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Oppo Find X3 Pro im ersten Test - connect

Oppo Find X3 Pro im ersten Test  connect
Mit dem Find X3 Pro setzt Oppo andere Schwerpunkte als Samsung mit der S21-Serie und stellt den Käufer damit vor eine schwere Wahl.
Oppo Find X3 Pro

© Hersteller

Neues Flaggschiff von Oppo: Das Find X3 Pro kommt am 1. April für 1149 Euro in den Handel.
Pro
  • gelungenes Design mit stufenloser Kameraeinheit auf der Rückseite
  • für einen 6,7-Zöller außerordentlich leicht und kompakt
  • brillantes OLED mit hoher Auflösung und 120 Hertz
  • modernes SoC, top Performance
  • umfangreiche Ausstattung und Connectivity mit 5G, WiFi 6E, Dual-SIM und eSIM
  • durchdachtes Betriebssystem mit vielen Anpassungsmöglichkeiten
  • Kamerasystem mit guter Qualität und Mikroskop
  • 65-Watt-Netzteil im Lieferumfang
Contra
  • microSD-Einschub und Klinkenbuchse fehlen
  • Spielraum beim Zoomen eingeschränkt
Fazit Mit einem tollen Design und einer kompakten Bauform ist das X3 Pro eine willkommene Alternative zu Samsungs S21-Serie.

Hervorragend

Für Oppo läuft es gerade richtig gut. Der chinesische Aufsteiger hat im Heimatmarkt Huawei von Platz 1 verdrängt und geht auch im Ausland in die Offensive. Mittlerweile ist man in mehr als 40 Ländern aktiv, beschäftigt mehr als 40.000 Mitarbeiter und pflegt beste Beziehungen zu vielen namhaften Netzbetreibern weltweit. Ein wichtiger Baustein der Expansionsstrategie ist Europa und hier vor allem Deutschland. Die Europazentrale hat im letzten Jahr nicht ohne Grund in Düsseldorf eröffnet.

Nachdem man 2020 trotz Corona erfolgreich in Deutschland gestartet ist, soll es in diesem Jahr weiter steil bergauf gehen. Das kann aber nur gelingen, wenn die Find-X3-Serie, die gerade vorgestellt wurde, ein Erfolg wird. Wie stehen die Chancen? Ein kurzer Test des Flaggschiffes der Serie, des Oppo Find X3 Pro, gibt Aufschluss darüber.

Das Design ist eine Weltneuheit

Das Design ist außerordentlich gelungen. Genau wie Samsung versucht Oppo, die abstehende Kameraeinheit organischer in den Korpus zu integrieren, geht dabei aber noch einen Schritt weiter als Korea. Es gibt keine Stufe mehr, stattdessen eine sanft ansteigende Kurve, so dass die Linsen mit der Rückseite regelrecht verschmelzen. Diese besteht aus einem Stück Glas. In der uns vorliegenden mattblauen Variante (daneben gibt es noch eine schwarzglänzende Variante) sieht das umwerfend aus und vor allem ist es eine echte Neuerung in einem Markt, in dem seit Jahren die immergleichen Designs den Ton angeben.

Da stellt sich natürlich die Frage, warum vorher niemand auf diese Idee gekommen ist. Die Antwort eines Vertreters von Oppo hat schon geahnt, wer sich die sanfte Kurve genau anschaut: Der Fertigungsprozess hinter dem gebogenen Glasrücken ist extrem aufwändig. Erst jetzt gibt es Technologien, die es ermöglichen, so etwas in tausendfacher Stückzahl mit einem vertretbaren Ausschussanteil zu produzieren.

Oppo Find X3 Pro

© Hersteller

Fließende Formen: Die Rückseite besteht aus einem Glaselement, das in einem aufwändigen Fertigungsprozess gebogen wird.
Kompakt und leicht trotz Vollausstattung

Das Find X3 Pro liegt aber nicht nur wegen dem stufenlosen Design so gut in der Hand. Oppo gelingt es auch im Gegensatz zu Samsung, ein kompaktes und leichtes Flaggschiff zu bauen. Trotz technischer Vollaustattung ist das Find X3 Pro nur 8,3 Millimeter dünn und wiegt luftige 193 Gramm. Der Vergleich mit dem Galaxy S21 Ultra zeigt, was für ein Meisterstück Oppos Ingenieuren damit gelungen ist: Der 6,8-Zöller (Oppo: 6,7 Zoll) ist 9 Millimeter dünn und wiegt 227 Gramm. Vor allem den Gewichtsunterschied spürt man.

Bei der Verarbeitung gibt sich Oppo keine Blöße, ein glänzend polierter Aluminiumrahmen vermittelt hohe Stabilität, auch eine IP68-Zertifizierung ist dabei. Stark!

Technisch keine Abstriche

Das Display bietet auf 6,7 Zoll eine knackscharfe Auflösung von 3.126 x 1.440 Pixel, die Leuchtkraft und Darstellungsqualität sind auf den ersten Blick überzeugend. Eine dynamische Bildwiederholrate von 5 bis 120 Hertz rundet den guten Eindruck ab. Auch beim Prozessor macht Oppo alles richtig: Qualcomms Snapdragon 888 ist das richtige SoC für die Flaggschiff-Smartphones 2021, die Performance ist vergleichbar mit Samsung Exynos 2100 (Galaxy S21 Serie). Der interne Speicher fasst 256 GB, auch der Arbeitsspeicher enttäuscht mit 12 GB nicht.

Sehr gut: Wie Samsung bietet Oppo mit zwei Nano-SIM-Steckplätzen und einer eSIM-Option dem Nutzer die maximale Wahlfreiheit. Leider orientiert man sich aber auch an anderer Stelle am Weltmarktführer aus Korea und verzichtet auf eine micro-SD-Erweiterung und eine Klinkenbuchse.

Oppo Color OS 11.2

© connect/Hersteller

Oppos Color OS in Version 11.2 mit dem Systemkloner, umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten für das AOD und einem Schnellstartmenü.
Color OS und Android 11

Auf dem Smartphone ist Oppos Systemaufsatz Color OS in der neuesten Version 11.2 installiert, der auf Android 11 basiert. Die bietet gegenüber 11.1 vor allem Optimierungen, neue Features gibt es kaum. Es gibt mehr Auswahlmöglichkeiten beim Always-on-Display, neue Animationen und neue Optionen, um Energie zu sparen. Für Oppo-Neulinge gibt es sehr viel zu entdecken, die Chinesen bieten im Vergleich mit anderen Android-Herstellern besonders viele Personalisierungsmöglichkeiten, außerdem Extras wie einen Systemkloner, der ein komplettes Systemabbild hinterlegt, sodass man zum Beispiel Privates und Berufliches sauber trennen kann. Die Update-Frequenz ist zudem sehr hoch. Kurz und gut: Die Software-Ausstattung ist top.

Kamerasystem mit Mikroskopaufnahmen

Bei der Kamera setzt Oppo andere Schwerpunkte als Samsung. Während Korea vor allem die Telebrennweiten optimiert, konzentrieren sich die Chinesen beim Find X3 Pro auf die Ultraweitwinkelkamera. Herzstück des Kamerasystems sind zwei 50-Megapixel-Sensoren, die hinter dem Standard-Weitwinkel und hinter dem Ultraweitwinkel positioniert sind. Sie sind optimal aufeinander abgestimmt, sodass eine identische Farb- und Lichtstimmung bei beiden Brennweiten erreicht wird – abgesehen vom unterschiedlichen Bildausschnitt sehen die Fotos gleich aus.

Oppo Find X3 Pro Kamerasystem

© Hersteller

Das Kamerasystem des Find X3 Pro mit Ultraweitwinkel (50 MP), Weitwinkel (50 MP), 2x Zoom (13 MP) und Mikroskopkamera (3 MP).

In der Standardeinstellung werden Fotos per Pixel Binning im Verhältnis 4 zu 1 reduziert, man bekommt bei allen Brennweiten Fotos mit 12 Megapixel (auch bei der Teleoptik werden die Fotos von 13 MP auf 12 MP angepasst). Die Qualität hat uns auf den ersten Blick sehr gut gefallen, vor allem das Ultraweitwinkel knipst überdurchschnittlich gute Fotos.

Eine weitere Besonderheit ist das Farbmanagement, denn Oppo realisiert eine Farbtiefe von 10 Bit vom Sensor über die Signalverarbeitung bis hin zur zur Darstellung auf dem Display. Dieses sogenannte „Full Path Color Management System“ ist ein Novum bei Smartphones. Die Frage ist nur, ob man es braucht. Ein Unterschied zwischen 8-Bit- und 10-Bit-Fotos sieht man, wenn überhaupt, nur in Ausnahmesituationen mit besonders feinen Farbverläufen, etwa bei einem Sonnenuntergang. Interessanter ist das sicher für Profifotografen. Die können Bilder als HEIC oder RAW+ abspeichern und voll in ihren 30-Bit Workflow integrieren.

Ebenfalls ein „nice to have“ ohne großen Mehrwert ist die Mikroskopkamera, die Objekte bis zu 50fach vergrößert und Abzüge mit 4 Megapixel speichert. Sie erfordert eine ruhige Hand und der Wow-Effekt ebbt ziemlich schnell wieder ab.

Die Schwerpunktsetzung von Oppo geht auf Kosten der Telebrennweite: Das Find X3 Pro bietet „nur“ einen 2x optischen Zoom, der zwar eine ordentliche Qualität liefert. aber weit entfernt ist von einem Samsung Galaxy S21 Ultra, das mit seinen zwei Zoom-Objektiven herausragende Tele-Aufnahmen ermöglicht. Man muss eben wissen, was man will.

Find X3 Pro kabellos Aufladen

© Hersteller

Turbolader: Das Find X3 Pro tankt mit dem mitgelieferten 65-Watt-Netzteil in 35 Minuten wieder voll. Kabelloses Aufladen ist mit 30 Watt möglich. Beides ist rekordverdächtig.
Volltanken mit 65 Watt

Im Gegensatz zu Samsung spart Oppo nicht das Netzteil ein, die Chinesen erhöhen sogar das Tempo und legen einen Stecker mit 65 Watt in den Lieferkarton. Der pumpt den 4.500 mAh starken Akku in 35 Minuten von 0 auf 100 Prozent auf. Kabelloses Laden ist mit 30 Watt möglich. Wireless Reverse Charging wird unterstützt.

Zur Akkulaufzeit haben wir noch keine detaillierten Daten, können aber mit einiger Sicherheit sagen, dass das Phone länger durchhält als das Find X2 Pro. Die Laufzeit dürfte daher auch etwas besser sein als bei Samsungs S21-Serie. Ein Tag ist also auch bei intensiver Nutzung ohne Nachladen drin. Stark!

Fazit: Oppo liefert ab

Die ambitionierten Chinesen zeigen mit dem Find X3 Pro, dass sie sich hinter Samsung nicht verstecken müssen. Die Koreaner sind zwar besser beim Zoomen, aber dafür zahlt der Nutzer einen Preis in Form eines besonders schweren Smartphones. Mit einem tollen Design und einer kompakten Bauweise ist das X3 Pro eine willkommene Alternative zu Samsungs S21-Serie.

Preise und Verfügbarkeit

Das Oppo Find X3 Pro ist ab dem 1. April in blau (matt) und schwarz (glänzend) für 1.149 Euro erhältlich.

Oppo Find X3 Pro technische Daten
  • Größe und Gewicht: 164 x 74 x 8 mm, 193g
  • Farben: Gloss Black, Blue
  • Display: 6,7 Zoll OLED mit 3.216 x 1.440 Pixel, 120 Hertz
  • Kamerasystem: 50 MP Ultraweitwinkel (IMX 766, F2.2) + 50 MP Weitwinkel (IMX 766, F1.8) + 13 MP Tele (2x Zoom, F2.4) + 3 MP Mikroskopkamera (F3.0)
  • Videos mit maximal 4K@60 fps
  • Frontkamera mit 32 MP und F2.4
  • SoC: Qualcomm Snapdragon 888 mit bis zu 2,84 GHz
  • Speicher: 12 GB RAM (LPDDR5) + 256 GB UFS3.1
  • Connectivity: 5G, LTE, 3G, 2G, WiFi 6E, Bluetooth 5.2, NFC, USB 3.1
  • 2 x Nano-SIM + eSIM
  • System: Oppo Color OS 11.2 mit Android 11
  • Besonderheiten: Fingerabdrucksensor im Display, IP68, 65 Watt Schnellladegerät im Lieferumfang, Stereolautsprecher mit Dolby Atmos
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