Sanija Ameti verlässt die GLP
Sanija Ameti politisiert nicht mehr für die GLP.Bild: keystone
21.01.2025, 11:1521.01.2025, 13:15
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Die Co-Präsidentin von Operation Libero, Sanija Ameti, ist aus der GLP ausgetreten. Die Stadtzürcher Gemeinderätin war nach Schüssen auf ein Bild von Jesus und Maria in die Kritik geraten.
Die Partei sei über den Austritt am Dienstagvormittag informiert worden, sagte Nora Ernst, Co-Präsidentin der GLP des Kantons Zürich, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Zürcher Kantonalpartei hatte ein Ausschlussverfahren eröffnet, das Jürg Grossen, Chef der GLP Schweiz, nach Bekanntwerden der Affäre gefordert hatte. Dieses sei derzeit noch geführt worden, ohne dass ein abschliessender Entscheid vorliege, sagte Ernst am Dienstag. Das Verfahren sei nun mit dem angekündigten Austritt ohne Abschluss obsolet geworden.
Ameti informierte auch die GLP Schweiz. Die GLP nehme den Austritt zur Kenntnis, heisst es in einer Mitteilung. Parteipräsident Grossen wünscht ihr «viel Erfolg für die Zukunft».
Politische Zukunft bleibt offen
Der Schritt sei nach reiflicher Überlegung gefallen, teilte Ameti in einer Mail an die Medien mit. Sie könne bei der GLP nicht mehr ihre liberalen und demokratischen Werte einbringen und die Schweizer Politik mitgestalten. Dies sei für sie der Grund gewesen, in die Politik zu gehen.
Dennoch sei ihre Zeit bei der GLP von wertvollen Erfahrungen und einer konstruktiven Zusammenarbeit geprägt gewesen. Ob sie weiterhin in der Politik bleiben will, schreibt Ameti nicht. Fragen zu ihrem Parlamentsmandat in der Stadt Zürich beantwortete die Politikerin bisher ebenfalls nicht. So bleibt offen, ob sie austritt oder allenfalls als Parteilose oder in einer anderen Fraktion weitermacht.
Zufälliges Motiv gewählt
Nach dem Vorfall mit dem Marienbild im September hatte GLP-Präsident Jürg Grossen Ametis Austritt gefordert. Die Stadtzürcher Partei hatte sich hinter die Politikerin gestellt. Im Dezember nahm sie erstmals wieder an einer Sitzung des Gemeinderats teil.
Die 32-Jährige war nach dem Wirbel um die Schüsse mit der Luftpistole monatelang krankgeschrieben. Ihr Arbeitgeber, die PR-Agentur Farner, kündigte ihr. Ameti betonte stets, dass das Bild von Maria und Jesus zufällig gewählt war. Sie habe den Katalog eines Auktionshauses aus dem Altpapier genommen und irgendeine Seite abgetrennt. (sda)
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