Europameisterschaft: Knorr wehrt sich gegen die Kritik von ...
Es war eines der schlechtesten Spiele seiner Amtszeit. Die deutsche Handballnationalmannschaft wendet in letzter Minute gegen Österreich eine Blamage ab und zitterte sich zum 22:22. Damit hat das Team von Alfred Gislason noch Chancen auf das Erreichen des Halbfinals. Trotzdem ging der Isländer mit seinem Team hart ins Gericht.
Gislason nahm nahm kein Blatt vor den Mund: „Die Chancenauswertung war grausam. Es war ein katastrophales Spiel im Angriff. Da haben wir den Punkt verloren. Wir hatten 23 Fehlwürfe, meistens freistehend vor dem Torwart, dazu elf technische Fehler. Einfach grausam. Auf gewissen Positionen hatten wir gar keine Gefahr, insbesondere auf unserer rechten Seite.“
Schon vor dem Spiel gab es Kritik am Auftreten des Teams. Besonders im Fokus: Juri Knorr. Der Star der deutschen Mannschaft zeigte schon beim knappen Sieg gegen Island (26:24) eine durchwachsene Leistung. Anschließend hatten die früheren Nationalspieler Stefan Kretzschmar, Pascal Hens und Mimi Kraus im Dyn-Format „Harzblut“ die Leistung des deutschen Spielmachers bemängelt. „Juri muss mehr aus der Bewegung kommen, heute war es einfach zu statisch“, äußerte Kretzschmar. Hens befand, dass Knorr überhaupt nicht zur Entfaltung gekommen sei.
„Sie wissen, dass mich das trifft“
Diese Kritik ließ Knorr nicht kalt. „Das ist persönlich nicht meine Berufung, so viel über andere Menschen, über Spieler zu reden. Sie wissen, dass mich das trifft, weil ich die Jungs auch kenne und schätze“, sagte Knorr nach dem Remis gegen Österreich. Dem 23-Jährigen gefiel vor allem der Zeitpunkt der Kritik nicht. „Im Endeffekt läuft das Turnier jetzt noch und wir haben Chancen aufs Halbfinale. Wir sollten zusammen stehen und kämpfen bis zum Schluss“, appellierte der Regisseur an Handball-Deutschland.
Zuvor hatte auch Bundestrainer Alfred Gislason seinen Schützling gegen die Kritik verteidigt. „Er hat nicht eines seiner besten Spiele gemacht - ohne Frage. Ich habe natürlich auch schon viele Harakiri-Aktionen von Kretzsche erlebt als Trainer und er ist trotzdem auf dem Spielfeld geblieben“, sagte der Isländer.