Videobotschaft von Ricarda Lang: So erklärt sie ihren Rücktritt

Am Mittwochmorgen hat die Grünen-Spitze um Ricarda Lang und Omid Nouripour überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Nach den schlechten Umfragewerten und den zuletzt verlorenen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg brauche es „neue Gesichter um die Partei aus der Krise zu führen“, so die Noch-Vorsitzende Lang auf der Plattform X.

Auf Instagram hat Lang in einem Video ihre Entscheidung noch weiter erklärt. „Hi, ihr Lieben“, fängt sie ihre etwa dreiminütige Botschaft an. „Ganz ehrlich, ich hatte nach Sonntag keine Lust, hier einen Post zu machen, wo ich sage: ‚Das ist alles ganz einfach: Wir müssen nur 1, 2, 3 machen, und dann wird schon alles gut‘“, sagt sie angesichts des desaströsen Abschneidens bei der Brandenburg-Wahl, bei der es ihre Partei mit 4,1 Prozent und keinem Direktmandat nicht in den Landtag schaffte.

Stattdessen wollte sie sich ernsthaft Zeit nehmen und Gedanken machen, was das Ergebnis für die Partei und für sie selbst bedeutet.

Lang: Bundestagswahl ist wegweisend für Zukunft der Grünen

Um die Aussichten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr und auch darüber hinaus wieder zu verbessern, will sie nun einen Neustart ermöglichen. „Für mich war es immer wichtig, dass ich nicht an einem Sessel klebe, dass ich ein Amt nicht um des Amtes willen mache oder als Selbstzweck, sondern weil ich davon überzeugt bin, dass ich dort den besten Beitrag leisten kann, für das GRÜNE politische Projekt“, erklärt Lang weiter. „Ihr könnt es euch vorstellen und ihr merkt es mir wahrscheinlich auch an, dass mir die Entscheidung nicht leicht fällt. Aber ich treffe sie aus voller Überzeugung.“

Die Grünen-Chefin sieht die kommende Bundestagswahl als Wegweiser für die Partei und die Zukunft des Landes: „Das ist nicht einfach irgendeine Wahl. Bei dieser Wahl entscheiden wir darüber, wie sich Deutschland in Zukunft entwickelt. Und ein bisschen entscheiden wir auch darüber, wer dieses Land eigentlich sein will.“ Hier deutet Lang an, dass ihre Partei für den Fortschritt und Wohlstand stehe, während andere Parteien nur den Rückschritt wollten.

Dann führt sie weiter aus: „Und ein bisschen bin ich auch davon überzeugt, dass sich in den nächsten Jahren entscheidet, welche Rolle Bündnis 90/Die Grünen eigentlich in Zukunft in einem Parteiensystem einnehmen wird, das sich gerade fundamental verändert.“