Slalom in Madonna di Campiglio - Spektakuläres Ende im Nachtspektakel

– Spektakuläres Ende im Nachtspektakel

Sebastian Foss-Solevaag triumphiert im Nachtslalom, weil Clément Noël kurz vor dem Ziel stürzt. Für Aufsehen sorgt Loïc Meillard (6.) mit einem fulminanten zweiten Lauf.

Publiziert: 22.12.2021, 17:42

Da sitzt er nun also, wartet und lächelt zwischendurch in die TV-Kamera. Einer nach dem anderen Fahrer scheitert an der Zeit von Loïc Meillard, der es als 29. gerade noch in den zweiten Durchgang geschafft hat. Am Ende wird er mit Laufbestzeit Sechster. Und wieder einmal lässt sich festhalten: Was wäre nur, würden ihm einmal zwei solche Läufe gelingen.

Meillard spricht anschliessend von der richtigen Einstellung, mit welcher er die Reprise in Angriff genommen habe. «Ich habe attackiert, versuchte es zu geniessen.» Der Neuenburger musste zuletzt mit den Rängen 13 und 21 in den beiden Riesenslaloms von Alta Badia eine Enttäuschung einstecken, überhaupt läuft es bei ihm in dieser Saison noch nicht wie erhofft.«Letztes Wochenende war ich im Tief», hält er fest. «Deshalb ist dieser Lauf gut für den Kopf, er gibt Vertrauen.»

Und die anderen Schweizer? Nun, die tun sich auf der Canalone Miramonti schwer. Neben Meillard schaffen es nur Luca Aerni (17.) und Ramon Zenhäusern (18.) in den zweiten Lauf. Daniel Yule, immerhin zweifacher Sieger auf dieser Piste und nach einem schwierigen letzten Winter mit Aufwärtstendenzen – beim ersten Slalom der Saison wurde er Vierter – verpasst den zweiten Durchgang.

Nun folgt für die Techniker eine kurze Pause, weiter geht es am 6. Januar in Zagreb. Darüber froh sein dürfte vor allem Zenhäusern. In der Saisonvorbereitung erlitt der drittstärkste Slalomfahrer des letzten Winters eine Schulterverletzung, die ihm auch mental zu schaffen macht. «Seit diesem Trainingssturz werde ich von meinem Unterbewusstsein eingebremst. Ich getraue mich nicht mehr, kompromisslos anzugreifen», sagte er unlängst gegenüber dem «Blick». Nun leidet der Walliser zu allem Übel auch noch an starken Rückenschmerzen.

Apropos Weihnachten: Ein vorzeitiges Geschenk erhält Sebastian Foss-Solevaag. Der Norweger schaut im Ziel zu, wie Clément Noël den Hang wie auf Schienen meistert, der Vorsprung des Franzosen stetig zunimmt. Was soll da noch schief gehen? Alles! Ausgerechnet beim zweitletzten Tor rutscht Noël, der den Auftakt in Val-d-Isère fulminant gewonnen hatte, aus. So erbt Foss-Solevaag den Sieg in Madonna di Campiglio, mit ihm aufs Podest steigen Alexis Pinturault und Kristoffer Jakobsen.

Letzterer übrigens könnte zum Überraschungsmann in diesem Winter avancieren. Der Schwede wurde schon in Val-d’Isère Zweiter, es handelte sich um seinen ersten Podestplatz überhaupt im Weltcup. Nun ist er in der Disziplinenwertung gleichauf mit Foss-Solevaag an der Spitze.

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