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Russische Luftwaffenbasis auf der Krim – Gewaltige Explosionen, zerstörte Flugzeuge und viele Fragen

Russische Luftwaffenbasis auf der Krim  Gewaltige Explosionen zerstörte Flugzeuge und viele Fragen
Nach den Detonationen auf der Krim spricht Kiew über angebliche Schäden bei den Russen. Wer aber sind die Urheber? Die «New York Times» zitiert einen ukrainischen Offizier.
Gewaltige Explosionen, zerstörte Flugzeuge und viele Fragen Nach den Detonationen auf der Krim spricht Kiew über angebliche Schäden bei den Russen. Wer aber sind die Urheber? Die «New York Times» zitiert einen ukrainischen Offizier.
Publiziert heute um 07:34 UhrAktualisiert vor 6 Stunden
Ursache ist unklar: Am Strand von Saky steigt nach einer Detonation Rauch auf. 

Ursache ist unklar: Am Strand von Saky steigt nach einer Detonation Rauch auf. 

Foto: Uncredited/Anonymous/AP/dpa

Gewaltige Explosionen haben am Dienstag eine wichtige russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim erschüttert. In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die Detonationen und grosse Rauchwolken direkt in der Nähe von Badestränden am Schwarzen Meer zeigen. Sie sollen bei dem Dorf Nowofjodorowka unweit des Seebades Jewpatorija aufgenommen worden sein. Allerdings sind diese Bilder nicht verifizierbar. Ein Mensch sei getötet worden, teilte Krim-Chef Sergej Aksjonow nach Angaben russischer Agenturen mit. Neun weitere Menschen, darunter zwei Kinder, wurden nach örtlichen Angaben verletzt.

Laut ukrainischen Angaben vom Mittwoch sind mindestens zehn Flugzeuge zerstört worden. «Nach der Explosion, die wir gesehen haben, ist klar, dass das Kontingent der Luftwaffe getroffen wurde», sagte der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenstabs, Juri Ihnat, im Fernsehen. Laut Ihnat sind dort Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 stationiert.

Die Ursache der Explosionen auf dem Stützpunkt Saki war zunächst unklar. Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, es könne nichts zur Ursache sagen. Beobachter vermuteten einen Sabotageakt, da die ukrainischen Truppen auf dem Festland mehr als 200 Kilometer entfernt sind. Dem bisherigen Kenntnisstand zufolge verfügt die ukrainische Armee über keine Raketen dieser Reichweite, auch nicht durch die Waffenlieferungen aus dem Ausland (Lesen Sie zum Thema auch: Die US-Raketenwerfer Himars: Jetzt hat die Ukraine ihre Superwaffe – reicht das zum grossen Gegenschlag?).

Gewaltige Explosionen haben eine wichtige russische Luftwaffenbasis auf der Halbinsel Krim erschüttert. Die Ursache der Explosionen war zunächst unklar.

Telegram, AP

Ein Bericht der «New York Times» sprach aber unter Berufung auf eine ukrainische Militärquelle von einem Angriff. Dabei sei eine von der Ukraine selbst entwickelte Waffe eingesetzt worden, zitierte die Zeitung einen ranghohen ukrainischen Militär. «Das war ein Luftwaffenstützpunkt, von dem regelmässig Flugzeuge zu Angriffen auf unsere Kräfte an der südlichen Front gestartet sind», sagte der Offizier den Angaben nach. Bei der Attacke hätten auch örtliche Partisanen, die loyal zur Ukraine stehen, eine Rolle gespielt.

Ein massiver Angriff auf russische Militäreinrichtungen auf der Krim wäre für die Ukraine der zweite symbolträchtige Erfolg. Mitte April war der Kreuzer «Moskwa» versenkt worden, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Russland sieht die Krim als ihr Staatsgebiet an und hat mehrfach mit Vergeltung gedroht, falls die Ukraine die Halbinsel angreifen sollte (Lesen Sie zu einer möglichen Wende im Süden der Ukraine: «Erstmals kann Kiew den Kriegsverlauf bestimmen»).

«Das ist erst der Anfang»

Touristen verliessen das Gebiet fluchtartig; Videos zeigten angebliche Staus vor der Brücke von Kertsch Richtung Russland. Eine Quelle im russischen Verteidigungsministerium nannte einen Verstoss gegen Brandschutzregeln als wahrscheinlichste Ursache für die Explosionen. «Es gibt keine Anzeichen, Beweise oder gar Fakten, dass die Munition vorsätzlich zur Explosion gebracht wurde.» Flugzeuge wurden den Moskauer Angaben nach nicht beschädigt. Erste, noch nicht verifizierte Videos legten aber nahe, dass auch Kampfflugzeuge zerstört wurden.

«Das ist erst der Anfang», schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Die Krim habe eine Zukunft als Reiseparadies ohne russische Besatzung vor sich. Der 9. August sei der Internationale Tag der indigenen Völker, erklärte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Dazu zählten in der Ukraine die Krimtataren, Karaimen und die Krimtschaken. «Die heutigen Explosionen in Nowofjodorowka sind ein weiterer Beleg dafür, wem die Krim gehört.» International wird die Halbinsel mit ihren mehr als zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern weiter als ukrainisches Territorium angesehen.

«Dieser Krieg hat mit der Krim begonnen und muss mit ihrer Befreiung enden»

Bei seiner täglichen Videoansprache bezog sich auch der der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski auf Nachrichten über Explosionen auf einer russischen Militärbasis auf der Krim. Er versprach seinen Landsleuten erneut eine Befreiung der Halbinsel. «Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben», sagte er am Dienstag.

Mit der Annexion 2014 habe Russland die Krim in einen der gefährlichsten Orte verwandelt. «Die Schwarzmeerregion kann nicht sicher sein, solange die Krim besetzt ist», sagte Selenskyj. «Dieser russische Krieg gegen die Ukraine, gegen das ganze freie Europa, hat mit der Krim begonnen und muss mit der Krim enden, mit ihrer Befreiung.»

SDA/fal

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