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Novak Djokovic zieht sich von French Open zurück

Novak Djokovic zieht sich von French Open zurück
Wegen einer Verletzung am rechten Knie tritt Titelverteidiger Novak Djokovic bei den French Open nicht zu seinem Viertelfinal an. Ab Montag führt der Italiener Jannik Sinner die Weltrangliste an.

Tennis

Novak Djokovic zieht sich wegen Verletzung am Knie zurück – Jannik Sinner ist die neue Nummer 1 der Welt

Wegen einer Verletzung am rechten Knie tritt Titelverteidiger Novak Djokovic bei den French Open nicht zu seinem Viertelfinal an. Ab Montag führt der Italiener Jannik Sinner die Weltrangliste an.

Novak Djokovic setzt die French Open nicht fort.

Novak Djokovic setzt die French Open nicht fort.

Bild: Jean-Francois Badias/AP

Er hat in diesem Jahr noch keinen Final erreicht. Nur einmal in den letzten 18 Jahren hat Novak Djokovic vor den French Open nicht mindestens ein Turnier gewonnen, 2018 war das. Dennoch sagte der Titelverteidiger im Vorfeld des Grand-Slam-Turniers: «Für viele mag das arrogant klingen. Aber alles andere als der Turniersieg wäre nicht befriedigend für mich.»

Nun muss sich der Serbe vor dem Viertelfinal gegen den Norweger Caspar Ruud (25, ATP 7) vom Turnier zurückziehen. Eine Verletzung am rechten Knie macht den Verzicht nötig. Damit ist klar: Am Montag löst Jannik Sinner (21) Djokovic an der Spitze der Weltrangliste ab. Der Australian-Open-Sieger ist der erste Italiener an der Spitze des Männertennis.

Ab Montag die Nummer 1 im Männertennis: Jannik Sinner.

Bild: Christophe Ena/AP

Das nahende Ende seiner Regentschaft hatte sich über Monate hinweg abgezeichnet. Begleitet wurde das schwächste Halbjahr in Djokovics Karriere von zahlreichen Nebengeräuschen. Statt Trophäen in die Vitrine zu stellen, baute er sein Umfeld um. Erst trennte er sich von seinen langjährigen Agenten, danach von seinem Erfolgstrainer Goran Ivanisevic und zuletzt auch noch von seinem Fitnesstrainer.

Ivanisevic sagte danach zu CH Media: «Novak hatte genug von mir. Und ich hatte genug von ihm.» Dass er in diesem Jahr schlecht gespielt habe, sei kein Grund zur Panik. Wenn Djokovic im Kopf bereit und motiviert sei, werde er in Paris triumphieren. Nur: Beides scheint nicht der Fall zu sein.

Eine Blessur am rechten Knie zwingt Djokovic zum Rückzug.

Bild: Yoan Valat/EPA

Djokovic als Schatten seiner selbst

Auch in Paris war Djokovic von Anbeginn ein Schatten seiner selbst. Schon in dritten Runde benötigte er 4:29 Stunden, um den Italiener Lorenzo Musetti nach 1:2-Satzrückstand in die Schranken zu weisen. Bis weit nach 03.00 Uhr Ortszeit dauerte die Partie. Noch länger – nämlich 4:39 Stunden – stand er im Achtelfinal gegen den Argentinier Francisco Cerundolo auf dem Platz. Diesmal lag Djokovic mit 1:2 Sätzen und Break im Hintertreffen.

Bis mitten in der Nacht stand Djokovic in der dritten Runde auf dem Platz.

Bild: Jean-Francois Badias/AP

Wie so oft im letzten Jahrzehnt sah Djokovic wie der sichere Verlierer aus. Nicht weil er schlecht spielte, sondern weil er sichtlich angeschlagen war. Zu Beginn des zweiten Satzes musste er sich am rechten Knie behandeln lassen. Schon in den letzten Wochen habe ihm dieses Sorgen bereitet.

Später sagte er: «Wenn ich ehrlich bin, spielte ich mit dem Gedanken, ob ich überhaupt weiterspielen sollte.» Nach dem dritten Satz habe er nach mehr Medikamenten gefragt. Er habe daraufhin «die maximale Dosis» an Schmerzmitteln erhalten. Diese hätten nach einer halben Stunde ihre voll Wirkung entfaltet. «Im fünften Satz hatte ich dann kaum Schmerzen.»

Novak Djokovic plagt sich mit einer Blessur am rechten Knie herum.

Bild: Yoan Valat/EPA

Wimbledon-Rekord und Olympische Spiele im Visier

Dass er sich nun zurückzieht, ist womöglich auch eine Konzession an höhere Ziele, die Djokovic verfolgt. So wichtig ihm ein vierter Sieg in Paris sein mag: Für ihn gibt es in den nächsten Wochen Ziele, die noch wichtiger sind, weil sie eine historische Komponente hätten. In Wimbledon könnte er mit einem achten Erfolg mit Rekordsieger Roger Federer gleichziehen.

Und Anfang August hat der 37-Jährige in Paris wohl letztmals die Chance, bei den Olympischen Spielen Gold im Einzel zu gewinnen. Djokovic würde damit in einen exklusiven Kreis aufsteigen, zu dem bisher nur drei Männer gehören. Nur Andre Agassi und Rafael Nadal haben mindestens ein Mal alle vier Grand-Slam-Turniere und Olympia-Gold im Einzel gewonnen.

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