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Eiskalte Spanier zeigen Deutschland bei Handball-EM die Grenzen auf

Eiskalte Spanier zeigen Deutschland bei HandballEM die Grenzen auf
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft kommt im ersten EM-Hauptrundenspiel gegen Spanien gut in die Partie, leistet sich dann aber zu viele Fehler, die vom starken Gegner gnadenlos bestraft wurden.

Stand: 20.01.2022 19:24 Uhr

Die deutschen Handballer kamen im ersten EM-Hauptrundenspiel gegen Spanien gut in die Partie, leistete sich dann aber zu viele Fehler, die gnadenlos bestraft wurden.

Von Robin Tillenburg

Das corona-geschwächte DHB-Team verlor am Donnerstagabend (20.01.2022) mit 23:29 (12:14) gegen den Titelverteidiger, hat aber bei noch drei ausstehenden Spielen in der Hauptrundengruppe trotzdem weiter Chancen auf das Halbfinale.

Deutschland gegen Spanien - die Zusammenfassung

20.1.2022 · 18:40 Uhr

Sportschau
Überraschungsgast Steinert: Schlechtestes Spiel bisher

"Das war definitiv unser schlechtestes Spiel bisher. Das war eine ganz wilde Zeit vorher und heute haben wir wahnsinnig viele Fehler gemacht. Vorne waren wir lange nicht so effektiv und da kam zu viel zusammen, als dass wir gegen so eine gute Mannschaft bestehen könnte", fasste Christoph Steinert die Partie am Sportschau-Mikrofon perfekt zusammen.

Nach dem Corona-Chaos mit den vielen Nachnominierungen und den zwischenzeitlich zwölf positiv getesteten Spielern hatte es direkt vor Anwurf der Partie für die Deutschen zunächst mal etwas bessere Nachrichten als für die Spanier gegeben.

Während bei denen Joan Canellas und Ian Tarrafeta positiv getestet wurden, konnte Steinert unmittelbar vor Spielbeginn doch in die Halle nachreisen und die Mannschaft von Alfred Gislason verstärken. Nach mehreren negativen Coronatests durfte der neunfache Torschütze aus der Polen-Partie die Isolation wieder verlassen.

Deutschland startet spielstark

Gislason setzte zu Beginn in Julian Köster, Philipp Weber und Nachrücker Fabian Wiede auf drei sehr bewegliche und spielintelligente Akteure im Rückraum und verzichtete dafür auf etwas Wurfgewalt. Dementsprechend suchte die DHB-Auswahl konstant die Nahwurfzone über schnelle Antritte, überraschende Pässe und das Spiel mit dem Kreisläufer.

Das gelang auch direkt wirklich gut. Defensiv konnten die Deutschen aber froh sein, dass Torhüter Johannes Bitter den ein oder anderen freien Wurf der Iberer entschärfen konnte. Zu oft spielte die Mannschaft von Jordi Ribera die DHB-Deckung doch relativ leicht auseinander und der Routinier vom HSV Hamburg musste retten.

Johannes Golla und Co. waren aber insgesamt gut im Spiel und agierten auf Augenhöhe mit dem Titelverteidiger, der die Vorrunde ebenfalls mit drei Siegen abgeschlossen hatte. Nach zwanzig Minuten stand es 11:10 für den DHB.

Spaniens Deckung legt zu - Pausenrückstand

Kurz vor der Pause lief es dann aber schleppender, die Spanier hatten sich defensiv auf die deutsche Herangehensweise eingestellt, klauten den ein oder anderen Ball und zwangen Wiede und Kollegen zu Würfen aus der Distanz, die nicht zum Erfolg führten. Weil aber das Engagement in der Abwehr jetzt stimmte, konnten die Spanier die lange Torflaute des DHB nicht so gnadenlos bestrafen wie schon in anderen Duellen in der Vergangenheit. Zur Halbzeit stand aus deutscher Sicht ein 12:14 auf der Anzeigetafel.

Viele Fehler, wenig Durchschlagskraft - und ein eiskalter Gegner

Die deutsche Mannschaft nahm die Offensiv-Probleme mit in den zweiten Durchgang. Wenn dann doch einmal eine gute Wurfgelegenheit herausgespielt wurde, war Spaniens Weltklasse-Torhüter Gonzalo Perez de Vargas zur Stelle und im Angriff spielten die Iberer nahezu fehlerfrei und sehr geduldig.

Gislason setzte auf den zusätzlichen Feldspieler - aber auch das brachte nichts. Die Fehler häuften sich und wurden eiskalt bestraft. Nach einer Viertelstunde ohne eigenen Treffer konnte Patrick Zieker von Linksaußen in der 39. Minute das lang ersehnte dreizehnte deutsche Tor erzielen. Da hatten die Spanier aber selbst schon 19 auf dem Konto.

Philipp Weber: "Wir können trotzdem extrem stolz sein"

20.1.2022 · 20:15 Uhr

Perez de Vargas kaum zu überwinden

Diese deutliche Führung ließ sich der abgezockte Titelkandidat nicht mehr nehmen und spielte seinen Stiefel effektiv herunter. Acht Minuten vor Spielende nahm der Bundestrainer beim 19:27 noch einmal eine Auszeit - das junge Team wirkte konsterniert und leistete in der Abwehr kaum noch Gegenwehr. Das Timeout zeigte aber offenbar Wirkung und die Mannschaft Charakter.

Perez de Vargas blieb aber ein Spielverderber und verhinderte noch mehr Ergebniskosmetik. 16 Paraden, eine Fangquote von über 40 Prozent - eine Glanzleistung. Beste deutsche Schützen waren Zieker und Golla mit vier Treffern, Jorge Maqueda gelangen für Spanien sechs Tore.

Vorne haben wir zu viele Fehler Schon am Freitag geht es für die Deutschen mit dem zweiten Hauptrundenspiel gegen Norwegen weiter, das seiner Rolle als Mitfavorit bisher noch nicht gerecht wurde.

Deutschland gegen Spanien - die Stimmen & Analyse

20.1.2022 · 18:49 Uhr

Quelle: sportschau.de

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