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Lungenentzündung durch Mykoplasmen: Immer mehr Fälle in ...

Lungenentzündung durch Mykoplasmen Immer mehr Fälle in
Eine Lungenentzündung kann durch verschiedene Erreger ausgelöst werden. Ein bestimmtes Bakterium bereitet Experten derzeit Sorgen. Was ist die Mykoplasmen-Pneumonie und wie erkennst du sie?

Eine Lungenentzündung kann durch verschiedene Erreger ausgelöst werden. Ein bestimmtes Bakterium bereitet Experten derzeit Sorgen. Was ist die Mykoplasmen-Pneumonie und wie erkennst du sie?

Mit dem Herbst beginnt die Erkältungszeit und immer mehr Menschen fangen sich Infekte ein. Eine bestimmte Krankheit bereitet Experten jedoch Sorgen: eine Lungenentzündung, die von sogenannten Mykoplasmen ausgelöst werden. Was macht diese Form der Infektion so gefährlich?

Das Besondere an Mykoplasmen ist, dass das Bakterium keine Zellwand besitzt. Dort würde normalerweise ein Antibiotikum angreifen - somit wirkt das Medikament nicht. Es benötigt spezielle Antibiotika, um die Bakterien loszuwerden. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer atypischen Pneumonie, auch weil Lungenentzündungen durch Mykoplasmen bislang nur selten aufgetreten sind.

Atypische Lungenentzündung: Immer mehr Erkrankungen durch Mykoplasmen

Das Clinical Virology Network, das deutschlandweit Daten über Infektionskrankheiten sammelt, verzeichnet seit einiger Zeit einen deutlichen Anstieg. Die "Mycoplasma pneumoniae" zählten im August erneut zu den aktivsten Erregern. Das bestätigt auch der Biologe Roger Dumke, Leiter des Konsiliarlabors des Robert-Koch-Instituts für Mykoplasmen am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie am Uniklinikum Dresden. "Es gibt in jüngster Zeit tatsächlich einen massiven Anstieg von Mykoplasmen-Pneumonien, der so noch nicht beobachtet wurde“, sagt Dumke im Gespräch mit der Apotheken Umschau.

Zum Video "Verschleppte Lungenentzündung: Welche Erkennungszeichen entscheidend sind"

Das Tückische an der Krankheit sind die Symptome. Während Betroffene bei einer typischen Lungenentzündung nach kurzer Zeit unter hohem Fieber, Schüttelfrost und starken Husten leiden, zeigt sich die Infektion mit Mykoplasmen eher schleichend. Die ersten Symptome der atypischen Lungenentzündung sind folgende:

  • trockener Husten, Reizhusten
  • Schnupfen
  • Kopfschmerzen
  • leichtes bis mäßiges Fieber
  • "Knistern" beim Ein- und Ausatmen

Da diese Anzeichen auch durch andere Krankheiten ausgelöst werden können, wird die Mykoplasmen-Pneumonie oft nicht sofort erkannt. Gewissheit bringt erst eine Laboruntersuchung, für die ein Abstrich im Rachen genommen wird. "Es gibt aber auch einige Kinder, die tragen Mykoplasmen im Rachenraum mit sich herum, ohne dass diese Beschwerden oder krank machen. Das erschwert die Diagnose natürlich noch weiter", sagt Nicole Töpfner, Kinderärztin und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), der Apotheken Umschau.

Mykoplasmen-Pneumonie betrifft vor allem Kinder - was ist die Ursache?

Auch bei mildem Verlauf kann sich die Krankheit mehrere Wochen hinziehen, wenn die Betroffenen nicht behandelt werden. Für ältere Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Mykoplasmen-Pneumonie sogar richtig gefährlich werden. Ein Großteil der Infektionsfälle trifft laut Experten jedoch Kinder und Jugendliche. Für Eltern gilt daher: Wenn ein Kind länger als ein paar Tage Fieber hat oder einen Husten mit sich herumschleppt, sollte es zum Arzt. Bei der Behandlung mit den richtigen Antibiotika stellt sich schon nach einer Woche merkliche Besserung ein.

Die plötzliche Infektionswelle durch Mykoplasmen ist auch Wissenschaftlern ins Auge gestochen. In einem Artikel der Fachzeitschrift "The Lancet" schreiben Forschende aus Frankreich und der Schweiz von einer Häufung der Krankheit seit 2023. Vergleichbare Infektionskrankheiten kehrten nach Ende der Corona-Maßnahmen deutlich schneller zurück. Mögliche Gründe dafür sind die lange Inkubationszeit (Symptome treten erst bis zu 3 Wochen nach Infektion auf) und die niedrige Übertragungsrate. 

Nun befürchten die Fachleute, dass durch die lange Abwesenheit der Mykoplasmen-Infektion, die Herdenimmunität abgenommen hat. So kann der fehlende Kontakt mit dem Bakterium in den letzten Jahren zu schwereren Krankheitsverläufen führen. Die Infektion könnte sich zudem außerhalb der Lunge ausbreiten. Verschiedene Netzwerke wie das Clinical Virology Network oder die European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases wollen das Auftreten der Krankheit daher weiter überwachen. So sollen Krankheitswellen frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. In Deutschland zählt die Mykoplasmen-Pneumonie bislang in 15 von 16 Bundesländern nicht zu den meldepflichtigen Krankheiten.

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