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Markus Ritter offiziell als Bundesratskandidat nominiert

Markus Ritter offiziell als Bundesratskandidat nominiert
Die St. Galler Kantonalpartei schickt den Bauernpräsidenten und Mitte-Nationalrat ins Rennen um den Bundesratssitz.
  • Mitte-Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter ist offiziell als Bundesratskandidat nominiert worden.
  • Das hat die St. Galler Mitte-Partei bekannt gegeben.
  • Bereits am Samstag hatte Ritter gegenüber SRF sein Interesse am Amt bekundet.

«Verantwortung zu übernehmen, war immer meine Hauptmotivation», sagte Markus Ritter bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur vor den Medien.

Das Verteidigungsdepartement habe viele Aufgaben vor sich und brauche jetzt eine starke Hand, so Ritter weiter. Er wolle sich dort gerne einsetzen, falls er denn dafür infrage komme.

Wenn ich gewählt werde, werde ich Vollgas geben.
Markus Ritter Mitte-Nationalrat und Bauernpräsident

Es gelte, mit Hochdruck den Pendenzenberg im VBS abzubauen. Gerade in diesen Zeiten der Unsicherheit, brauche die Schweiz eine starke, leistungsfähige Armee. Dafür würde er sich mit Freude und viel Engagement einsetzen. «Ich nehme die Nomination gerne an und stehe für die Wahl in den Bundesrat zur Verfügung», sagte Ritter. Noch-VBS-Chefin Viola Amherd tritt per Ende März zurück.

Mehr Landwirtschaft und St. Gallen in Bern?

Franziska Steiner-Kaufmann, Mitte-Präsidentin des Kantons St. Gallen, hatte die Medienkonferenz im historischen Saal des St. Galler Bahnhofgebäudes mit den Worten eröffnet: «Unsere Partei will Verantwortung für unser Land übernehmen.» Darum wolle sie Nationalrat Markus Ritter ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd schicken.

Amherd-Nachfolge: Wer noch im Rennen ist und wer nicht

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    Markus Ritter Der 57-jährige Präsident des Bauernverbandes würde gerne Bundesrat werden. Die St. Galler Mitte-Partei hat ihn offiziell nominiert. Er ist der erste Kandidat der Mitte-Partei, der öffentlich bestätigt, kandidieren zu wollen. Er sitzt seit 2011 für den Kanton St. Gallen im Nationalrat. KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
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    Christophe Darbellay Der Walliser Staatsrat denkt «ernsthaft» über eine Kandidatur nach, wie er gegenüber der Zeitung «Nouvelliste» sagte. Der 53-Jährige war von 2006 bis 2016 Präsident der damaligen CVP und gehörte auch dem Nationalrat an. KEYSTONE/Cyril Zingaro
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    Andrea Gmür-Schönenberger Die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger macht sich ebenfalls Gedanken über eine mögliche Kandidatur, wie sie mitteilte. Keystone/GAETAN BALLY
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    Philipp Kutter Auch der Zürcher Mitte-Nationalrat Philipp Kutter überlegt sich eine Kandidatur, wie er gegenüber der «Sonntags-Zeitung» bekannt gab. Keystone/ ANTHONY ANEX
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    Elisabeth Schneider-Schneiter Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneider will noch abwarten mit einem Entscheid, wie sie der «Schweiz am Wochenende» sagte. KEYSTONE/Anthony Anex
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    Michaela Tschuor Im Kanton Luzern wird die amtierende Regierungsrätin als mögliche Kandidatin gehandelt. Sie will sich zeitnah entscheiden. KEYSTONE/Urs Flueeler
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    Die folgenden Politikerinnen und Politiker haben bereits erklärt, dass sie sich nicht für eine Kandidatur zur Verfügung stellen ... KEYSTONE/Gaetan Bally
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    Gerhard Pfister Mitte-Präsident Gerhard Pfister verzichtet. Das Amt passe nicht zu ihm, sagte er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Keystone/PETER SCHNEIDER
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    Thomas Rechsteiner Auch der Nationalrat aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden hat sich gegen eine Kandidatur entschieden. Eine Nachfolgelösung für seine berufliche Tätigkeit zu finden, sei innert kurzer Zeit nicht möglich, begründete Rechsteiner die Absage. KEYSTONE/Alessandro della Valle
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    Karin Kayser-Frutschi Die Nidwaldner Regierungsrätin prüfte eine Bundesratskandidatur, sagte schliesslich aber ab. Ihre Aufgaben im Kanton Nidwalden und ihr Amt als Co-Präsidentin der Konferenz kantonaler Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) seien ihr wichtig. KEYSTONE/Alessandro della Valle
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    Reto Nause Ähnlich wie bei Ritter ist es bei Nationalrat Reto Nause: «Viele sagten mir, ich solle für den Bundesrat kandidieren.» Gegenüber dem «Blick» hielt er jedoch fest, für ihn sei klar, er wolle lieber auf den ebenfalls abtretenden Parteipräsidenten Gerhard Pfister folgen. «Ich habe mich geistig auf eine Kandidatur als Mitte-Präsident eingestimmt.» Keystone/PETER KLAUNZER
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    Philipp Matthias Bregy Der Oberwalliser Nationalrat und Mitte-Fraktionschef will wegen seiner Familie nicht kandidieren, wie er im Gespräch mit der «NZZ am Sonntag» sagte. Keystone/PETER KLAUNZER
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    Isabelle Chassot Die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot kennt das Regieren aus ihrem Heimatkanton. Bundesrätin wolle sie aber nicht werden, sagte sie dem Westschweizer Fernsehen RTS. Keystone/PETER KLAUNZER
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    Benedikt Würth Auch der St. Galler Mitte-Ständerat Benedikt Würth hat sich gegen eine Bundesratskandidatur ausgesprochen. Benedikt Würth.
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    Martin Candinas Er verspüre das nötige «innere Feuer nicht», sagte Martin Candinas – und verzichtet auf eine Kandidatur. KEYSTONE/Walter Bieri
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    Stefan Engler Der Bündner Ständerat Stefan Engler ist seit 2011 Ständerat und derzeit erster Vizepräsident der kleinen Kammer – im kommenden Jahr wird er voraussichtlich Ständeratspräsident. Es ist aussichtsreicher, im Dezember als Präsident des Ständerats gewählt zu werden», zitierte ihn die «Südostschweiz». Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE
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    Lukas Engelberger Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) will nicht für einen Sitz im Bundesrat kandidieren. Er will Regierungsrat in Basel bleiben, wie der 49-Jährige auf Anfrage von SRF sagte. Keystone/Alessandro della Valle
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    Heidi Z'graggen Ihr Einsatz und ihre volle Kraft gälten den Anliegen des Kantons Uri, der Berggebiete und der gesamten Schweiz. Die Urner Ständerätin Heidi Z'graggen verzichtet auf eine Bundesratskandidatur. Keystone/URS FLUEELER
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    Pirmin Bischof Der Solothurner Ständerat gehört der Findungskommission für die Amherd-Nachfolge an und steht deshalb für eine Kandidatur nicht zur Verfügung. Gleiches gilt für die Ständeräte Charles Juillard (JU), Marianne Binder-Keller (AG) sowie die Nationalräte Nicolò Paganini (SG) und Regina Durrer (NW). Keystone/Gaetan Bally
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    Markus Dieth Der Aargauer Regierungsrat verzichtet auf eine Kandidatur. Er sei sehr gerne Regierungsrat und schätze den direkten Kontakt mit der Bevölkerung, so Dieth. KEYSTONE/Anthony Anex
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    Walter Thurnherr Der frühere Bundeskanzler will ebenfalls nicht kandidierten, wie er gegenüber der «Aargauer Zeitung» erklärt hat. KEYSTONE/Peter Schneider

Ritter bringe alles mit, was ein Bundesrat brauche: Erfahrung in der Politik, eine schnelle Auffassungsgabe, um die wichtigen Probleme richtig zu verstehen, Führungsstärke und eine gute Kommunikation, so Steiner-Kaufmann. «Bei dieser Kandidatur geht es nicht um mehr Landwirtschaft und mehr St. Gallen im Bern.» Es gehe darum, die fähigsten Leute in den Bundesrat zu bringen.

Die Chancen für Markus Ritter? – durchaus intakt

Mann lächelnd am offenen Fensterbrett eines Holzhauses.
Nachfolger von Bunderätin Viola Amherd? Mitte-Nationalrat Ritter lehnt sich zum Fenster hinaus – und das sagen die übrigen Parteien im Kanton St. Gallen dazu. Keystone/GIAN EHRENZELLER

Die Grünen äussern sich kritisch gegenüber dem Kandidaten der St. Galler Mitte für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd. Präsident der St. Galler Kantonalpartei, Daniel Bosshard sagt: «Markus Ritter ist sehr konservativ geprägt. Er wäre ein Landwirtschaftsvertreter zu viel im Bundesrat.» Vorbehalte gibt es auch von den St. Galler Sozialdemokraten. Mit dem Bauernpräsidenten habe man schon im Kanton Differenzen, sagt SP-Parteipräsidentin Andrea Scheck. Man warte ab, ob sich nicht vielleicht doch noch eine progressivere Kandidatur stelle.

Anders sieht das SVP-Parteipräsident Walter Gartmann: «Ritter ist ein Top-Mann und für die Ostschweiz ein Glücksfall.» Er sei fleissig und habe klare Führungsqualitäten. Auch wenn sich die FDP zurückhaltend gibt, sagt Parteipräsident Raphael Frei: «Es würde uns freuen, neben Karin Keller-Sutter einen zweite St. Galler Vertretung im Bundesrat zu wissen.»

Angesprochen auf eine allfällige Doppelvertretung des Kantons St. Gallen im Bundesrat, meint SVP-Präsident Walter Gartmann: «Die Zürcher hatten auch schon zwei Vertreter. Wir müssen uns nicht immer so verstecken. Wichtig ist, dass die Ostschweiz im Bundesrat noch stärker vertreten ist.»

Und hat Markus Ritter Chancen gewählt zu werden? Auf diese Frage geben sich die Parteipräsidien der St. Galler Kantonalparteien verhalten optimistisch. Man wisse nicht, wer alles noch sein Interesse anmelde, so der Tenor. Auf Nachfragen heisst es aber, just wegen der vielen Absagen von markanten Mitte-Persönlichkeiten seien die Chancen - trotz parteilicher Vorbehalte - für Markus Ritter durchaus intakt.

«Ich war gerne im Militär. Die Technik, die Zusammenarbeit, das alles hat mir grosse Freude gemacht», erzählt Markus Ritter auf Anfrage. Armee und Landesverteidigung hätten ihm immer sehr viel bedeutet. Selbst sei er aber nie einen militärischen Karriereweg gegangen – aus beruflichen Gründen. Als Jungbauer im elterlichen Betrieb habe er seine Kräfte für die Landwirtschaft bündeln müssen.

Nein, ich hatte das nie im Sinn.
Markus Ritter Mitte-Nationalrat und Bauernpräsident

«Wenn ich gewählt werde, werde ich Vollgas geben», so Ritter und es werde im VBS vorwärtsgehen. Er setze auf klare Führung und auf eine starke Teamarbeit und verweist dabei auch auf seine Arbeit in der Partei und als Mitte-Nationalrat, bei der es ihm immer um Mehrheiten und um den Erfolg des Ganzen gegangen sei.

Er habe 20 Persönlichkeiten aus der Mitte gesehen, die das Bundesratsamt hätten übernehmen können. Dann aber seien die Absagen gekommen, eine nach der anderen. Nach jener von Nationalrat Martin Candinas habe er sich verpflichtet gefühlt und gesagt, nun brauche es jemanden, der hin stehe für die Armee, für die Landesverteidigung und das VBS. Und Markus Ritter fügte an: «Nein, ich hatte das nie im Sinn.»

Wer übernimmt das Präsidium des Bauernverbands?

Der Schweizer Bauernverband hat in seiner Medienmitteilung vom Dienstag sein Vorgehen für die Nachfolge des Präsidiums bekannt gegeben. Sollte Markus Ritter in den Bundesrat gewählt werden, würde der Zeitplan der Nachfolge beschleunigt und die erste Vizepräsidentin Anne Challandes würde bis zur Wahl das Amt vorübergehend übernehmen.

Markus Ritter ist seit 2011 im Nationalrat und seit 2012 Präsident des Schweizer Bauernverbands. Der 57-Jährige gilt als einflussreicher Politiker.

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