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Iran greift Israel an: was bekannt ist

Iran greift Israel an was bekannt ist
Erstmals greift die Islamische Republik Iran Israel direkt an. Über 200 Drohnen und Raketen sind unterwegs nach Israel. Auch amerikanische Truppen beteiligen sich offenbar an den Abwehrmassnahmen. Noch ist unklar, ob es bei der einen Angriffswelle bleibt

Erstmals greift die Islamische Republik Iran Israel direkt an. Über 200 Drohnen und Raketen sind unterwegs nach Israel. Auch amerikanische Truppen beteiligen sich offenbar an den Abwehrmassnahmen. Noch ist unklar, ob es bei der einen Angriffswelle bleibt – oder weitere folgen.

Ein Raketenabwehrsystem ist in Betrieb, nachdem Iran Drohnen und Raketen in Richtung Israel abgeschossen hat, gesehen von Ashkelon, Israel, 14. April 2024.

Ein Raketenabwehrsystem ist in Betrieb, nachdem Iran Drohnen und Raketen in Richtung Israel abgeschossen hat, gesehen von Ashkelon, Israel, 14. April 2024.

Amir Cohen / Reuters

Lange war über das Ausmass und den Zeitpunkt der iranischen Antwort auf die mutmasslich israelische Attacke auf Teherans Konsulat in Damaskus spekuliert worden. Zuletzt hatten die Amerikaner davor gewarnt, ein Angriff stehe unmittelbar bevor. Nun ist es offenbar soweit. In der Nacht auf Samstag zu Sonntag starteten die Streitkräfte der Islamischen Republik angeblich die Operation «Wahres Versprechen». Dabei soll es sich laut iranischem Staatsfernsehen um eine «Bestrafung Israels für dessen Verbrechen» handeln.

Wie gross der Angriff am Ende ausfallen wird, ist bisher noch unklar. Die israelische Armee hat über 200 iranische Drohnen, ballistische Raketen und Marschflugkörper identifiziert, die von Iran auf Israel abgeschossen wurden. Die meisten Drohnen und Raketen seien abgefangen worden, teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit. Die israelische Armee fange weiterhin iranische Raketen und Drohnen ausserhalb des israelischen Staatsgebiets ab.

«Ein Anzahl iranischer Raketen ist auf israelisches Staatsgebiet niedergegangen und hat kleinere Schäden an einer Militärbasis verursacht», sagte Hagari. Bisher seien keine Israeli getötet, ein zehnjähriges Mädchen sei allerdings bei dem iranischen Angriff verletzt worden. In mehreren Landesteilen Israels ertönte Raketenalarm und das Raketenabwehrsystem Iron Dome war im Einsatz, unter anderem in Jerusalem.

«Wir tun unser bestes, um die Drohnen abzufangen»

Es seien Dutzende israelische Kampfflugzeuge im Einsatz, um die iranischen Drohnen abzuwehren, wo immer es nötig sei, hiess es von der IDF. Im Himmel über Tel Aviv waren die Jets deutlich zu sehen. Die Armee sei auf jede iranische Attacke sehr gut vorbereitet. «Wir tun unser bestes, um die Drohnen abzufangen, bevor sie Israel erreichen», hiess es aus der Armee.

In der Nacht auf Sonntag wurden die Bewohner der südisraelischen Stadt Eilat am Roten Meer, sowie von Nevatim, Orten auf den Golanhöhen und Dimona aufgefordert, in der Nähe von Luftschutzbunkern zu bleiben. Dimona in der Negev-Wüste ist der Sitz der israelischen Kernforschung, hier soll Israel seine Atomwaffen entwickelt haben.

Teheran bezeichnet den Angriff als Antwort auf den mutmasslich israelischen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus am 1. April. Dabei waren mehrere hohe Offiziere der iranischen Revolutionswächter ums Leben gekommen. Immer wieder war darüber spekuliert worden, wie diese Antwort aussehen würde. Iran verfügt in der Region über eine grosse Anzahl an Alliierten, die dafür infrage gekommen wären. Dazu gehört der Hizbullah in Libanon – aber auch diverse Milizen im Irak und in Syrien. Zudem sind die Iraner mit den jemenitischen Huthi verbündet, die Israel seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober ebenfalls immer wieder angreifen.

Was tun die iranischen Verbündeten?

Offenbar hat sich Teheran jedoch dazu entschlossen, den Angriff vom eigenen Territorium aus durchzuführen. Dies bedeutet eine Eskalation. Denn bisher hatten Israel und Iran einen Schattenkrieg ausgefochten, der vonseiten der Israeli vor allem mit Luftangriffen in Syrien oder durch verdeckte Anschläge in Iran geführt wurde. Nun tritt dieser Krieg in eine neue, gefährliche Phase – es ist der erste direkte Angriff der Islamischen Republik auf Israel. Noch ist nicht absehbar, welche Schäden der iranische Angriff in Israel anrichten wird.

Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich auch Verbündete Irans an der Offensive gegen Israel beteiligen könnten. Dabei richtet sich das Augenmerk besonders auf den libanesischen Hizbullah. Die schwerbewaffnete Truppe gilt als Kronjuwel in Teherans Milizensystem und liefert sich bereits seit Monaten einen Grenzkrieg mit Israel. In der Nacht auf Sonntag hat der Hizbullah offenbar Raketen auf die israelisch besetzten Golanhöhen abgeschossen. Ob diese Aktionen in Zusammenhang mit Irans Luftangriff stehen, ist bisher nicht klar.

Israelische Angriffe auf libanesisches Staatsgebiet am Sonntag stünden im Zusammenhang mit vorangegangenen Angriffen des Hizbullah, nicht mit der Attacke des Iran, hiess es von der IDF. Die libanesischen Behörden reagierten auf die verschärfte Sicherheitslage und unterbrachen den Flugverkehr am Beiruter Flughafen bis auf weiteres. Auch Israel hat den Flugverkehr eingestellt und seinen Luftraum gesperrt. Ähnlich reagierte Jordanien, welches zudem ankündigte, feindliche Flugkörper über seinem Territorium abzuschiessen.

Bleibt es bei einer Angriffswelle?

Auch amerikanische und britische Truppen in der Region sind in höchster Alarmbereitschaft. Laut Berichten arabischer Medien sollen einige der iranischen Drohnen bereits über Syrien von US-Kampfflugzeugen abgeschossen worden sein. Das israelische Armeeradio berichtet ebenfalls, dass bereits Drohnen ausserhalb des israelischen Staatsgebiet von Grossbritannien und den USA abgefangen wurden.

Wie viele Drohnen deshalb am Ende Israel tatsächlich erreichen werden, ist unklar. Ebenso ob es bei der einen Welle bleibt, oder weitere Angriffe geplant sind. Die Vertretung Irans bei der Uno meldete auf der Plattform X in der Nacht jedenfalls, dass «das Thema damit abgeschossen sei». Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird sich allerdings erst zeigen. Zudem ist fraglich, wie Israel auf den Angriff reagieren wird. Eins ist jedoch klar: Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober stand der Nahe Osten nicht mehr so kurz vor einem grossen Krieg.

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