Lützerath: Die Räumung des besetzten Ortes hat begonnen
Mit Hundertschaften versucht die deutsche Polizei seit Mittwochmorgen, die Besetzung des Ortes zu beenden, der dem Kohlebergbau weichen muss. Sie trifft auf Menschen, denen es sehr ernst ist. Nicht nur eine gewaltbereite Minderheit will solange Widerstand leisten wie möglich.
«Aua, ich kriege keine Luft.» – «Ist doch keiner auf dir drauf», entgegnet einer der Polizisten trocken, die einen wild zappelnden Mittzwanziger auf dem Boden festhalten. Mit Händen und Füssen hat er sich zuvor gegen seine Festnahme gewehrt. Ob der junge Mann den durch Polizeigewalt ums Leben gekommenen Afroamerikaner George Floyd nur medienwirksam zitiert oder tatsächlich Atemprobleme hat, lässt sich im Gewimmel aus Polizisten und Journalisten schwer sagen. Die behaupteten Beschwerden können aber nur kurz gewährt haben. Schnell drehen ihn die Polizisten auf den Rücken, ehe sie ihn wegtragen.