Kritik zum Krimi im Ersten - Göttingen-Tatort: National feminin - Männer als Statisten
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Für Männer bleibt da kaum dramatisches Feingefühl über: Da wären ein egomaner Professor (Stefan Bissmeier), ein täppischer Hilfskommissar, ein lakonischer Abteilungsleiter und ein linker Farbbeutelwerfer - allesamt Stützfiguren, um Theaternebel in die Ermittlungen zu blasen.
Dass die Professorin und ihre Anwalts-Ehefrau von einem moralflexiblen Generalstaatsanwalt protegiert werden: vorhersehbar. Dass es unter Maries Mitbewohnern eigenschaftslose Flachpfeifen mit rassistischen Motto-Shirts und, leider, Sprechrolle gibt: geschenkt. Dass WG-Obernazi Felix Raue (Samuel Schneider) eine Verlobte hat, die so blond wie bieder wie schwanger ist, und dass linke Studenten Hoodies und die Haare lang tragen: klischeehaft.
Man verzeiht es. "National feminin" zeigt auf intelligente Art, wie Extremisten soziale Medien nutzen, um eine neue Gruppe zu umwerben: junge Frauen. Das gelingt eindrucksvoll. Und die Verbindung von wackeligen Handy-Videos, langsamen, berührenden Einstellungen und zackig einfließenden Tweets macht diesen Tatort visuell fabelhaft.