"Heckler": Woher kommt der Begriff für ungebetene Zwischenrufer?

Ursprung des Begriffs
Aktualisiert am 24.02.2025, 17:27 Uhr

"Heckler" ist ein mittlerweile auch im Deutschen geläufiger Begriff für Zwischenruferinnen und Zwischenrufer. © iStock/IPGGutenbergUKLtd/
Wenn Menschen durch Zwischenrufe andere bei einer Vorführung stören, nennt man sie oft "Heckler". Woher kommt der Begriff?
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In der Oper, während der Schweigeminute oder beim Auftritt eines Comedians - immer wieder gibt es Menschen, die mit unangebrachten Zwischenrufen stören. Der entsprechende Begriff für diese Zwischenrufer aus dem Englischen ist mittlerweile auch bei uns geläufig: "Heckler". Er leitet sich von dem englischen Verb "to heckle" (zu Deutsch: "dazwischenrufen") ab.
Meistens versucht ein "Heckler" oder eine "Hecklerin", seinen oder ihren Unmut über das Vorgetragene oder Dargebotene zum Ausdruck zu bringen - oft zum Leidwesen des Redners oder der Rednerin und dem Rest des Publikums.
"Heckler" in der Politik
Der Ort, an dem es die meisten "Heckler" und "Hecklerinnen" gibt, ist übrigens das Parlament - auch wenn die Zwischenrufer dort gemeinhin nicht so genannt werden. Dort ist dafür sogar in der Geschäftsordnung festgehalten, dass Zwischenrufe in das stenografische Protokoll der Sitzung mit aufgenommen werden müssen - damit Zwischenrufe auch in der nächsten Sitzung noch gerügt werden können.
Im Berliner Abgeordnetenhaus kam es im Juni letzten Jahres nach einem Zwischenruf zu einem Eklat. Während der Rede der Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zum Mord an dem Mannheimer Polizisten Rouven L. kam es zu einem Zwischenruf aus den Reihen der grünen Abgeordneten. Als die Senatorin sagte: "Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich ...", wurde sie jäh unterbrochen. "Mannheim ist tot?", war von einer grünen Abgeordneten zu hören. Für den pietätlosen Zwischenruf entschuldigte sich die gesamte Fraktion der Grünen.
Zwischenruf kann für "Heckler" Konsequenzen haben
Da "Hecklerinnen" und "Heckler" bisweilen auch Hass und Hetze zum Ausdruck bringen, können ihre Zwischenrufe unangenehme Folgen für sie haben - etwa in Form eines Hausverbotes oder sogar mit strafrechtlichen Konsequenzen.
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So etwa geschehen vor einem Drittliga-Spiel von Rot-Weiss Essen. Ein Zwischenrufer störte die Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Anschlags von Magdeburg und brüllte "Deutschland den Deutschen". Daraufhin wurde er festgenommen, erhielt vom Verein Hausverbot und eine Anzeige wegen Volksverhetzung. © 1&1 Mail & Media/teleschau


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