FrauenGeschichte Frauen schreiben Geschichte: Rosi Mittermaier ...
Rosi als Dreijährige: Skifahren war für sie vor allem Spaß.
Rosi Mittermaier war die erste Sportlerinnenikone der Bundesrepublik, damals das weibliche Pendant zu Fußballstars wie Beckenbauer und Hoeneß. "Miss Lächeln", wie die New York Times titelte, stand im figurbetonten Skidress und mit ihrem Kurzhaarschitt auch für ein moderneres Frauenbild in den 70ern.
Dass sich noch heute so viele an sie erinnern, lag aber nicht nur an der charmanten und bodenständigen Art der Bayerin.
Rosi Mittermaier, die damals wohl selbst am meisten von ihrem Erfolg überrascht war, verstand es, zu einer Art Marke zu werden: Ihre Sportlerinnenkarriere beendete sie bald nach den spektakulären Siegen und unterzeichnete anschließend einen Vertrag bei einem amerikanischen Sportvermarkter.
"Wir waren ja keine professionellen Sportlerinnen, sondern einfach begeisterte Skifahrerinnen. Geld durften wir mit unserem Sport nicht verdienen. Diese Möglichkeit konnte ich mir also nur eröffnen, indem ich mit dem Rennsport aufhörte." Sie bekam damals zwei Millionen DM und erneut ein Ticket, um als Sportpromi durch die ganze Welt zu reisen.
Auch in Deutschland blieb sie dauerpräsent, hatte sogar eine eigene Ski-Gymnastik-Sendung im TV.
Verstärkt wurde das noch einmal nach ihrer Heirat mit dem Skirennläufer Christian Neureuther: Nun waren die beiden als stets gutgelauntes Ehepaar in Talkshows und Kochsendungen, auf Pressebällen und bei Olympia. Geübt im „Synchronlächeln”, wie Tochter Ameli einmal feststellte. Nordic Walking wurde dank beiden in Deutschland zum Hit. Aber auch sozial hat Rosi Mittermaier sich als Schirmherrin der Kinder-Rheuma-Stiftung engagiert. Am 4. Januar ist Rosi Mittermaier an Krebs gestorben.
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