Müdes Milan, doch Rafael Leao zieht Lecce den Stecker
Nach dem Einzug ins Champions-League-Halbfinale, in dem es im Mai zum Stadtderby gegen Inter kommen wird, war bei Milan etwas die Luft raus. Dennoch gewannen die Rossoneri am Ende gegen Aufsteiger Lecce - und das war einem Mann zu verdanken.
Mit Köpfchen und mit Präzision nach einem typischen Antritt: Milan-Doppelpacker Rafael Leao.
Wer konnte es Milan verdenken? Nach dem lautstark gefeierten Einzug ins Halbfinale der Königsklasse durch ein 1:1 im Rückspiel bei der SSC Neapel trat das Team von Trainer Stefano Pioli irgendwie müde und antriebslos auf.
Beim Duell mit Aufsteiger US Lecce, der noch um den Klassenerhalt ringt, hatten Akteure wie Rafael Leao oder Brahim Diaz kaum Ideen. Auch der im Sturm aufgebotene Rebic, der den mit Wadenproblemen geschonten Giroud vertrat, ordnete sich der Lethargie unter.
Rafael Leao zum ErstenDie Folge waren recht ereignislose erste 45 Minuten im Giuseppe-Meazza-Stadion, auch weil die Gäste aus Apulien selbst wenig Esprit versprühten. Ein zunächst gegen Lecce verhängter Elfmeter nach vermeintlichem Foul an Theo (14. Minute) inklusive anschließender VAR-Überprüfung und -Revidierung war der einzige Aufreger.
Am Ende erspielten sich beide Klubs nur jeweils eine richtig gute Chance - und dabei hatte der Außenseiter Pech. Denn Banda verpasste mit seinem Kopfball an den Pfosten aus nächster Nähe das mögliche 1:0 für seine Farben (19.), während auf der anderen Seite Rafael Leao nach einer Flanke von Tonali in der Luft stand und eiskalt per Kopf zur Führung vollstreckte (40.).
Rafael Leao zum ZweitenMit der knappen Führung im Rücken und müden Beinen schalteten die Lombarden in der Folge erst recht in den Verwaltungsmodus - und ließen Lecce so am Leben. Der Aufsteiger konnte die wenigen Möglichkeiten aber nicht nutzen: Junior Messias rettete für Mailand einmal kurz vor der Torlinie (45.+2), Strefezza prüfte den aufmerksamen Maignan im Kasten (70.) - und auch Banda kam am starken Schlussmann Milans nicht vorbei (74.).
Ehe es dann in der Schlussphase noch hätte dramatisch werden können, machte Rafael Leao den Deckel drauf. Angespielt in der eigenen Hälfte rannte der Portugiese in typischer Manier los, dribbelte sich links in den Strafraum, ließ die beiden Gegenspieler Baschirotto sowie Hjulmand wie Statisten aussehen und traf halb im Fallen mithilfe des rechten Innenpfostens zum alles entscheidenden 2:0.
Damit untermauerte Milan die eigenen Ansprüche Richtung erneuter Champions-League-Qualifikation - und freut sich am kommenden Samstag (18 Uhr) auf das Gastspiel bei der Roma, die aktuell den begehrten Rang 4 noch innehat. Das dürfte ein spannendes Match werden.