Aufregerthemen Schliessen

Leichtathletik-EM: Kambundji, Ehammer und Joseph holen Medaillen

LeichtathletikEM Kambundji Ehammer und Joseph holen Medaillen
Hürdensprinterin Kambundji brilliert mit einem Schweizer Rekord. Simon Ehammer holt im Weitsprung mit einem Satz auf 8,31 Meter ebenso die Bronzemedaille wie Jason Joseph über 110 m Hürden und Dominic Lobalu über 5000 m.

Hürdensprinterin Kambundji brilliert mit einem Schweizer Rekord. Simon Ehammer holt im Weitsprung mit einem Satz auf 8,31 Meter ebenso die Bronzemedaille wie Jason Joseph über 110 m Hürden und Dominic Lobalu über 5000 m.

Silbermedaille und Schweizer Rekord: Hürdensprinterin Ditaji Kambundji strahlt in Rom.

Silbermedaille und Schweizer Rekord: Hürdensprinterin Ditaji Kambundji strahlt in Rom.

Manon Cruz / REUTERS

(sda) Was für ein Samstag an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom: Die Schweiz holt an einem Abend vier Medaillen. Die Hürdensprinter Ditaji Kambundji und Jason Joseph liefern mit Silber respektive Bronze ab. Zudem holt Simon Ehammer im Weitsprung Bronze, auch Dominic Lobalu wird über 5000 m Dritter.

Bei Ditaji Kambundji war es eine Medaille mit Ansage. Anfang Mai lief die 22-jährige Bernerin beim Sieg über 100 m Hürden am Diamond-League-Meeting in Doha 12,49 Sekunden. Mit dieser Zeit so früh in der Saison deutete sie an, dass ihr der nächste Schritt gelungen ist. Vor den EM war keine Europäerin schneller.

Mit der Favoritenrolle ging Ditaji Kambundji souverän um. Im Final verbesserte sie den im vergangenen August in Bern aufgestellten Schweizer Rekord um sieben Hundertstel auf 12,40 Sekunden. Diese Zeit war gleichbedeutend mit einem europäischen U23-Rekord. Die Französin Cyréna Samba-Mayela lief jedoch in einer eigenen Klasse, siegte mit 12,31 Sekunden.

Ditaji Kambundji sicherte sich ihre zweite EM-Medaille nach Bronze vor zwei Jahren in München. Damals wurde Jason Joseph über 110 m Hürden Vierter. In Rom sah es lange danach aus, als würde der 24-jährige Basler erneut leer ausgehen. Auf den letzten Metern schaffte er jedoch noch den Sprung aufs Podest. Mit 13,43 Sekunden verwies er den Franzosen Raphaël Mohamed um zwei Hundertstel auf den 4. Platz.

Joseph absolvierte vor den EM bloss ein Rennen auf seiner Paradestrecke, weil ihm muskuläre Probleme zu schaffen machten. Von daher ist Bronze ein Erfolg, auch wenn er deutlich schneller laufen kann – sein Schweizer Rekord beträgt 13,07 Sekunden. Gold sicherte sich der Italiener Lorenzo Ndele Simonelli (13,05) vor dem Spanier Enrique Llopis (13,16).

Ehammer mit der nächsten Medaille an einem Grossanlass

Simon Ehammer gewinnt im Weitsprung die Bronzemedaille. Trotz starken 8,31 m liegt nicht mehr drin.

Ehammer war nach einem ersten Sprung auf 7,96 m stark unter Druck geraten. Denn der Grieche Miltiadis Tentoglou, der schon alles gewonnen hat, was man gewinnen kann, eröffnete gleich mit der Jahres-Weltbestleistung von 8,42 m. Und Italiens 19-jähriger Junior Mattia Furlani meldete die Ambitionen mit 8,38 m an. Der Grieche erhöhte später noch auf 8,65 m – er schaffte diese Weite zweimal.

Ehammer zeigte im dritten Umgang mit 8,31 m den viertbesten Sprung seiner Karriere. Der 24-Jährige fügte so seinem Palmarès eine weitere Medaille hinzu: Das Jahr 2024 hatte er mit Siebenkampf-Gold an den Hallen-WM in Glasgow eröffnet. Im Jahr 2022 hatte Ehammer mit Hallen-WM-Silber im Siebenkampf, WM-Bronze im Weitsprung und EM-Silber im Zehnkampf den Durchbruch geschafft.

Ehammer hatte im Rom für den Final einen Schweizer Rekord angekündigt. Die 8,45 m aus dem Jahr 2022, erzielt im Rahmen des Zehnkampfes in Götzis, fielen aber nicht. Technisch sprang der Ostschweizer nicht immer perfekt. In der Qualifikation am Freitag war er noch bei 8,41 m gelandet.

Simon Ehammer fliegt wieder so weit, dass es für eine Medaille reicht.

Jean-Christophe Bott / KEYSTONE

Lobalu holt bei seinem Debüt für die Schweiz Bronze

Seit Mitte Mai darf der im Südsudan geborene Dominic Lobalu für die Schweiz starten. An den EM in Rom holt er nun über 5000 m als Dritter gleich eine Medaille.

Lobalu schrieb eine sehr schöne Geschichte. Als er neun Jahre alt ist, werden seine Eltern bei einem Überfall erschossen. Er muss nach Kenia fliehen, wo er aufwächst. Ab 2016 darf er für das «Athlet Refugee Team» starten. Jedoch setzt er sich 2019 nach einem Wettkampf in Genf ab und beantragt Asyl in der Schweiz.

Beim LC Brühl St. Gallen entwickelt er sich unter Trainer Markus Hagmann zu einem Topläufer. Swiss Athletics setzt sich für ihn ein, damit er nicht erst nach einer dreijährigen Wartfrist ab 2026 für die Schweiz starten kann. Mitte Mai kommt die Erlösung und nun schafft er in Rom den Sprung aufs EM-Podest. Lobalu musste sich in einem taktischen Rennen mit 13:21,61 Minuten einzig dem Norweger Jakob Ingebrigtsen (13:20,11) und dem Briten George Mills (13:21,38) geschlagen geben.

Lobalu startet am Mittwoch noch über 10 000 m. Es würde nicht erstaunen, wenn er auch dann eine Medaille gewinnt.

Annik Kälin geschlagen, aber mit Rekord im Weitsprung

Die Siebenkämpferin Annik Kälin wurde Vierte. Bronze verpasst sie um 106 Punkte.

Die Frau aus Landquart, nach vier Disziplinen im 6. Zwischenrang klassiert, egalisierte am zweiten Tag im Weitsprung mit 6,84 m den Schweizer Rekord von Irene Pusterla und brachte sich damit zurück in den Kampf um die Bronzemedaille. Dafür hätte sie allerdings im abschliessenden Lauf über 800 m vor der in dieser Disziplin sehr starken Belgierin Noor Vidts ins Ziel kommen müssen, was ein Ding der Unmöglichkeit war.

Mit 6490 Punkten verpasste Kälin den vor zwei Jahren beim Gewinn von EM-Bronze aufgestellten Schweizer Rekord um 25 Punkte.

Ähnliche Shots
Nachrichtenarchiv
  • Lena
    Lena
    Lena (27) versetzt Fans mit Bikini-Foto in Ekstase
    18 Feb 2019
    2
  • Abby Choi
    Abby Choi
    Überreste von Abby Choi in Kühlschrank entdeckt: Polizei in ...
    25 Feb 2023
    1
  • Mirco Nontschew tot
    Mirco Nontschew tot
    Mirco Nontschew ist tot: Verschwörungstheoretiker teilen gefälschten Artikel
    8 Dez 2021
    2
Die meist populären Shots dieser Woche