Löwen-Suche in Berlin: Der Berliner Zoo sagt, was mit der ...
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Die Nachrichten am Donnerstagmorgen sorgten für ziemlich viel Panik in Berlin und Brandenburg: Eine frei laufende Löwin ist in Kleinmachnow gesichtet worden. Der Warnbereich wurde auf den Süden Berlins ausgeweitet. Laut ersten Vermutungen ist die Löwin aus einem privaten Gehege entflohen. Aus welchem, ist unbekannt. Sicher ist: Weder der Berliner Zoo noch der Tierpark vermissen eine Raubkatze.
Die frei laufende Löwin wirft so einige Fragen auf – die wohl wichtigste: Ist es überhaupt eine Löwin? Das einzig bekannte Video lässt Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin, immerhin nicht ausschließen, dass es sich um eine Löwin handele. Und wie reagiert man, wenn man auf das Tier trifft? Im Gespräch mit der Berliner Zeitung sagt Kern, dass ein richtiges Verhalten im Falle einer Begegnung mit dem Tier von vielen Faktoren abhängig sei. „Das angemessene Verhalten richtet sich unter anderem danach, woher das Tier stammt, wie es sozialisiert ist und in welcher Situation das Zusammentreffen von Mensch und Tier stattfindet.“ Alles andere als einfach also.
Berliner Zooleiter: Bei Begegnung mit Löwin Ruhe bewahrenKompliziert ist auch, welcher Sicherheitsabstand unbedingt einzuhalten sei. Quellen sprechen von mindestens 200 Metern, aus Kerns Sicht sollte der Abstand auf jeden Fall 40 bis 50 Meter betragen. Anders als bei dieser relativ entspannten Situation sehe es aus, wenn man sich mit dem Wildtier in einem begrenzten Raum befindet, wie etwa einem Schuppen, Stall oder einem kleinen Garten. Dann solle schnellstens das Weite gesucht, alle Tore oder Türen geschlossen werden. In beiden Fällen solle umgehend die Polizei alarmiert werden. Und vor allem: „Alles in Ruhe, nie das Tier bedrängen oder versuchen, es einzufangen.“
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Wie die Raubkatze bestmöglich zu fangen ist, sei mangels aussagekräftiger Informationen kaum zu sagen, so Kern. Grundsätzlich gäbe es theoretisch drei Optionen, wie sie gefangen werden könnte: mit einer großen Lebendfalle, einer Narkose mittels eines entsprechenden Gewehrs oder der schärfsten Maßnahme – einem Abschuss.
Löwin ist in Berliner Zoos willkommenAn Überlebensfähigkeiten sollte es der Löwin nicht mangeln. „Laut Einschätzungen der Expert:innen aus Zoo und Tierpark würde eine Löwin in den Sommermonaten durchaus in einem heimischen Waldstück zurechtkommen“, erklärt Kern. Man könne davon ausgehen, dass sie sich ins Unterholz zurückziehen und den Kontakt mit Menschen meiden würde.
Dennoch stehen der Raubkatze die Tore des Berliner Zoos offen, wenn sie denn lebend eingefangen werden sollte: Der Zoologische Leiter sagte, dass eine „mögliche vorübergehende Unterbringung des Tieres in einer der beiden Einrichtungen denkbar wäre, sofern dies von den Behörden gewünscht wird“. Ob die drei Berliner Löwen Elsa, Hanna und Mateo ihr Gehege bald mit einer neuen Artgenossin teilen müssen, steht also noch offen.
Die Berliner Zeitung hat schriftlich mit Christian Kern kommuniziert. Er legt Wert auf das Genderzeichen.