängt dann auch noch beim Gegenspieler ein. Beinstellen, lautet das Verdikt.

Und dann sind die Kanadier wieder komplett. Noch 6 Minuten

Endlich kommen die Schweizer zu Chancen und können sich im Drittel der Kanadier festsetzen. Ein Tor will bislang aber nicht gelingen.

Es bleibt dabei: Die Schweiz bislang ohne Torchancen. Das Positive? Der pfeilschnelle Bertschy holt die nächste Strafe heraus. Severson wird wegen Hakens bestraft.

Chance vertan. Die Schweiz kann sich nicht im Drittel des Weltmeisters festsetzen. Kevin Fiala fehlt an allen Ecken und Enden

Das könnte, nein, sollte sich jetzt ändern. Strafe gegen Jamie Oleksiak nach einer Behinderung an Andres Ambühl. 2 Minuten Powerplay für die Schweiz

6 Minuten sind in diesem Drittel gespielt. Die Schweiz bislang noch ohne Schuss aufs Tor

Die Schweiz zu stark nach vorne orientiert. Plötzlich steht Dylan Cozens alleine vor Leonardo Genoni. Zum Glück kommt der Kanadier nicht zum Abschluss. Cozens hat schon 2 Tore und 1 Assist erzielt

Glück für Sven Senteler. Die Unparteiischen übersehen einen hohen Stock an Tanev

Beide Teams sind nun wieder komplett.

Das Spiel geht weiter. Geht hier noch etwas für die Schweiz? Es geht mit 4 gegen 4 weiter

Was für ein Drittel! Die Schweiz geht zunächst dank Romain Loeffel in Führung. Doch nur 72 Sekunden später ändert sich nach einer Strafe gegen Kevin Fiala, der sich nach einem Check gegen das Knie von Dylan Cozens einen Restausschluss einhandelt, alles wieder. In Überzahl stellen die Kanadier das Spiel auf 3:2. Zwischendurch scheitert Sven Andrighetto noch per Penalty.

Missverständnis zwischen Genoni und Glauser. Power hat das leere Tor vor sich, scheitert aber aus spitzem Winkel. Das 2. Drittel ist zu Ende. Kanada führt mit 3:2

Eisbrecher – der Eishockey-Podcast von Tamedia

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